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  • Victor Faust: Die neue Box-Hoffnung aus dem Hamburger EC-Stall.
  • Foto: PublicAd

Hamburger Boxer: Victor heißt jetzt Faust und soll Klitschko beerben

Victor Faust! Der Hamburger EC-Boxstall hat einen neuen Kämpfer verpflichtet, um das Schwergewicht aufzumischen. Der Boxer kommt aus der Ukraine, hat einen griffigen deutschen Nachnamen verpasst bekommen, in den letzten Tagen fleißig Deutsch gelernt und soll eine ähnliche Karriere wie Wladimir Klitschko machen, mit dem er schon im Ring gestanden hat.

Dicke Schwaden aus einer Nebelmaschine quillen aus der Tür, die ersten Takte von Tina Turners Hit „Simply the Best“ ertönen, viele Jahre die Walk-In-Musik bei Klitschkos Kämpfen, und dann betritt ein kantiger Hüne im Anzug den Goldenen Saal im Hotel Atlantic.

Gestatten, Faust! Victor Faust. 1,98 Meter groß, wie Wladimir Klitschko. Viermaliger ukrainischer Meister, zweimal Europameister im Superschwergewicht bei den Amateuren. Jetzt wird er Profi-Boxer.

„Guten Tag. Ich freue mich, in der schönen Stadt Hamburg zu sein. Bis bald im Ring!“, sagt der Hüne freundlich. Auf Deutsch. Respekt. Er ist erst 14 Tage hier, der Herr Faust.

Victor Faust heißt eigentlich Victor Vykhryst

Der Nachname ist natürlich nicht echt. Eigentlich heißt er Victor Vykhryst. Eine alternative Schreibweise lautet Wiktor Wychryst. Da erklärt sich die Umbenennung eigentlich von selbst.

„Alle Großen haben einen deutschen Künstlernamen“, sagt Peter Hanraths (74), Berater des ECB-Stalls, und nennt Felix Sturm, Arthur Abraham oder Marco Huck.

Peter Hanraths: Ex-Universum-Macher tütet Deal ein

Hanraths, einst Geschäftsführer der früheren Hamburger Universum Box-Promotion, hat den Deal mit Vykhryst eingetütet. Die Umbenennung trägt seine Handschrift. „Der Name soll ja geläufig sein. Das hat sich bewährt.“

Ein Name macht aber noch keinen Weltmeister und auch keinen Star. Faust muss sich im Ring bewähren, als Profi. „Victor soll so schnell wie möglich Titelkämpfe bestreiten“, sagt ECB-Boss Erol Ceylan, der es eilig hat. „Wladimir Klitschko hat im ersten Profi-Jahr Busfahrer geboxt. Das ist nicht meine Arbeitsweise.“

Erol Ceylan will Victor Faust schnell Titelkämpfe verschaffen

Immer wieder fällt der Name Klitschko, dem Vykhryst 2017 als Sparringspartner gedient hat. „Als wir Victor das erste Mal gesehen haben, dachten wir an den jungen Klitschko“, sagt Hanraths, der als Entdecker der Brüder Wladimir und Vitali gilt. Ceylan wünscht sich, „dass Victor eventuell in so große Fußstapfen eines Wladimir Klitschko treten kann.“

Sind die Vergleiche gerechtfertigt – und förderlich? Wladimir Klitschko war zu Beginn seiner Profi-Karriere 20 Jahre alt und frischgebackener Olympiasieger. Vykhryst ist 27 und bei Weltmeisterschaften nie in Medaillennähe gekommen. Das muss aber nichts heißen.

Wladimir Klitschko: Victor Faust will noch besser werden

„Mein Ziel war es immer, Weltmeister bei den Profis zu werden“, sagt Faust, der für die Profikarriere die schon sichere Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio hat sausen lassen.

Vergleiche mit Klitschko, die sehr hochgegriffen scheinen und eine Bürde sein könnten, empfinde er als Ansporn. „Ich werde versuchen, noch besser zu werden!“ An Selbstbewusstsein mangelt es ihm nicht.

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