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Glen Toonga
  • Glen Toonga trägt künftig für Rhein Fire den Ball.
  • Foto: WITTERS

„Fehler gemacht“: Ex-Hamburger findet trotz Kokain-Konsums neuen Klub

Das ist moralisch zumindest fragwürdig: Trotz seines eingestandenen Kokain-Konsums hat der ehemalige Star der Hamburger Sea Devils, Glen Toonga, einen neuen Verein in der European League of Football (ELF) gefunden. Rhein Fire verpflichtete den britischen Running Back am Dienstag.

„Wir hatten ein positives Analyse-Ergebnis auf Kokain“, teilte eine Sprecherin der Nationalen Anti-Doping Agentur in Sachen Toonga mit. Die Substanz, die im Wettkampf verboten ist, wurde von der Nada bei einer Probe im September, vor dem ELF-Finale mit den Sea Devils, nachgewiesen. Das Stimulans und Betäubungsmittel kann kurzfristig die körperliche und psychische Leistung steigern.

ELF: Rhein Fire verpflichtet Glen Toonga

Entscheidend war indes für die Nada die Tatsache, dass Toonga das Kokain außerhalb des Sports eingenommen hatte und nachweisen konnte, dass er es nicht zur Leistungssteigerung nutzte. Dafür sieht das Anti-Doping-Regelwerk eine Sperre von drei Monaten vor, die nach den internationalen Maßstäben rückwirkend angewendet wurde und bereits abgelaufen ist.

In Hamburg hat Toonga (erzielte letzte Saison 23 Touchdowns) so oder so keine Zukunft mehr.

Rhein Fire zögerte derweil nicht lange und schnappte sich den ELF-Star. „Die Person Glen Toonga habe ich in unseren Gesprächen drei Tage lang intensiv kennengelernt“, sagte Jim Tomsula, Trainer und General Manager des Teams. „Als erstes hat er sich selbst geschadet. Er hat nie jemanden verletzt, niemandem Gewalt angetan oder Dinge gesagt, die in unserer Gesellschaft nicht akzeptabel sind. Ja, er hat einen großen Fehler gemacht. Aber ich bin der Meinung, dass jeder eine zweite Chance verdient, und ich glaube wirklich, dass Glen diese Chance nutzen wird.“

Glen Toonga von der ELF für vier Spiele gesperrt

Toonga selbst äußerte sich in einem Statement so: „Ich weiß, dass ich einen großen Fehler gemacht habe und dass viele Menschen von mir enttäuscht sind, vor allem meine Familie. Am meisten bin ich von mir selbst enttäuscht, dass ich mich dazu habe hinreißen lassen. Ich weiß nicht warum, aber es ist passiert. Ich bin Coach Tomsula unfassbar dankbar, dass er mir eine zweite Chance gibt, um zu zeigen, wer ich wirklich bin. Und das werde ich wiedergeben. Hoffentlich auf dem Feld, aber vor allem auch außerhalb des Feldes. Ich möchte vor allem jetzt Jugendlichen helfen, nicht den gleichen Fehler wie ich zu machen. Dafür gibt Rhein Fire mir jetzt zum Glück die Gelegenheit.“

Am zweiten ELF-Spieltag im Juni ist Rhein Fire in Hamburg zu Gast. Toonga wird dann alllerdings nicht dabei sein. Die ELF hat den Kokain-Sunder für vier Spiele gesperrt.

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