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  • Tobias Reichmann und das DHB-Team waren nach der Klatsche total frustriert.
  • Foto: WITTERS

Handball-EM: „Unterirdisch!“: Deutschland kassiert heftige Klatsche gegen Spanien

Deutschlands Handballer haben bei der Europameisterschaft eine herbe Niederlage kassiert. Im zweiten Vorrundenspiel in Trondheim setzte es gegen Titelverteidiger Spanien eine 26:33-(11:14)-Pleite – ein schwerer Rückschlag im Kampf um die Medaillen. Das DHB-Team war schlichtweg chancenlos.

Es war ein erschreckender, alarmierender und phasenweise peinlicher Auftritt. Kollektives Versagen. In allen Bereichen.

„Wir haben einen schlampigen Start hingelegt“, kritisierte Bundestrainer Christian Prokop und sprach von einer „unterirdischen Angriffseffektivität“. Auch die Abwehr, eigentlich Herzstück der Mannschaft, war schwach.

Schlimmer als die Niederlage an sich war die Art und Weise, mit der sich die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop in der zweiten Halbzeit abschießen ließ. Zwischenzeitlich lag das DHB-Team mit zehn Toren zurück.

DHB-Team verzwergte sich im Handball-EM-Spiel gegen Titelverteidiger Spanien selbst

Das vermeintliche Duell der Giganten, Europameister 2016 Deutschland gegen Europameister 2018 Spanien, war ein Kampf zwischen David und Goliath. Die desolate deutsche Mannschaft verzwergte sich selbst.

Im letzten Spiel der Gruppe C ist am Montag ein Sieg gegen Lettland absolute Pflicht, um wenigstens in die Hauptrunde einzuziehen. Die Chancen auf das Halbfinale sind durch die Niederlage gesunken.

Uwe Gensheimer und Co. mit katastrophalem Start gegen spanische Handball-Nationalmannschaft

Schon der Start in die Partie war eine absolute Katastrophe. In der zehnten Minute lag das deutsche Team mit 1:6 hinten. Im Angriff ging gar nichts, und die zahlreichen technischen Fehler nutzten die abgezockten Iberer im Gegenstoß eiskalt aus.

Christian Prokop: Der Handball-Bundestrainer im EM-Spiel gegen Spanien

Bundestrainer Christian Prokop war phasenweise fassungslos.

Foto:

WITTERS

Bundestrainer Prokop war stinksauer auf seine Mannen, war entweder sprachlos oder schimpfte an der Seitenlinie wie ein Rohrspatz.

Auch Torhüter Andreas Wolff wütete in seiner Kiste, fühlte sich von seinen Vorderleuten im Stich gelassen, war total frustriert.

Johannes Bitter kommt im Handball-EM-Duell gegen Spanien früh für Andreas Wolff

Prokop brachte Johannes Bitter und der Hamburger machte in der Kiste eine etwas bessere Figur – was auch daran lag, dass die 6:0-Abwehr auf eine offensive 3:2:1-Formation umgestellt wurde.

Deutschland kämpfte sich Tor um Tor heran und hatte in der 21. Minute (9:19) sogar die Chance zum Ausgleich, vergab diese allerdings. Stattdessen konnten sich die Spanier bis zur Pause wieder ein kleines Polster verschaffen – auch weil das DHB-Team seine Chancen nicht nutzte. So vergab Kapitän Uwe Gensheimer in der ersten Hälfte zwei Siebenmeter.

Uwe Gensheimer und Tobias Reichmann im Gruppenspiel gegen Spanien auf die Bank

Radikal veränderte Prokop das Personal. Kurzerhand setzte er Superstar Uwe Gensheimer auf die Bank und brachte auf Linksaußen den Stuttgarter EM-Debütanten Patrick Zieker. Auf Rechtsaußen kam Timo Kastening für Tobias Reichmann, der nur noch die Siebenmeter werfen durfte.

Andreas Wolff erhielt zu Beginn der zweiten Halbzeit eine erneute Chance, bekam aber weiterhin kaum einen Ball zu fassen, sodass nach 41 Minuten beim Stand von 17:22 erneut Bitter eingewechselt wurde.

Dann wurde es ganz bitter.

Spanien zieht bei Handball-EM davon, Spiel gegen Deutschland schon früh entschieden

Bei den Deutschen lief kaum noch etwas zusammen, die in allem Belangen überlegenen Spanier drehten auf und zogen unaufhaltsam über 18:26 und 19:29 davon.

Traurig: In den letzten Minuten ging es nur noch um Ergebniskosmetik.

Jetzt muss intern Klartext geredet werden, damit die Mannschaft bei dieser EM noch die Kurve kriegt und in die Spur findet.

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