Nick Woltemade jubelt

Kaum zurück von der Herren-Nationalmannschaft, geht es für Nick Woltemade direkt zur U21. Nach dem DFB-Pokalsieg soll bei der U21-EM der nächste Titel folgen. Foto: imago/Beautiful Sports

Woltemade bis Hürzeler-Schützling: Das ist der DFB-Kader für die U21-EM

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Ein frisch gebackener A-Länderspiel-Debütant, ein starker Rückhalt und viel Euphorie aus der abgelaufenen Saison im Gepäck: Der EM-Kader der deutschen U21 hat einige spannende Personalien zu bieten. Die MOPO stellt alle 23 Spieler vor.

Neu-Nationalspieler Nick Woltemade blickt trotz stressiger Wochen voller Energie und Vorfreude auf die anstehende U21-EM. „Es ist ein taffes Programm, aber es macht viel Spaß. Solange ich den nicht verliere, werde ich auch nicht müde. Ich habe richtig Bock, hier zu sein, und freue mich auf die Spiele“, sagte der Angreifer einen Tag nach einer Ankunft im EM-Quartier in der Slowakei.

DFB-Pokal-Gewinn gibt Woltemade extra Motivation

Woltemade hatte zuletzt mit dem VfB Stuttgart den DFB-Pokal gewonnen, im Anschluss gab er sein Debüt in der A-Nationalmannschaft. Mitgenommen habe er von dort den Erfolgshunger. „Die Jungs da sind heiß auf Titel, das hat ein bisschen abgefärbt. Ich habe jetzt den Pokal gewonnen – und jetzt habe ich noch eine Chance, das zu erreichen“, sagte der 23-Jährige.

Die U21 startet am Donnerstag (21 Uhr/Sat.1) in Nitra gegen Slowenien in die EM, Woltemade sieht sich beim DFB-Team als Führungsspieler. „Ich möchte mit Leistung vorangehen. Hier habe ich ein bisschen mehr zu sagen als in der A-Nationalmannschaft, da habe ich ich mich erst einmal hinten angestellt“, sagte der Stürmer, der am Montag als letzter U21-Spieler im Teamcamp angekommen war.

Woltemade: „Ich hoffe, dass ich hier die Spiele entscheiden kann“

Während er bei Julian Nagelsmann nicht getroffen hatte, soll sich das bei der U21 ändern. Eine bestimmte Torquote habe er sich aber nicht vorgenommen. „Ich hoffe, dass ich hier die Spiele entscheiden kann – und natürlich auf viele Tore, Assists und gute Leistungen. Ich hoffe, dass ich gut reinstarte. Dann schaue ich mal, wie viele es dann werden. Hoffentlich genug. Und hoffentlich welche, die uns weiterbringen.“ Bei der EM-Generalprobe im März gegen Spanien (3:1) hatte Woltemade alle drei Tore der deutschen U21 erzielt.

Der deutsche U21-EM-Kader im Überblick:

Tor

1 Noah Atubolu (SC Freiburg/23 Jahre/17 U21-Länderspiele/0 Tore)
Gestandener Bundesliga-Torhüter und die deutsche Nummer eins – wie schon bei der EM 2023. Der mitspielende Torwart profitiert von seinen Zeiten auf dem Bolzplatz, gilt als große Zukunftshoffnung. Hat nigerianische Wurzeln.

Noah Atubolu hat bei Freiburg eine starke Saison gespielt. imago/Kirchner-Media
Freiburg Torwart Noah Atubolu feiert sich nach dem Spiel gegen RB Leipzig
Noah Atubolu hat bei Freiburg eine starke Saison gespielt.

12 Tjark Ernst (Hertha BSC/22/1/0)
Die Nummer zwei. Auch, weil Jonas Urbig mit dem FC Bayern bei der Klub-WM weilt. Verpasste die letzten Saisonspiele der Hertha mit einer Hüftverletzung, wurde aber rechtzeitig wieder fit.

23 Nahuel Noll (SpVgg Greuther Fürth/22/0/0)
Hat spanische Wurzeln, von der TSG Hoffenheim an die Spielvereinigung ausgeliehen. Traf 2023 in der Regionalliga mit einem Abschlag aus 90 Metern.

Abwehr

4 Bright Arrey-Mbi (Sporting Braga/22/11/1)
Geboren in Kamerun, aufgewachsen am Niederrhein und in England, unter Vertrag in Portugal: Arrey-Mbi hat viel von der Welt gesehen. In der U15 spielte er sogar für England, bei der EM trifft er im letzten Gruppenspiel auf seine zweite Heimat.

