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Riesenjubel über den Bundesliga-Aufstieg bei Hamburgs Handballern
  • Riesenjubel über den Bundesliga-Aufstieg bei Hamburgs Handballern
  • Foto: WITTERS

Wo tragen Hamburgs Handballer ihre Bundesliga-Heimspiele aus?

Die stärkste Handball-Liga der Welt hat eine neue Adresse bekommen, in allerbester Lage. Mit der vorzeitigen Zweitliga-Meisterschaft und dem Aufstieg in die Bundesliga haben Hamburgs Handballer ein echtes Sportmärchen geschrieben, das fast zu schön ist, um wahr zu sein. Nach der Party ist vor der neuen Saison. Der Verein arbeitet jetzt mit Hochdruck an der Mission Klassenerhalt.

Es wurde schon wieder hell am Mittwochmorgen, als die letzten Aufstiegshelden den Asphaltweg zwischen der Barclaycard Arena und der angrenzenden Trainingshalle und Geschäftsstelle des Vereins verließen, wo sie nach dem 32:28-Sieg gegen Hamm im letzten Heimspiel der Saison ihren Coup ausgiebig gefeiert hatten. Open Air. Aufstiegs-Gesänge, Party-Musik und Bierduschen inklusive.

„Für uns geht ein Traum in Erfüllung“, sagte Leif Tissier (21), ein Eigengewächs und in dieser Spielzeit zu einem der besten Spieler der Zweiten Liga aufgestiegen. Und künftig: Bundesligaspieler! „Wenn mir das jemand vor ein paar Jahren prophezeit hätte, dann hätte ich den für verrückt erklärt.“

Hamburgs Handballer steigen auf: „Für uns geht ein Traum in Erfüllung“

Für den Verein, der aus den Trümmern des einstigen HSV Handball hervorgegangen ist, mit der damaligen zweiten Mannschaft 2016 einen Neustart gewagt hatte und aus der Oberliga, in die Dritte, Zweite und nun Erste Liga aufgestiegen ist, fühlt es sich wie ein kleines Wunder an.

„Wir haben einen unglaublichen Weg hinter uns gebracht in den letzten fünf Jahren“, sagt Präsident Marc Evermann zur MOPO. Geschäftsführer Sebastian Frecke kann es immer noch nicht glauben. „Es ist unwirklich. Als wir vor fünf Jahren angefangen haben, hatten wir die Bundesliga immer als Fernziel, irgendwann. Und jetzt spielen wir in ein paar Monaten gegen Kiel, Flensburg, Berlin.“

Senator Grote über HSVH-Handballer: „Darauf kann Hamburg stolz sein“

Das begeistert auch Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote, der nach dem Aufstiegs-Sieg im Gespräch mit der MOPO schwärmte: „Das ist eine der faszinierendsten Erfolgsgeschichten im Hamburger Sport. Auf diese Truppe kann Hamburg, können wir alle stolz sein!“

Der personifizierte Aufsteiger des HSVH ist Kreisläufer Niklas Weller (28): schon in der Oberliga dabei, in jedem Jahr ein besserer Spieler geworden und aktuell nicht nur Toptorjäger des HSVH, sondern mit 199 Saisontreffern auch einer der allerbesten der Liga. Ein Phänomen. „Noch vor zwei Jahren war die Bundesliga absolute Träumerei“, erinnerte sich das sichtlich bewegte Kraftpaket. „Ich bin einfach unfassbar stolz auf jeden einzelnen in der Mannschaft, dass wir das geschafft haben.“

Bundesliga-Aufstieg! Handballer Weller war schon in der Oberliga dabei

Es ist eine außergewöhnliche Mannschaft, die vor der Saison nicht zu den Aufstiegskandidaten zählte. Ein über Jahre gewachsenes und immer wieder klug verstärktes Team mit zahlreichen Spielern aus der eigenen Jugend, von denen viele seit Jahren befreundet sind, einige wohnen zusammen. Der Teamspirit ist enorm. „Das ist schon eine besondere Truppe“, sagt Frecke.

Einer der Leitwölfe, Lukas Ossenkopp (28), wie Weller Kapitän, ist seit der Drittliga-Saison 2016/17 dabei. „Auch deshalb ist dieser Aufstieg für mich sehr, sehr emotional. Die Bundesliga ist jetzt das höchste der Gefühle.“

Leif Tissier: „Wir haben Bock, die Bundesliga zu rocken“

Ein hochklassiger und brutal schwerer Wettbewerb. „Das wird ein echtes Brett“, weiß Erfolgscoach Torsten Jansen, der von seinen Kollegen und den Managern der Liga zum „Trainer der Saison“ gewählt worden ist. „Da kommen ganz andere Kaliber auf uns zu.“

Der Respekt vor den großen Namen ist da, aber auch totale Vorfreude. „Wir haben Bock, das zu rocken!”, sagt Tissier. Weller weiß: „Wir müssen noch eine Schippe drauflegen und in jedem einzelnen Spiel an die absolute Grenze gehen, um drin zu bleiben. Das ist das Ziel.“

Wer kommt zum HSVH – und wo wird in Hamburg Handball-Bundesliga gespielt?

Dafür braucht das Team weitere Verstärkungen. Mit Nationaltorhüter Johannes Bitter (38), Abwehrspezialist Manuel Späth (35) und Rückraum-Linkshänder Nicolai Theilinger (29) wurden gestandene Erstliga-Spieler verpflichtet. Aber das reicht nicht. „Wir wollen uns noch auf zwei Positionen verstärken“, sagt Frecke. Im rechten Rückraum, der Königsposition, und auf Rechtsaußen.

Bevor es für den HSVH im Spätsommer erstklassig weitergeht, steht am Samstag noch das Zweitliga-Saisonfinale in Bietigheim an. Dann ist Urlaub, Trainingsstart am 29. Juli.

Wo der Aufsteiger seine Heimspiele austragen wird, ist nach wie vor unklar. Allerdings gibt es plötzlich Signale seitens der Stadt, dass der HSVH möglicherweise doch in der Sporthalle Hamburg spielen kann. Laut Grote soll ein neues und aufwendiges Gutachten Aufschluss bringen, ob der Defekt an der Dachkonstruktion möglicherweise doch eine Nutzung zulässt.

Der aktuelle Plan des HSVH sieht vor, den ersten Teil der Saison bis Jahresende in der Barclaycard Arena zu spielen, die 2022 dann bis auf wenige Termine bereits mit anderen Events ausgebucht ist, und notfalls in andere Hallen auszuweichen.

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Das Entscheidende ist und bleibt aber: Der Handball Sport Verein Hamburg spielt erstklassig.

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