Gegen Ungarn: Deutschlands „Schlüsselspiel“ für das ganze WM-Turnier
Deutschlands Handballer sind bei der Weltmeisterschaft der Zeit voraus. Obwohl sie erst ein Spiel gespielt haben, können sie zwei Siege vorweisen und erklären die Vorrunde schon vor der letzten Partie für beendet. Im Duell am Dienstag (20.30 Uhr, ZDF) mit Ungarn geht es ans Eingemachte. Der erste echte Prüfstein für die neuformierte Mannschaft ist zugleich ein entscheidendes Spiel für den weiteren Verlauf der WM.
Der Bundestrainer hat einen Wunsch. Ob ihm dieser erfüllt wird, werden die nächsten Tage zeigen. Das vorzeitige WM-Aus des wiederholt von Corona-Fällen betroffenen Teams von Kap Verde erhöht die Chancen.
„Ich würde mich gerne auf Handball konzentrieren“, grummelte Alfred Gislason am Tag vor der wegweisenden letzten Vorrundenspiel gegen Ungarn. Die omnipräsente Corona-Thematik „nervt“ allmählich, gibt der 61-Jährige zu.
Handball-WM: Gislason „nervt“ Dauer-Thema Corona
Volle Konzentration auf das anstehende Spiel fordert der Isländer von seinen Spielern, denn das hat es wirklich in sich. „Es ist natürlich das Endspiel um den Gruppensieg“, sagt Gislason und betont: „Aber es geht auch um zwei extrem wichtige Punkte.“
Rückraumspieler Paul Drux wird noch deutlicher. „Im Endeffekt ist es schon das erste Hauptrunden-Spiel“, sagt der Berliner, der mit dem DHB-Team nach dem lockeren Sieg gegen Uruguay und dem kampflos gewonnenen Spiel gegen Kap Verde vorzeitig in die Hauptrunde eingezogen ist.
DHB-Team will Punkte gegen Ungarn für WM-Hauptrunde
Die maximale Ausbeute an Punkten soll die DHB-Auswahl in eine aussichtsreiche Ausgangsposition für den Kampf ums Viertelfinale bringen. Der Modus sieht vor, dass die für die Hauptrunde qualifizierten Mannschaften die in der Vorrunde gegen die ebenfalls qualifizierten Gruppengegner erbeuteten Punkte in die zweite Turnierphase mitnehmen. Einige der Topfavoriten haben schon Federn gelassen.
„Schlüsselspiel“ nennt DHB-Vize Bob Hanning deshalb die Partie gegen den EM-Neunten, bei dem der 2,07 Meter große Kreisläufer Bence Banhidi, Rückraum-Shooter Richard Bodo (2,03 m), Torhüter Roland Mikler (alle SC Pick Szeged) und Spielmacher Mate Lekai (Veszprem) herausragen.
Handball-WM: Bob Hanning spricht von „Schlüsselspiel“
Physisch sind die Ungarn überlegen. „Das sind große Jungs, da wird es körperlich zur Sache gehen“, weiß Drux. Die Abwehr „muss deutlich aggressiver nach vorne arbeiten“, betont Gislason.
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Auf den neuformierten Mittelblock mit Sebastian Firnhaber und Johannes Golla kommt Schwerstarbeit zu. Im Angriff wiederum sind Tempo und Raffinesse gefragt. Spielmacher Philipp Weber sprüht vor Tatendrang: „Wir wollen die knacken.“ Vor allem aber wollen sie endlich wieder spielen.