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  • DIe Kieler ließen im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Essen nichts anbrennen.
  • Foto: imago images/Nordphoto

Gleich zwei Träume!: Aufstieg und Pokalsieg? HSV-Gegner Kiel fürchtet „niemanden“

Holstein Kiel hat derzeit viel Grund zum Lachen. Vor der Knaller-Partie beim HSV am Montag stehen sie auf Rang zwei der 2. Liga, einen Tag zuvor blickt der Verein aber erst einmal der Auslosung des DFB-Pokal-Halbfinals entschlossen und optimistisch entgegen. Aufstieg UND Pokalsieg sind tatsächlich drin!

„Fürchten müssen wir uns vor niemandem“, sagte Trainer Ole Werner nach dem 3:0 (2:0) im Viertelfinale beim Viertligisten Rot-Weiss Essen: „Für uns ist das eine historische Angelegenheit, da ist jedes Los ein gutes Los.“

Zum ersten Mal seit 80 Jahren hat der Traditionsverein die Runde der letzten Vier im nationalen Pokal erreicht. Nur 1941 stieß der KSV Holstein bis ins Halbfinale des Tschammerpokals vor, des Vorgänger-Wettbewerbs zum DFB-Pokal.

Vor HSV-Spiel: Kiel freut sich auf DFB-Pokal-Halbfinale

„Jetzt sind noch vier Kugeln in der Trommel, und wir sind mit dabei. Das konnte keiner erwarten“, sagte Werner. Auch bei Fin Bartels wächst die Zuversicht auf ein historisches Double. „Wir leben aktuell zwei Träume“, sagte Routinier Fin Bartels, der im Achtelfinale dem großen FC Bayern den entscheidenden Knock-out gegeben hatte.

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Zwar stehen vor dem Erreichen der beiden „noch einige dicken Brocken dazwischen“, erklärte Bartels, betonte aber auch: „Die Chancen, die wir jetzt auf dem Tablett liegen haben, wollen wir uns nicht einfach so nehmen lassen.“

Die Fans träumen mit – und ferierten am Mittwochabend ausgelassen. Nach dem historischen Sieg gab es rund um das Holstein–Stadion schon ein Feuerwerk und einen Autokorso.

DFB-Pokal: Strittige Elfmeter-Szene sorgt für Diskussionen

Während der Partie war allerdings auch Glück im Spiel, Alexander Mühlings Strafstoß zur Führung (26.) ließ das Spiel zugunsten der bis dahin unterlegenen Kieler kippen – und war unberechtigt.

„Ich habe die Szene nur aus 80 Metern Entfernung gesehen, später habe ich mir die Bilder auch nicht noch mal angeschaut“, sagte Werner. Die Essener dagegen schon.

„Riesen-Skandal!“ Essen ärgert sich nach Pokal-Niederlage gegen Kiel

„Es ist ärgerlich, in einem so wichtigen Spiel auf diese Weise auf die Verliererstraße zu gelangen. Es war kein Elfmeter“, sagte RWE-Trainer Christian Neidhart und hätte sich ein Eingreifen des Video-Assistenten gewünscht: „Ich verstehe nicht, warum der Schiedsrichter nicht rausgeht und es sich nochmal anschaut. Es geht in diesen Spielen um wirklich viel Geld.“

Schon in der Halbzeit hatte Essens Klubchef Marcus Uhlig die Entscheidung im Sky-Interview als „Riesen-Skandal“ gewertet.

2. Liga: Kiel trifft am Montag auf den kriselnden HSV

Den Kielern dürfte die Szene im Nachgang egal sein – Halbfinale erreicht, und nun den strauchelnden HSV vor der Brust. Nach der bitteren Derby-Pleite gegen den FC St. Pauli brauchen die Hamburger unbedingt einen Sieg, um den Anschluss an die Tabellenspitze nicht zu verlieren.

Durch die starken Konkurrenten aus Bochum und Fürth, die am Samstag ebenfalls im direkten Duell aufeinandertreffen, ist das Team von Daniel Thioune auf Rang vier abgerutscht.

Den Kielern dürfte im kleinen Nordderby daran gelegen sein, den HSV noch tiefer in die Krise zu stürzen – auch wenn die Verantwortlichen um Sportdirektor Michael Mutzel davon bisher nicht sprechen wollen. Holstein-Profi Fin Bartels stichelte jedenfalls schonmal in Richtung Hamburg, als er sagte, der HSV sei für ihn natürlich ein „No-Go“. 

Nicht gerade überraschend, wenn man bedenkt, dass Bartels in seiner Karriere sowohl für St. Pauli als auch für den anderen HSV-Rivalen Werder Bremen auflief. Dort, wo Bremen derzeit spielt, wollen sowohl HSV als auch Kiel hin: in die erste Liga. Wer am Montag gewinnt, dürfte seinen Chancen auf das große Ziel erheblich erhöhen. (tm/sid/dpa)

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