„Wirklich unverzeihlich“: Star-Stürmerin nach EM-Aus unter Beschuss
Am Mittwochabend fand das Auf und Ab der norwegischen Frauen bei der EM in der Schweiz ein bitteres Ende. Wieder im Mittelpunkt: Star-Stürmerin Ada Hegerberg. Wie schon im Gruppenspiel gegen die Schweiz scheiterte sie vom Punkt, erzielte später zwar den Ausgleich – doch am Ende jubelte Italien. Die Azzurre gewannen mit 2:1, seither hagelt es Kritik an Hegerberg.
Schon seit Turnierbeginn wurde das norwegische Spiel kritisch beäugt. Zwar holten sie neun Punkte aus der Gruppenphase (2:1 gegen Schweiz, 2:1 gegen Finnland, 4:3 gegen Island), doch überzeugt haben sie selten. Gegen die Schweiz wirkten sie über weite Strecken unterlegen, kamen mit nur drei Torschüssen dennoch zu zwei Treffern. Auch gegen Finnland sprachen die Zahlen klar gegen Norwegen – der knappe Sieg sorgte trotzdem für Platz eins.
Einziger Lichtblick: das Spiel gegen Island. Dort präsentierte sich Norwegen etwas stabiler, wackelte jedoch auch in der Schlussphase. Tabellenplatz eins klingt stark, doch die Gruppe galt als eher schwach. Im Viertelfinale wartete mit Italien ein Team, das seit 2013 nicht mehr in der K.o.-Phase stand – und mit nur einem Sieg in der Vorrunde auch keine Top-Bilanz mitbrachte.
Hegerberg vergibt erneut vom Punkt – Italien weiter
Der norwegische Pechvogel dieses Turniers, Ada Hederberg, bekam im Gegensatz zum letzten Gruppenspiel den Vorzug vor der Stürmerin Elisabeth Terland. Nachdem sie bereits im Spiel gegen die Schweiz den Ball weit am Tor vorbeischoss, fasste sie sich im gestrigen Spiel ein Herz und trat erneut zum Elfmeter an, nachdem sie selbst im Strafraum gefoult worden ist. Doch von Wiedergutmachung konnte nicht die Rede sein: Hederberg feuerte die Kugel erneut am Tor vorbei.
Das könnte Sie auch interessieren: Vor EM-Viertelfinale: DFB-Frauen kündigen „Anpassungen“ im Team an
Auch, wenn sie nur sechs Minuten später den Ausgleich erzielte, hagelt es besonders aus ihrem Heimatland Kritiken. Norwegens älteste Tageszeitung „Adressavisen“ schrieb, dass es „wirklich unverzeihlich“ sei und Hederberg „im Mittelpunkt eines neuen Albtraum“ stünde. Im norwegischen TV-Sender NRK war von „einem schrecklichen Elfmeter“ die Rede.
Hederberg selbstkritisch: „Es ist nicht genug“
Auch die 29-Jährige selbst fand deutliche Worte. „Das ist der zweite Elfmeter, den ich verschossen habe. Das ist nicht gut genug. Es ist hart, mehr kann ich dazu nicht sagen“, sagte sie im Interview mit dem Sender TV 2. Für ihr Team hatte die sechsfache Champions-League-Siegerin hingegen viel Lob übrig: „Ich bin sehr stolz auf die Gruppe und darauf, wie wir aufgetreten sind.“
Das könnte Sie auch interessieren: Eine Instagram-Nachricht veränderte alles: Das Märchen eines Schweizer EM-Stars
Während Norwegen die Heimreise antritt, steht Italien erstmals seit 1997 wieder im EM-Halbfinale. Matchwinnerin war Kapitänin Cristiana Girelli mit einem Doppelpack – ihr Kopfball in der Nachspielzeit besiegelte den Sieg.
Italien steht damit am 22. Juli im Halbfinale und trifft auf die Siegerinnen aus dem Spiel zwischen Schweden und England.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.