Weltmeister und BVB-Legende: Fußball-Deutschland trauert um Frank Mill (67)
Der deutsche Fußball trauert um eine Legende: Frank Mill, Weltmeister von 1990 und Idol bei Borussia Dortmund sowie Rot-Weiss Essen, ist laut „Bild“ in der Nacht von Montag auf Dienstag um 2.30 Uhr im Alter von 67 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes in seiner Heimatstadt Essen verstorben. Sein ehemaliger Verein RWE bestätigte dies unter Berufung auf die Familie.
Stürmer Mill war ein Ruhrpott-Original, das den Fußball nicht nur spielte, sondern lebte. Seine Laufbahn begann er im Alter von sechs Jahren beim BV Eintracht 1916 in Altenessen, bevor er als 14-Jähriger zu Rot-Weiss Essen wechselte.
An der Hafenstraße entwickelte er sich zum Torjäger, ehe er dann über Borussia Mönchengladbach zum BVB kam, bei dem er acht Jahre lang (1986 bis 1994) die Offensive prägte. 1996 beendet er im Düsseldorf-Trikot seine große Karriere.
BVB-Legende Frank Mill hat den letzten Kampf seines Lebens verloren. Der DFB-Pokalsieger von 1989 erlag den Folgen eines im Mai erlittenen Herzinfarktes. Ein Nachruf. https://t.co/DKRuYSZwLE
— Borussia Dortmund (@BVB) August 5, 2025
Mill absolvierte 387 Bundesligaspiele und erzielte dabei 123 Tore. In der Zweiten Liga waren es in 157 Partien 88 Treffer.
Rot-Weiss Essen gedenkt Vereins-Idol Frank Mill
Rot-Weiss Essen trauert um seinen ehemaligen Stürmer Frank Mill. Der gebürtige Essener ist in der Nacht von Montag, 4. August, auf Dienstag, 5. August, an den Folgen eines schweren Herzinfarktes verstorben. Er wurde nur 67 Jahre alt. Insgesamt absolvierte Frank Mill, der 1972 als… pic.twitter.com/Y63uv8tVGm
— Rot-Weiss Essen (@rot_weiss_essen) August 5, 2025
Essens Vorstand Alexander Rang sagte in einer Mitteilung: „Die Nachricht vom Tod Frank Mills hat uns tief getroffen. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie und seinen Angehörigen. Ihnen gilt unser aufrichtiges Mitgefühl und herzliches Beileid – wir wünschen viel Kraft und Trost. Frank war nicht nur einer der größten Fußballer, die Rot-Weiss Essen je hervorgebracht hat – er war auch ein feiner Mensch: bodenständig, authentisch und voller positiver Energie. Mit seiner Art hat er nicht nur unseren Verein und das Ruhrgebiet geprägt, sondern war darüber hinaus ein Botschafter des Fußballs in ganz Deutschland. Wir sind sehr traurig. Mit Frank verlieren wir eine rot-weisse Legende – und einen echten Freund der RWE-Familie. Seine Leistungen bleiben unvergessen. Sie sind für uns Vorbild und Verpflichtung.“
Frank Mill wurde 1990 ohne Einsatz Weltmeister

1988 gewann Mill mit der deutschen Olympia-Auswahl in Seoul die Bronzemedaille, 1989 wurde er mit Dortmund DFB-Pokalsieger. In Italien feierte der 17-malige A-Nationalspieler dann 1990 schließlich den WM-Titel, blieb allerdings ohne Einsatz. „Eigentlich bin ich kein Weltmeister“, sagte er mal dazu.
Wir trauern um Frank Mill, unseren Weltmeister von 1990. ? Ruhe in Frieden, Frank. ?️ Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden. pic.twitter.com/mC8fwIdngb
— DFB-Team (@DFB_Team) August 5, 2025
Damit ist gut eineinhalb Jahren nach dem Tod von Final-Torschütze Andreas Brehme der zweite Spieler aus dem deutschen Weltmeister-Kader von 1990 gestorben.
„Frank Mill Fußballschule” als Herzensprojekt
Nach dem Karriereende versuchte er sich kurzzeitig als Manager bei Fortuna Düsseldorf, doch sein Engagement endete nach nur einem Jahr. Später arbeitete Mill als Unternehmer, hatte unter anderem einen Containerdienst in Essen. Ein Herzensprojekt war seine „Frank Mill Fußballschule”, mit der er sich über Jahre hinweg für Kinder, Jugendliche und Integration einsetzte. Bis zuletzt stand er auch regelmäßig für die BVB-Traditionsmannschaft auf dem Platz.
Privat lebte Mill in Essen und – seit seiner Beziehung zu einer Sizilianerin – auch häufig auf Sizilien. Seine frühere Ehefrau Beate, von der er lange getrennt lebte, starb 2006. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. (dpa/sid/la)
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