21 Elias Baum (SV Elversberg/19/0/0)
Der Rechtsverteidiger wurde 2024 mit der Fritz-Walter-Medaille in Bronze ausgezeichnet. Die Frankfurter Leihgabe spielte in Elversberg ein überragendes Jahr, auch wenn ihm der Aufstieg verwehrt blieb.

3 Nathaniel Brown (Eintracht Frankfurt/21/9/1)
Talentierte Linksverteidiger sind rar, Brown ist einer. In Frankfurt startete er zuletzt durch. Browns Vater ist Amerikaner, er selbst sagt aber: „Ich will die U21-EM spielen und dort alles geben. Danach kann man weiterschauen.“

Nnamdi Collins (l) und Nathaniel Brown haben sich diese Saison bei Frankfurt in den Fokus gespielt. Bei der U21-EM sollen sie die Stamm-Außenverteidiger sein. IMAGO / Sports Press Photo
Nnamdi Collins und Nathaniel Brown lachen
Nnamdi Collins (l) und Nathaniel Brown haben sich diese Saison bei Frankfurt in den Fokus gespielt. Bei der U21-EM sollen sie die Stamm-Außenverteidiger sein.

2 Nnamdi Collins (Eintracht Frankfurt/21/4/0)
Seit der U15 hat Collins, der auch für Nigeria spielen dürfte, in allen DFB-Teams gekickt. Der Verteidiger hätte als Teenager zu Chelsea und später zur AS Rom wechseln können, nun aber arbeitet die „kleine Maschine“ (Dino Toppmöller) bei der Eintracht auf Hochtouren.

14 Tim Oermann (VfL Bochum/21/5/0)
Nach der EM wechselt der Ur-Bochumer zu Bayer Leverkusen, zunächst wird er nach Graz ausgeliehen. Der Abstieg des VfL und der nicht ganz geräuschlose Transfer haben Spuren hinterlassen, bei der EM will Oermann wieder positive Schlagzeilen schreiben.

5 Max Rosenfelder (SC Freiburg/22/7/1)
Rosenfelder ist der Schönste! Fand zumindest eine KI, die vor einem Jahr 1000 Fotos von deutschen Profis scannte. Schnell ist er auch noch, und bei der U21 nach einem starken Jahr in Freiburg eine feste Größe.

15 Jamil Siebert (Fortuna Düsseldorf/23/5/0)
Der Innenverteidiger wurde in Düsseldorf geboren – und spielt bei der Fortuna. „Das passt“, sagt Siebert, der aber auch schon in Köln (für die Viktoria) auflief. Nun will er nach Bratislava. Der Halbfinal- und Finalort sei „das Ziel, wo wir hin möchten“.

13 Lukas Ullrich (Borussia Mönchengladbach/21/1/0)
Ullrich wetteifert im Verein ebenso wie in der U21 mit Luca Netz um die Position des Linksverteidigers. In beiden Fällen hat er das Duell gewonnen.

Mittelfeld

17 Brajan Gruda (Brighton & Hove Albion/21/12/2)
Vor der Heim-EM durfte Gruda bei Julian Nagelsmann mittrainieren, nun zählt für den England-Legionär nur die U21. „Meine Zeit wird kommen bei der A-Nationalmannschaft, da bin ich fest von überzeugt“, sagt Rechtsaußen Gruda, dessen Eltern aus Albanien stammen. In Briighton spielt er unter Ex-St. Pauli-Trainer Fabian Hürzeler.

Brajan Gruda hat in der Premier League unter Ex-St. Pauli-Trainer Hürzeler eine schwierige Saison erlebt. imago/Sportimage
Brajan Gruda jubelt
Brajan Gruda hat in der Premier League unter Ex-St. Pauli-Trainer Hürzeler eine schwierige Saison erlebt.

16 Caspar Jander (1. FC Nürnberg/22/1/0)
Für FCN-Cheftrainer Miroslav Klose ist der defensive Mittelfeldspieler „nicht zu ersetzen“, auch Weltmeister Christoph Kramer schwärmt: „Lecko mio, das ist mal ein Spieler. Ich bin mir sicher, dass ich einen neuen Nationalspieler gesehen habe“, sagte Kramer im Podcast Copa TS.

