Frank Mill 2023

Frank Mill 2023 in seinem geliebten BVB-Stadion Foto: imago/Team 2

Weltmeister und BVB-Legende: Fußball-Deutschland trauert um Frank Mill (67)

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Der deutsche Fußball trauert um eine Legende: Frank Mill, Weltmeister von 1990 und Idol bei Borussia Dortmund sowie Rot-Weiss Essen, ist laut „Bild“ in der Nacht von Montag auf Dienstag um 2.30 Uhr im Alter von 67 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes in seiner Heimatstadt Essen verstorben. Sein ehemaliger Verein RWE bestätigte dies unter Berufung auf die Familie.

Stürmer Mill war ein Ruhrpott-Original, das den Fußball nicht nur spielte, sondern lebte. Seine Laufbahn begann er im Alter von sechs Jahren beim BV Eintracht 1916 in Altenessen, bevor er als 14-Jähriger zu Rot-Weiss Essen wechselte.

An der Hafenstraße entwickelte er sich zum Torjäger, ehe er dann über Borussia Mönchengladbach zum BVB kam, bei dem er acht Jahre lang (1986 bis 1994) die Offensive prägte. 1996 beendet er im Düsseldorf-Trikot seine große Karriere.

Mill absolvierte 387 Bundesligaspiele und erzielte dabei 123 Tore. In der Zweiten Liga waren es in 157 Partien 88 Treffer.

Rot-Weiss Essen gedenkt Vereins-Idol Frank Mill

Essens Vorstand Alexander Rang sagte in einer Mitteilung: „Die Nachricht vom Tod Frank Mills hat uns tief getroffen. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie und seinen Angehörigen. Ihnen gilt unser aufrichtiges Mitgefühl und herzliches Beileid – wir wünschen viel Kraft und Trost. Frank war nicht nur einer der größten Fußballer, die Rot-Weiss Essen je hervorgebracht hat – er war auch ein feiner Mensch: bodenständig, authentisch und voller positiver Energie. Mit seiner Art hat er nicht nur unseren Verein und das Ruhrgebiet geprägt, sondern war darüber hinaus ein Botschafter des Fußballs in ganz Deutschland. Wir sind sehr traurig. Mit Frank verlieren wir eine rot-weisse Legende – und einen echten Freund der RWE-Familie. Seine Leistungen bleiben unvergessen. Sie sind für uns Vorbild und Verpflichtung.“

Frank Mill wurde 1990 ohne Einsatz Weltmeister

Ersatzspieler Frank Mill (r.) feiert 1990 in Rom mit der deutschen Nationalmannschaft den Weltmeister-Titel. imago/WEREK
Ersatzspieler Frank Mill (r.) feiert 1990 in Rom mit der deutschen Nationalmannschaft den Weltmeister-Titel
Ersatzspieler Frank Mill (r.) feiert 1990 in Rom mit der deutschen Nationalmannschaft den Weltmeister-Titel.

1988 gewann Mill mit der deutschen Olympia-Auswahl in Seoul die Bronzemedaille, 1989 wurde er mit Dortmund DFB-Pokalsieger. In Italien feierte der 17-malige A-Nationalspieler dann 1990 schließlich den WM-Titel, blieb allerdings ohne Einsatz. „Eigentlich bin ich kein Weltmeister“, sagte er mal dazu.

Damit ist gut eineinhalb Jahren nach dem Tod von Final-Torschütze Andreas Brehme der zweite Spieler aus dem deutschen Weltmeister-Kader von 1990 gestorben.

„Frank Mill Fußballschule” als Herzensprojekt

Nach dem Karriereende versuchte er sich kurzzeitig als Manager bei Fortuna Düsseldorf, doch sein Engagement endete nach nur einem Jahr. Später arbeitete Mill als Unternehmer, hatte unter anderem einen Containerdienst in Essen. Ein Herzensprojekt war seine „Frank Mill Fußballschule”, mit der er sich über Jahre hinweg für Kinder, Jugendliche und Integration einsetzte. Bis zuletzt stand er auch regelmäßig für die BVB-Traditionsmannschaft auf dem Platz.

Privat lebte Mill in Essen und – seit seiner Beziehung zu einer Sizilianerin – auch häufig auf Sizilien. Seine frühere Ehefrau Beate, von der er lange getrennt lebte, starb 2006. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. (dpa/sid/la)

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