„Wir lieben den Geruch von Gras“: Thomas Müller mit Kakadu im Rausch – bis 2.52 Uhr
Thomas Müller verlässt sein „Wohnzimmer“ mit Schale, Witz und einem Auftrag an die Erben.
Der ewige Spaßmacher Thomas Müller erzählte bei seinem emotionalen „Servus“ mit Bierdusche und Schale einen Witz – natürlich! Und sein schwarzhumoriger Beerdigungs-Gag passte perfekt in die launige Live-Sendung von „Radio Müller“, dessen fröhlicher Abschied so gar nichts von einer Trauerfeier hatte. Der Ur-Bayer verließ sein „Wohnzimmer“ mit einem Lächeln – und hinterließ einen klaren Auftrag an die Erben, zu denen bald auch Wunschspieler Florian Wirtz gehören soll.
Bayern gewinnen letztes Heimspiel mit Thomas Müller 2:0
„Ich liebe euch alle!“, rief die im Sommer scheidende Klub-Ikone den 75.000 Fans in „seiner“ Arena zu: „Macht’s es gut, Servus. Let’s go, jetzt wird gefeiert!“ Und zwar nach dem 2:0 (1:0) im letzten Müller-Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach auch im Nobel-Restaurant Jacob in der Alten Börse am Lenbachplatz – Müller verließ die Party nach einem Foto mit dem Küchenpersonal um 2.52 Uhr.

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
- Verdrängung: Weg vom Hauptbahnhof und dann ist alles gut? „Jetzt sind die Abhängigen bei uns vor der Tür“
- Porno-Eklat an der Bundeswehr-Uni: Amis nach MOPO-Bericht stinksauer
- Hafengeburtstag: Die Highlights der Mega-Sause und die schönsten Segler und Pötte
- Harte Tristesse: Altonas „Albtraum“-Post verfällt – doch es gibt Pläne für das Areal
- Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
- 20 Seiten Sport: Zeit für Helden – der HSV kämpft um den Aufstieg, St. Pauli um den Klassenerhalt
- 20 Seiten Plan7: Der Gratis-Comic-Tag, Tiefgründiges am Ohnsorg und ein Must-See-Festival in Stade
Zuvor schwor er seine Nachfolger ein auf das, was nach 25 Jahren Müller kommt. „Ich sehe viele junge, hungrige Spieler, die ihr Herz geben für den FC Bayern“, sagte er bei seiner Abschiedsrede, „wir sind gut aufgestellt.“
„Es war doch schön“: Keine Traurigkeit bei Thomas Müller
Trotzdem, fügte der 35-Jährige an, appelliere er „an alle, die die nächsten Jahre hier sind: Reißt euch den Arsch auf, das ist was Größeres, als ihr es euch für euch selbst vorstellen könnt“.
Er selbst, bekannte Müller, hätte sich als kleiner Bayern-Fan vom Ammersee nie vorstellen können, zu der Legende aufzusteigen, die er jetzt ist. Mit 750 Pflichtspielen und 34 Titeln. „Ich habe geliebt, der moderne Gladiator zu sein, auch die Show“, sagte er – aber traurig? Nein, „war doch schön“.
Kakadu wird zum heimlichen Star der Müller-Party
Wie der Kakadu-Klau bei der Sofa-Party im „Käfer“ – das Porzellantier war der heimliche Star der Müller-Sause. Wie die Ehrung durch den Verein vor dem Anpfiff, die seine Eltern Klaudia und Gerhard stolz von der Tribüne aus verfolgten. Wie die Auswechslung (84.) zu stehenden Ovationen. Oder der letzte Gang mit Schale in die bebende Südkurve. „Wir Fußballer“, rief er den treuesten Anhängern zu, „lieben den Geruch von Gras.“ Noch so ein Müller-Kalauer.
Und jetzt? „Fußball spielen ist das, was mir Spaß macht“, sagte Müller, „Reden halten kann ich zu Hause genug.“ Hängt er wirklich noch ein, zwei Jahre dran in der nordamerikanischen MLS, wo Partnerklub Los Angeles FC lockt? „Ich glaube noch nicht, dass er jetzt aufhört. Ich glaube, er wird noch spielen“, sagte Max Eberl.
„Thomas ist der FC Bayern“: Mitspieler würdigen Müller
Der Sportvorstand würdigte Müller als „außergewöhnlichen Menschen“, Trainer Vincent Kompany ergänzte: „Thomas ist einer wie keiner.“ Kapitän Manuel Neuer gestand nach seinem starken Comeback, sein Kumpel werde ihm „brutal fehlen“ und meinte: „Thomas ist der FC Bayern!“ Torjäger Harry Kane, der wie Michael Olise getroffen hatte, betonte: „Es war eine Ehre, mit ihm spielen zu dürfen.“

Und noch ist es ja nicht vorbei. Nach Müllers letztem Bundesliga-Spiel am 17. Mai bei der TSG Hoffenheim wartet die Klub-WM. „Ich hoffe“, sagte Joshua Kimmich mit Blick auf Müllers gerahmtes Erinnerungsfoto mit all den Trophäen, „er muss noch mal zum Fotoshooting.“ Mit der goldenen WM-Trophäe, mit der er Toni Kroos als erfolgreichsten deutschen Pokale-Sammler ablösen würde.
Spielt Florian Wirtz schon die Klub-WM für die Bayern?
„Das ist das Ziel“, sagte Kimmich, und der von seinem Titel-Fluch erlöste Kane ergänzte: „Ich will mich daran gewöhnen, Titel zu gewinnen.“ Der FC Bayern, warnte Eberl die Konkurrenz, „hat Durst auf mehr“. Und Bock auf Wirtz.
Das könnte Sie auch interessieren: Kane-Rückkehr nach England? Das sagt Bayerns Sportdirektor Freund
Sky-Experte Lothar Matthäus ist „sicherer denn je“, dass der 100-Millionen-Euro-Coup gelingen wird, Eberl wich Fragen dazu aus. Dabei wird längst spekuliert, dass der Jungstar mit den Bayern schon die Klub-WM bestreiten könnte. Mit und für Legende Müller. (sid/mp)
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.