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  • Gut gebrüllt und gut gespielt: Leif Tissier warf gegen Eisenach am Freitag sechs Tore.
  • Foto: WITTERS

„Mit Arsch in der Hose“: Hamburgs Handballer stehen dicht vor dem Aufstieg

Fünf Spiele, vier Wochen, drei Punkte Vorsprung. Hamburgs Handballer sind endgültig auf die Zielgerade des Aufstiegsrennens eingebogen und wollen die Tabellenspitze mit aller Macht bis zum Schluss verteidigen. Der HSVH hat die Bundesliga dicht vor Augen. Die Mannschaft hat es in den eigenen Händen. Entscheidend sind aber die Köpfe.

Jedes Spiel ist jetzt ein Kraftakt, körperlich und auch mental. Längst gibt es keine Schönheitspreise mehr zu gewinnen. Die B-Note ist völlig wurscht. Es zählen nur Tore, Resultate und Punkte.

Mit dem hart erkämpften 31:29-Sieg gegen den Tabellen-15. Eisenach am Freitagabend vor 1000 Zuschauern in der Barclaycard Arena hat der HSVH die 50 Pluspunkte vollgemacht. Ein weiterer Meilenstein. Weil Lübbecke zeitgleich das Topspiel der härtesten Verfolger gegen Gummersbach überraschend deutlich (35:27) gewann, vergrößerte sich das Polster der Hamburger auf Nicht-Aufstiegsplatz drei.

HSVH: Sieben Punkte bis zur Bundesliga

„Wir haben jetzt drei Punkte Vorsprung und die wollen wir bis zum Ende verteidigen“, stellt Spielmacher Leif Tissier, der gegen Eisenach mal wieder zu den besten Spielern seines arg ersatzgeschwächten Teams gehörte, klar und spricht von einem „enorm wichtigen Sieg für die Moral“.

Mit einer gefährlich dünnen Personaldecke hatte der HSVH in einem engen Spiel alle Energiereserven angezapft und am Ende so gerade die Kurve gekriegt. „Wir haben Teamgeist bewiesen“, befindet Rückraum-Shooter Finn Wullenweber, der mit sechs Toren einen großen Anteil am Sieg hatte. „Jeder hat für jeden gekämpft und ist für den anderen in die Bresche gesprungen.“

HSVH will iIm Aufstiegsrennen Tabellenspitze bis zum Schluss verteidigen

Sinnbildlich für die Nehmerfähigkeiten und Kämpferqualitäten seiner Mannschaft hatte Wullenweber in der zweiten Halbzeit nach einem heftigen Schlag auf den Kiefer zunächst minutenlang angeknockt auf der Bank behandelt werden müssen, war dann auf die Platte zurückgekehrt und hatte weiter mutig agiert. „Es war wichtig, dass er einen Arsch in der Hose hatte und wieder wichtige Würfe genommen hat“, lobt Trainer Torsten Jansen.

Der Endspurt wird zur Willenssache. Es gilt, die richtige Mischung aus Fokus, Selbstvertrauen und Lockerheit zu finden, um Verkrampfung in dieser Drucksituation zu vermeiden. „Dass wir alle Handball spielen können ist klar, das haben wir die Saison über gezeigt“, sagt Tissier, „aber in so einer Phase müssen die Köpfe da sein.“ Das ist zugleich Feststellung und Forderung.

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Die Rechnung: In den verbleibenden fünf Saisonspielen in Rimpar (4. Juni), in Hüttenberg (8. Juni), beim HC Elbflorenz, zu Hause gegen Hamm (22. Juni) und in Bietigheim (26. Juni) muss der HSVH (50:12 Punkte) drei Siege und ein Remis einfahren, um den Aufstieg unter Dach und Fach zu bringen – vorausgesetzt, Lübbecke (50:14/ein Spiel mehr) und Gummersbach (47:15) gewinnen ihre restlichen Partien ausnahmslos. Den direkten Vergleich mit beiden Rivalen, der bei Punktgleichheit greift, haben die Hamburger gewonnen.

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