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Manuel Späth Frau Kinder
  • Familienmensch: Manuel Späth mit Ehefrau Vanessa und den Töchtern Nora (l.) und Dahlia nach seiner Verabschiedung beim letzten Heimspiel des HSV Hamburg
  • Foto: WITTERS

Legende Manuel Späth zieht Karriere-Bilanz und lüftet ein Geheimnis

Das emotionale Finale hat er überglücklich hinter sich gebracht, jetzt steht das Endspiel seiner 16 Jahre langen Karriere an. Nach seiner offiziellen Verabschiedung beim letzten Heimspiel des HSV Hamburg gegen Stuttgart nimmt Manuel Späth am Sonntag in Lemgo sein 502. Bundesligaspiel in Angriff. Die letzte Späth-Schicht für den „Eisenmann“ mit dem großen Herzen, der sich anschließend einen Lebenstraum erfüllt.

Die Gedanken an den Schlusspfiff seiner finalen Partie sorgen für ein mulmiges Gefühl beim zwei Meter großen Hünen. „Dann ist alles vorbei. Das wird ein besonderer Moment – und nochmal schwer“, ahnt der 36-Jährige.

Es ist eine wilde Mischung aus Wehmut und Glücksgefühlen, die in seinem Inneren toben. So auch bei seiner Verabschiedung am Donnerstagabend im Anschluss an das Spiel gegen Stuttgart (27:32), bei der Ehefrau Vanessa auf dem Parkett der Barclays Arena eine rührende Rede gehalten hatte. Auch die Töchter Nora (5) und Dahlia (2) waren in der Halle.

HSV Hamburg: Manuel Späth bestreitet in Lemgo letztes Bundesligaspiel

„Der Auftritt meiner Frau war eine Riesen-Überraschung und sehr, sehr schön“, berichtet Späth am Morgen danach im Gespräch mit der MOPO. „Es war ein aufregender, emotionaler Abend. Ich hätte es mir – abgesehen vom Ergebnis des Spiels – nicht besser vorstellen können.“

Das gilt auch für seine lange erfolgreiche Karriere. Über 500 Spiele und fast 1000 Tore in der stärksten Liga der Welt, vier EHF-Cup-Siege mit FrischAuf Göppingen, Meister und Pokalsieger mit dem FC Porto, dazu 40 Länderspiele für Deutschland. „Viel mehr als ich zu träumen gewagt hätte. Es war ’ne verdammt geile Zeit. Ich bin unendlich dankbar.“

Manuel Späth über Karriere: „Ich bin unendlich dankbar“

Das eine Jahr beim Aufsteiger HSVH mit dem Traumstart in die Saison, zwischenzeitlichen Höhenflug und souveränen Klassenerhalt, sei „ein perfekter Abschluss“, befindet der abwehrstarke Kreisläufer. „Tolle Stadt, toller Verein, großartige Mannschaft. Eine Bereicherung meiner Karriere.“ Und Späth eine Bereicherung für den HSVH, sportlich wie menschlich.

Dass Späth ein Top-Typ ist, zeigt sich auch daran, wie viele Gratulationen er zu seinem 500. Bundesligaspiel beim THW Kiel am 5. Juni aus der Handballszene bekommen hatte und wie viele Nachrichten am Tag seiner Verabschiedung. „Meine Frau hat mich am späteren Abend noch mit einem 20-minütigen Video mit Botschaften von Freunden, früheren Mitspielern und langjährigen Weggefährten überrascht“, erzählt Späth. „Diese Worte bedeuten mir noch mehr als Titel und Statistiken.“

HSV-Spiel in Flensburg: Späth hatte gar keine Rückenverletzung

Kaum zu glauben: In 16 Jahren hat der Kämpfertyp, Teamplayer und Sympathieträger lediglich drei Spiele verpasst. Zwei wegen der Geburt seiner Töchter. Sieben Spiele vor Ultimo, am 30. April in Flensburg, verpasste „Urmel“ schließlich erstmals ein Spiel wegen Verletzung. Offiziell war es der Rücken.

Jetzt lüftet Späth das kleine Geheimnis. „In Wahrheit hatte ich mir zwei Tage vor dem Spiel die Nase gebrochen, musste operiert werden“, verrät er. „Ich hatte sogar noch überlegt, trotzdem zu spielen, aber das wäre zu riskant gewesen. Ich musste dann schweren Herzens aussetzen.“ Eine unschöne Premiere in seiner Karriere.

Die vorgeschobene Rückenverletzung war eine Vorsichtsmaßnahme für die anstehenden entscheidenden Spiele um den Klassenerhalt. „Das mit der Nase sollten die folgenden Gegner nicht unbedingt wissen.“ Aus Gründen. Späth schmunzelt. Die Riecher-Taktik ist aufgegangen. „Die Nase hat gehalten.“

Manuel Späth: Zukunft bei SSV Esslingen und HSG Ostfildern

Bevor er ab September als hauptamtlicher Geschäftsführer des SSV Esslingen ein neues Kapitel aufschlägt und im Freizeit-Modus noch zwei Jahre für den benachbarten Verbandsligisten HSG Ostfildern, seinen Heimatklub und ersten Klub überhaupt, spielt, erfüllt er sich mit seiner Familie einen langjährigen Traum: eine zweimonatige Tour im Campingbus durch Schweden und Norwegen. Viel Natur, viel Nähe zu seinen Liebsten, aber vor allem das, was ein Profi-Handballer nur selten hat: Zeit.

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