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Handball-Trainer Torsten Jansen und Matthias Flohr
  • Ganz dicke: Zwölf Jahre lang spielten Torsten Jansen (r.) und Matthias Flohr für den früheren HSV Handball.
  • Foto: WITTERS

Besonderes Duell: HSVH-Trainer Jansen spielt gegen seinen guten Freund

Auf der schwäbischen Alb wollen Hamburgs Handballer ihren Höhenflug fortsetzen. Der HSVH tritt am Donnerstag gegen Balingen-Weilstetten an. Trainer Torsten Jansen erwartet einen heißen Fight bei den heimstarken „Galliern“. Auf der Bank des Gegners sitzt einer seiner besten Freunde, der auch den Hamburger Handball-Fans in bester Erinnerung ist.

Gemeinsam haben sie unzählige Schlachten auf dem Spielfeld geschlagen, Triumphe gefeiert und manchen Tiefschlag verdaut: Torsten „Toto“ Jansen (44) und Matthias „Matti“ Flohr (39), der seit 2019 Co-Trainer in Balingen ist und zuvor drei Jahre für den HBW gespielt hat.

HSV Hamburg: Torsten Jansen und Matthias Flohr sind gute Freunde

„Wir haben natürlich schon telefoniert“, erzählt Jansen im Gespräch mit der MOPO während der 750 Kilometer langen Busfahrt des HSVH nach Baden-Württemberg. „Ich freue mich sehr auf das Treffen.“ Jansen ist keiner, der den Begriff Freundschaft inflationär verwendet. In diesem Fall ist die Sache glasklar. „Matti ist ein richtig guter Freund.“

Zwölf Jahre spielten sie gemeinsam für den früheren HSV Handball, von 2004 bis 2015, gewannen große Titel, waren Fanlieblinge. Jansen, der ruhige Weltklasse-Linksaußen. Flohr, der emotionale Kämpfertyp und Abwehrspezialist. Zehn Jahre teilten sie auf Auswärtsreisen und in Trainingslagern das Zimmer. „Es passte sofort wie die Faust aufs Auge“, erinnert sich Flohr. „Wir sind auf einer Wellenlänge“, sagt Jansen. Auch in Sachen Humor. Wenn sie sich treffen, kommt der Spaß nie zu kurz.


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Zuletzt trafen sie sich am ersten Bundesliga-Spieltag, Anfang September. Der HSVH spielte am Abend zu Hause gegen Göppingen, die Balinger auswärts in Kiel und hatten in Hamburg übernachtet. „Wir haben morgens spontan eine Radtour in Poppenbüttel gemacht“, erzählt Jansen. „Gestrampelt, gequatscht und gelacht“, berichtet Flohr. Der Draht glüht immer. Sie telefonieren oft, reden viel über Handball, die Lage der Liga, Trainingsinhalte, aber auch Privates. Jansen hat vier Kinder, Flohr drei. Auch das verbindet und liefert reichlich Themen.

HSVH: Jansen im Duell mit Freund und Balingen-Trainer Flohr

Dass sich beide mal in Trainer-Funktion in der Bundesliga duellieren würden, hätten sie noch vor wenigen Jahren für einen Joke gehalten. Jansen hatte nie einen Masterplan für die große Trainerkarriere. Es hat sich eher so ergeben. Flohr, der Mathe und Sport auf Lehramt studiert hat, wollte nach seiner aktiven Karriere eigentlich in den Schuldienst gehen, doch der HBW bot ihm den Job als Co-Trainer von Jens Bürkle an. „Eine spannende Aufgabe“, sagt er. Jansen weiß: „Da bringt Matti seine Expertise als Statistik-Spezialist ein. Das passt.“

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Flohr wiederum ist beeindruckt von der Arbeit, die Jansen seit seiner Beförderung vom Co- zum Cheftrainer 2017 beim HSVH leistet. „Ich ziehe meinen Hut vor Toto. Er hat eine sensationelle Entwicklung gemacht und das gilt auch für die Mannschaft.“ Auf dem Weg von der dritten Liga nach oben sei sich Jansen stets treu geblieben. „Toto ist kein Lautsprecher. Aber was er sagt, hat Hand und Fuß. Er ist einer der authentischsten Menschen, die ich kenne.“

Oft hört man im Sport den Satz, dass die Freundschaft für die Dauer eines Spiels oder sogar Spieltags ruhe, wenn Freunde zu Gegnern werden. Erstens stehen Jansen und Flohr nicht mehr auf dem Feld, sondern am Rand. Und zweitens sei das „irgendwie auch Quatsch“, findet Flohr. „Natürlich will jeder von uns dieses Spiel gewinnen und tut alles dafür. Aber wir haben eine echte Freundschaft – die ruht nie.“

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