• Die Statue von Viccente Aparicio im Stadion des FC Valencia.
  • Foto: picture alliance/dpa

Geisterspiel in Valencia: Ein Fan saß trotzdem auf seinem Stammplatz im Stadion

Valencia –

Diese Geschichte ist wohl einzigartig im Fußball. Ein Fan geht seit fast 70 Jahren zu jedem Spiel seines Klubs. Auch, obwohl er zirka die Hälfte dieser Zeit blind war. Und um den Fan nach seinem Tod zu ehren, errichtet der Verein eine Statue für ihn, an einem ganz besonderen Platz. So geschehen beim FC Valencia. Aber von vorne.

FC Valencia: Ein Platz war beim Geisterspiel besetzt

Die Spanier sind in der Champions League gegen Neuling Atalanta Bergamo im Achtelfinale ausgeschieden. Nachdem die „Fledermäuse“, wie der Verein auch genannt wird, das Hinspiel mit 1:4 in Italien verloren hatten, wollten sie das Ergebnis im Rückspiel noch drehen.

Allerdings mussten sie wegen des Coronavirus auf die Unterstützung ihrer Fans verzichten. Ein Platz von den insgesamt 55.000 Sitzen im Estadio Mestella war aber trotzdem besetzt. Der Grund ist traurig und rührend zugleich.

Vicente Aparicio bekommt Statue im Stadion

Vicente Aparicio war seit 1948 Mitglied beim FC Valencia, hat kein Heimspiel seines Herzensklubs verpasst. Auch nicht, als er vor über 40 Jahren wegen einer Netzhautablösung erblindete. Er ging weiter zu den Spielen, „um die Atmosphäre, um den FC Valencia zu spüren“, sagte sein Sohn, der ihn zu den Spielen begleitete und ihm das Geschehen auf dem Rasen beschrieb.

2017 verstarb Aparicio, doch der Verein hat ihn nicht vergessen. Im Jahr 2019 feierte der Klub 100-jähriges Bestehen. Und zu Ehren Aparicios errichtete der FC Valencia eine Statue. Aber nicht vor dem Stadion, wie es sonst so üblich ist, sondern mitten im Stadion.

„Er wäre beim Jubiläum gerne dabei gewesen“

Und zwar genau auf dem Platz, wo Aparicio seine Dauerkarte hatte. Reihe 15, Sitz 164 auf der Haupttribüne. Dort sitzt der Edelfan der Fledermäuse nun und wird keine Spiele seines heißgeliebten FC Valencia mehr verpassen.

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Das Jubiläum im Jahr 2019 verpasste er leider, hatte „dieses Datum aber seit 20 Jahren im Kalender stehen. Deshalb weiß ich, wie gerne er beim Jubiläum dabei gewesen wäre“, sagte sein Sohn. Die Liebe zum Verein wird eben nie enden. (tsc)

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