„Wie ein verlorenes Spiel“: HSV Hamburg verschenkt scheinbar sicheren Sieg
Ist das bitter! Eigentlich sah lange Zeit alles nach einem sicheren Heimsieg für den HSV Hamburg aus. Aber zum krönenden Abschluss einer hitzigen Schlussphase kassierten die Hamburger wenige Sekunden vor Schluss noch den Ausgleich – und das, obwohl zwischenzeitlich eine Sechs-Tore-Führung auf der Anzeigetafel stand. Am Ende geht das Spiel zwischen dem HSVH und Lemgo Lippe 35:35 (16:12) aus.
In einer wieder bei weitem nicht ausverkauften Sporthalle Hamburg (2605 Zuschauer) entwickelte sich von Anfang an eine ausgeglichene Partie. Schon nach wenigen Minuten konnte sich der HSVH aber schnell einen Zwei-Tore-Vorsprung erarbeiten. Das war vor allem einem Mann zu verdanken – und der stand im Hamburger Tor.
El-Tayar, der überragende Mann in der ersten Halbzeit
Der Ägypter Mohamed El-Tayar konnte seiner Mannschaft mit mehreren spektakulären Paraden helfen. Aber auch vorne hatte der HSVH das nötige Spielglück. Bälle, die eigentlich schon verloren waren, landeten wie per Zufall wieder in den Armen eines Hamburgers. Und auch die bisher in dieser Saison so starke Defensive der Gäste aus Lemgo wirkte phasenweise überfordert. Statistisch untermauert wurde dies mit vier Strafminuten aufseiten der Gäste, während die Hamburger bis zu diesem Zeitpunkt ohne Strafminuten ausgekommen waren.

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Der beste Mann in der Halle war aber weiterhin der HSVH-Schlussmann. Allein in der ersten Halbzeit zeigte El-Tayar acht seiner am Ende neun Paraden. Die verdiente 16:12-Führung, mit der der HSVH in die Kabine ging, war zu großen Teilen dem 26-Jährigen zu verdanken. „Wir haben das in der ersten Halbzeit überragend gemacht“, stellte auch HSVH-Trainer Torsten Jansen bei der Pressekonferenz nach dem Spiel fest.
Lemgo wird im Laufe der zweiten Halbzeit stärker
Und wer gedacht hatte, dass in der zweiten Halbzeit, die Gäste zurückschlagen würden, der lag erst mal falsch. Unverändert wirkten die Hamburger schneller und wacher in ihren Aktionen. Schnell wurde aus der Vier-Tore-Führung zur Halbzeit eine Sechs-Tore-Führung (30:24/46.) Gegner-Trainer Florian Kehrmann hatte für den HSVH zu diesem Zeitpunkt nur Lob übrig. „Hamburg hat uns in dieser Phase unglaublich bespielt“, erklärte der Coach von Lemgo bei der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Erst ab Mitte der zweiten Halbzeit fand Lemgo besser ins Spiel. „Wir haben den Faden verloren und es verpasst, Lemgo komplett zu knacken“, sagte Jansen mit Blick auf die zwischenzeitliche Sechs-Tore-Führung, die nun dahinschmolz. Besonders an der wiedererstarkten Defensive der Gäste biss sich der HSVH nun immer öfter die Zähne aus. Innerhalb von wenigen Minuten konnte Lemgo den Sechs-Tore-Vorsprung halbieren und sorgte so dafür, dass die Schlussminuten noch mal spannend wurden.
HSVH kassiert kurz vor Schluss noch den Ausgleich
Es entwickelte sich ein richtiger Krimi, bei dem der HSVH Tor für Tor von seiner Führung verlor. Und dennoch deutete nichts darauf hin, dass die Hamburger den Sieg noch aus der Hand geben würden. Als 23 Sekunden vor Schluss ein Siebenmeter für die in Überzahl spielenden Hamburger gepfiffen wurde, schien alles klar. Doch zum Schock der Fans vergab Casper Mortensen. Mit der letzten Aktion des Spiels glich Lemgo zum 35:35 aus und klaute dem HSVH damit den sicher geglaubten Sieg.

Für HSVH-Trainer Jansen eine unnötige Niederlage. Insbesondere, da man über weite Phasen der Partie mit mehr als vier Toren geführt hatte. „Ich hatte das Gefühl, wir waren vorne und waren trotzdem unter Druck“, erklärte Jansen nach dem Spiel. „Es fühlt sich an wie ein verlorenes Spiel, ist es aber natürlich nicht“, ergänzte er.
Jansen: „Hätten den einen oder anderen Punkt mehr haben können“
Trotzdem trübt dieses späte Unentschieden für den HSVH-Trainer, aber keineswegs den grundsoliden Saisonstart. „Wenn ich eine Zwischenbilanz ziehen müsste, würde ich sagen, es ist eigentlich okay. Natürlich hätte man den einen oder anderen Punkt mehr haben können“, erklärte der Trainer der Hamburger. „Wir haben eine neu zusammengestellte Mannschaft. Dafür, dass das so ist, sieht das schon ganz gut aus“, ergänzte er. Es gehe darum, nun einfach „weiterzumachen“, so Jansen.
Das können die Profis des HSVH dann schon am kommenden Freitag, denn dann steht das Auswärtsspiel bei MT Melsungen an. Die Hamburger werden dort versuchen, dieses bittere Unentschieden abzuschütteln und vergessen zu machen.
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Tore für den HSVH Hamburg: Sauter (13), Mortensen (8/1), Lassen (5), Jorgensen (4/1), Andersen (2/1), Weller (1), Magaard (1) Olafsson (1); bester Werfer Lemgo: Tim Suton, Lukas Hutecek (6); Strafminuten: 2/10
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