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Handball HSV Mortensen
  • Frust: Hamburgs Toptorjäger Casper Mortensen (l.), Landsmann Frederik Bo Andersen und ihre HSV-Kollegen waren nach der hohen Niederlage in Flensburg enttäuscht.
  • Foto: WITTERS

Erst Plop, dann Flop! HSV Hamburg kassiert in Flensburg höchste Saisonniederlage

Eine Halbzeit auf Augenhöhe, den dreimaligen Meister und seine Fans mächtig geärgert und zu Beleidigungen provoziert – und dann mit Fehlern dem Favoriten einen Kantersieg beschert. Die Premiere in der „Hölle Nord“ wird Aufsteiger HSV Hamburg in schlechter Erinnerung behalten. Nach starken ersten 30 Minuten ging der Außenseiter bei der SG Flensburg-Handewitt am Ende mit 23:33 (14:15) unter. Immerhin: Die Schmähgesänge der SG-Fans zeigen, dass der HSVH als Derby-Gegner ernst genommen wird.

Die Höhe der Niederlage drückte auf die Stimmung. „Natürlich sind wir erstmal enttäuscht“, sagte Kreisläufer und Kapitän Niklas Weller, der sein Comeback nach seinem Bänderriss im Fuß gegeben hatte. „Es ist okay, hier in Flensburg zu verlieren, aber in der Höhe ist es schon bitter.“

Eine Halbzeit lang hatte der Liga-Neuling und Tabellenzwölfte dem viertplatzierten Favoriten vor 5222 Zuschauern in der Flens-Arena absolut Paroli geboten. Es ploppte bei den Hamburgern! Sie stellten eine starke Deckung und agierten im Angriff mutig und weitestgehend fehlerlos.

HSV Hamburg verliert bei SG Flensburg-Handewitt deutlich

Da fiel es zunächst nicht einmal ins Gewicht, dass weder Keeper Johannes Bitter (4 Paraden) noch Vertreter Jens Vortmann (2) einen guten Tag hatten. Später sorgte die schwache Leistung im HSVH-Tor mit dafür, dass die Niederlage so hoch ausfiel.

„Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt“, bilanzierte HSVH-Trainer Torsten Jansen nach der 16. Saisonniederlage. „Leider haben wir Mitte der zweiten Halbzeit das Spiel komplett aus der Hand gegeben. Wir hätten Flensburg gerne etwas länger ärgern können. Das Endergebnis ist schade.“ Es war die höchste Niederlage der Saison.

Hamburg erntet Schmährufe: Flensburg-Fans rufen „Scheiß HSV“

Bis zur 45. Minute (20:22) waren die Hamburger in „Schlagdistanz“ (Jansen), dann ging es den Bach runter. „Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht. Die bestraft eine Spitzenmannschaft wie Flensburg natürlich eiskalt. Uns ist auch die Kraft ausgegangen“, meinte Casper Mortensen, mit sechs Treffern bester Torschütze des HSVH, der kurzfristig auf Manuel Späth (laut Verein Rückenprobleme) und Tobias Schimmelbauer (krank) hatte verzichten müssen.

Spannend war die Reaktion der eingefleischten SG-Fans auf der Stehtribüne. Im ersten Spiel einer Hamburger Mannschaft seit sechs Jahren und 341 Tagen wurde der HSVH beim Einlaufen mit wohlwollendem Applaus der meisten Zuschauer begrüßt, aber auch mit einigen Pfiffen und „Scheiß HSV, Scheiße, Scheiße HSV“-Gesängen, die auch während des Spiels mehrfach zu hören waren.

Casper Mortensen bester Torschütze des HSV Hamburg in Flensburg

Neuer Hamburger Verein, alte Animositäten – aus Zeiten, in denen der frühere HSV Handball noch eine Großmacht und wie Kiel sportlicher Erzrivale der Flensburger im Kampf um die Meisterschaft war. Als sich HSVH-Trainer Torsten Jansen während der Partie nach einer Schiedsrichter-Entscheidung beschwerte, gab es „Jansen, Du Arschloch“-Sprechchöre zu hören nebst Stinkefinger, was der Gästecoach entspannt mit einem Grinsen quittierte. Derby eben. Leider am Ende ein sehr einseitiges.

Tore HSVH: Mortensen (6/3), Andersen (4), Wullenweber (3), Axmann (3), Bauer (3), Weller (2), Forstbauer (1), Theilinger (1)

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