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Marco Bode
  • Marco Bode wird nach neun Jahren im Aufsichtsrat von Werder Bremen nicht erneut kandidieren.
  • Foto: IMAGO / Ulrich Hufnagel

Abstieg, Chaos! Aber Werder-Boss Bode sieht sich „nicht als gescheitert“

Ungeachtet des ersten Bundesliga-Abstiegs von Werder Bremen seit 41 Jahren sieht der scheidende Aufsichtsratsvorsitzende Marco Bode sich und seine Kollegen im Kontrollgremium der Hanseaten „nicht als gescheitert“ an. „Ich versuche, meine Zeit ganzheitlich zu betrachten“, sagte der Europameister von 1996 im dem „Kicker“.

Das Festhalten am heftig kritisierten Geschäftsführer Frank Baumann verteidigt er, räumt aber auch ein, sich Gedanken „über alternative Szenarien“ gemacht zu haben.

„Es gab schon ein paar Namen, die ich mal in meinem Kopf bewegt habe“, sagte der 52-Jährige. „Aber ein Wechsel in diesem Sommer hätte kurzfristig keinerlei Sinn gemacht. Aus meiner Sicht sowieso nicht, weil Frank einen guten Job macht.“

Werder Bremen: Marco Bode kandidiert nicht erneut für den Aufsichtsrat

Der 52-Jährige wird bei der Mitgliederversammlung am Sonntag im Weserstadion wie auch seine Kollegen nicht erneut kandidieren, der Aufsichtsrat wird komplett neu gewählt. Er war seit 2014 Chef des Kontrollgremiums. Den Niedergang am Osterdeich macht der langjährige Nationalspieler an einer Weichenstellung im Sommer 2019 fest: „Wir sind ein wirtschaftliches Risiko eingegangen, um es sportlich nach Europa zu schaffen. Rückblickend war das falsch – aber nicht leichtfertig.“

In der Vergangenheit wurde Marco Bode als möglicher Präsident des krisengeschüttelten DFB ins Spiel gebracht. Dem erteilte er eine klare Absage. „DFB-Präsident zu werden, gerade unter den momentanen Bedingungen, würde ich für mich ausschließen“, sagte Bode.

Bode vom stark kritisierten Frank Baumann überzeugt

Baumann steht wegen des Abstiegs des Vereins in die 2. Bundesliga, einer verfehlten Transferpolitik und der wirtschaftlichen Schieflage in der Kritik. Bode ist dennoch vom ehemaligen Werder-Kapitän überzeugt. „Ich erlebe Frank auch in diesem Sommer als sehr professionell, sehr pflichtbewusst“, sagte er.

Baumann zeichne aus, die wirtschaftliche Situation total mit im Blick zu haben. „Unter Corona-Bedingungen Transfererlöse von 30 Millionen Euro zu erzielen, war definitiv nicht ganz einfach“, meinte Bode. „Öffentlich die Zahl von 15 bis 20 Transfers anzukündigen, fand ich kommunikativ zwar nicht glücklich. Aber ich sehe auch den Druck, unter dem er stand und steht.“

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Als Hauptgrund für die finanzielle Werder-Misere nannte Bode die Corona-Pandemie. „Man kann nicht so tun, als wäre das gar nicht relevant“, sagte er. Der Verein habe 40 Millionen Euro weniger eingenommen. „Bei der Beurteilung von Frank Baumanns Leistungen muss man all das berücksichtigen. Alles andere wäre unfair.“ (dpa/sid/tha)

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