Spieler streiken, nur vier Teams übrig: ELF und Hamburg Sea Devils sind am Ende!
Das war es dann wohl: Die European League of Football (ELF), in der die Hamburg Sea Devils spielen, steht zwei Tage nach dem Finale von Stuttgart vor ihrem Aus. Elf Klubs, die sich während der abgelaufenen Saison in der European Football Alliance (EFA) organisiert haben, verlassen die Liga zur neuen Saison!
„Unser Fokus liegt auf dem Aufbau einer nachhaltigen, transparenten und fanzentrierten Liga, die sich an den Best Practices der professionellen Sport-Governance orientiert“, heißt es in einer EFA-Mitteilung am Dienstag. Und weiter: „Gemeinsam mit Europas führenden Franchises arbeiten wir an einem modernen Modell im NFL-Stil, das Fans, Partnern und Investoren zugutekommt.“
EFA-Teams verlassen die ELF – Sea-Devils-Spieler streiken
In der 2020 gegründeten ELF hatte es zuletzt mächtig gebrodelt. Nach Kritik aus den Klubs hatte CEO Zeljko Karajica seinen Rückzug zum Saisonende erklärt. Als Nachfolger wurde Ingo Schiller installiert, doch der frühere Geschäftsführer des heutigen Fußball-Zweitligisten Hertha BSC steht mit nur noch vier Teams (Hamburg, München, Köln, Zürich) da.
Bei den Sea Devils hatten zudem nach dem Saisonende die Spieler jüngst in einem öffentlichen Brief angekündigt, künftig nicht mehr auf den Platz gehen zu wollen, da die Gehälter nur verspätet oder gar nicht gezahlt wurden. „Seit Monaten erhalten wir immer wieder dieselben leeren Versprechungen: ,Das Gehalt wird heute oder morgen überwiesen‘, ,spätestens bis Ende der Woche‘, ,es ist alles geklärt‘. Doch geschehen ist nichts“, hieß es darin vielsagend.
Champion Stuttgart verlässt die Liga
Die Fehervar Enthroners aus Ungarn gaben zudem bekannt, dass sie 2026 in die Austrian Football League (AFL) wechseln werden. Völlig ungewiss ist aktuell, ob und wie es an den verbliebenen Standorten, also auch bei den Sea Devils, weitergehen wird. Zur EFA gehören unter anderem der neue Champion Stuttgart Surge, auch Finalist Vienna Vikings und Rhein Fire, Titelgewinner von 2023 und 2024, sind dabei.
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Nach dem Umbau an der Spitze, auch ELF-Co-Gründer und Commissioner Patrick Esume ist nicht mehr dabei, plante die ELF eine Neuausrichtung, engagierte Schiller und wollte dabei auch auf die EFA-Klubs zugehen. Der Schritt war offensichtlich erfolglos.
ELF äußert sich mit eigenem Statement
Schon Anfang Juli hatte Martin Wagner, Gründungsgesellschafter von Rhein Fire, mit dem Ausstieg aus der ELF gedroht. Jetzt kommt es tatsächlich dazu. Wagner kritisierte fehlende Transparenz, es gehe auch darum, „dass die ELF teilweise nicht im Interesse der Mannschaften handelt, sondern im eigenen Interesse“.
Die ELF reagierte am Dienstagmittag mit einer eigenen Stellungnahme: „Nach einem in jeder Hinsicht großartigen Championship Game 2025 der ELF am Sonntag in Stuttgart beginnen nun die Vorbereitungen auf die Saison 2026. Die ELF steht für die kommende Spielzeit bereits mit elf Franchises in einem gültigen Vertragsverhältnis und befindet sich darüber hinaus in intensiven Gesprächen mit mehreren Interessenten, die mit neuen Teams an der European League of Football teilnehmen wollen. Gleichzeitig gilt, dass die ELF weiterhin offen ist für den Dialog mit allen aktuellen Franchises und das Ziel verfolgt, eine gemeinsame Basis für die Weiterentwicklung der Liga und des europäischen Footballs zu schaffen.“
Dass man sich mit dem EFA-Klubs vor Gericht wiedersehen wird, ist aktuell sicherlich eine realistische Variante. (sid/la)
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