7 Ansgar Knauff (Eintracht Frankfurt/23/24/3)
Der älteste Spieler im Team ist mit 24 Einsätzen der erfahrenste. Die EM vor zwei Jahren verpasste er auf bittere Art, als er sich kurz vor dem Turnier einen Schlüsselbeinbruch zuzog.

6 Eric Martel (1. FC Köln/23/24/2)
Der Kapitän war wie Atubolu und Weiper schon beim Vorrundenaus 2023 dabei. Seitdem ging es steil bergauf. Der emotionale Leader erzielte beim Aufstiegsfinale gegen Kaiserslautern den Führungstreffer – und will nun sein Sommermärchen weiterschreiben.

Eric Martel (hält die Schale) war absoluter Leistungsträger bei der Kölner Meisterschaftssaison und wird die U21 als Kapitän anführen. imago/Beautiful Sports
Eric Martel hält die Zweitliga-Meisterschale
Eric Martel (hält die Schale) war absoluter Leistungsträger bei der Kölner Meisterschaftssaison und wird die U21 als Kapitän anführen.

20 Paul Nebel (FSV Mainz 05/22/8/0)
Für Mainz-Trainer Bo Henriksen war Nebel „einer der besten Performer in der ganzen Bundesliga“. Der offensive Mittelfeldspieler überzeugte mit zehn Toren und sechs Vorlagen.

18 Rocco Reitz (Borussia Mönchengladbach/23/12/2)
Schlechte Witze mit seinem Namen ist der Ur-Gladbacher gewohnt. „Immer wenn es hieß: ‚Wir müssen einen Reiz setzen‘, ging jeder Blick auf mich“, erzählte er einmal. Inzwischen ist Reitz aber selbst für die Impulse auf dem Rasen zuständig.

8 Merlin Röhl (SC Freiburg/22/9/2)
Hinter Röhl liegt ein schwieriges Jahr mit vielen Verletzungen und Krankheiten. „Ich habe viel gelernt in dieser Zeit und habe zum ersten Mal in meiner Karriere leiden müssen“, so Röhl. Immerhin: Zur EM ist er wieder fit.

11 Jan Thielmann (1. FC Köln/23/18/1)
Beim Aufstieg des FC fungierte Thielmann als Kabinen-DJ – und bejubelte seine Tore mit der Hand am „Mischpult“. Auch auf dem Rasen überzeugt er im vergangenen Jahr – egal ob als Rechtsverteidiger oder weiter vorne, wo er lieber zu Hause ist.

Paul Wanner war diese Saison an Heidenheim ausgeliehen und gilt als eines der größten Bayern-Talente. imago/Sportfoto Rudel
Paul Wanner hat den Ball vor dem Elfmeter gegen Ljubljana unterm Arm.
Paul Wanner war diese Saison an Heidenheim ausgeliehen und gilt als eines der größten Bayern-Talente.

22 Paul Wanner (1. FC Heidenheim/19/3/1)
Kehrt im Sommer nach seiner Leihe an Heidenheim nach München zurück – und darf als einziger potenzieller Klub-WM-Fahrer zur EM. Der Shootingstar hat sich noch nicht entschieden, ob er künftig für Deutschland oder Österreich spielen will. Die U21-EM ist ein wichtiges Signal pro DFB.

Angriff

9 Nicoló Tresoldi (Hannover 96/20/11/5)
Der Mittelstürmer wurde in Cagliari als Sohn einer Argentinierin und eines Italieners geboren, spielte noch mit 13 in der italienischen Nationalmannschaft – Tennis, wohlgemerkt. Hätte auch Fußball für Italien spielen können, wurde aber von Antonio Di Salvo überzeugt. Läuft künftig für den FC Brügge auf.

Nicolò Tresoldi traf im Februar gegen den HSV. WITTERS
Nicolò Tresoldi jubelt nach seinem Treffer gegen den HSV
Nicolò Tresoldi traf im Februar gegen den HSV.

19 Nelson Weiper (FSV Mainz 05/20/5/0)
Feierte bei der EM 2023 sein U21-Debüt. Der schlaksige Stürmer ist sowohl bei Mainz als auch in der U21 eher in der Jokerrolle.

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10 Nick Woltemade (VfB Stuttgart/23/13/7)
Pokalsieg, Nationalmannschaftsdebüt – und nun Wohlfühl-Oase. „Woltemessi“ wollte unbedingt auch bei der Junioren-EM mitspielen. Verbreitet stets gute Laune, ist ein Leader auf und neben dem Platz – und in Abwesenheit von Youssoufa Moukoko Torjäger Nummer eins. (sid/vb)

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