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  • Weltmeister Sami Khedira könnte schon am Freitag sein Debüt für Hertha BSC geben
  • Foto: imago images/Matthias Koch

Weltmeister in Berlin: Endlich wieder Dreck! Darum ging Khedira zu Hertha

Mit dem Wechsel zu Hertha BSC steckt der erfolgreiche Titelsammler Sami Khedira plötzlich im Abstiegssumpf. Trotzdem fühlt sich der Weltmeister von 2014 bei den Berlinern nach eigener Auskunft pudelwohl.

„Das ist keine Degradierung“, versicherte der 33-Jährige bei seiner Vorstellung am Dienstag: „Fußball ist mehr als nur Titel. Da geht es auch darum, alles rauszuhauen, Dreck an den Beinen und Armen zu haben. Das habe ich vermisst.“

Bei Juventus Turin befand sich Khedira auf dem Abstellgleis

Khediras Juve-Trikot blieb in den vergangenen 14 Monaten, in denen er nur im italienischen Pokal für eine halbe Stunde auflaufen durfte, nahezu blitzeblank. Diese fehlende Spielpraxis bei einem Kicker, der den Zenit seines Könnens schon vor einiger Zeit überschritten hat, wirft die Frage auf: Wie sinnvoll ist der Transfer?

Khedira: Training mit Cristiano Ronaldo hat mich fit gehalten

„Die Zahlen sprechen natürlich nicht für mich“, gab der Mittelfeldspieler zu. Ihm fehle der Spielrhythmus, aber seine Fitnesswerte seien absolut in Ordnung. „Wenn man mit solchen Weltklassespielern wie Cristiano Ronaldo, Giorgio Chiellini und Alex Sandro trainiert, ist man stets gefordert“, betonte Khedira, der bei Juventus Turin unter Trainer Andrea Pirlo nur noch mittrainieren durfte.

Abstiegskampf in Berlin: Khedira soll bei Hertha Führung übernehmen

Bei Hertha aber soll Khedira vorangehen, nicht nur als Wortführer in der Kabine, sondern möglichst bald auch als Dampfmacher im Mittelfeld.
„Jetzt geht es ums Überleben, wir müssen gewinnen, kämpfen, Mentalität und Leidenschaft zeigen“, wird Khedira auf der Klub-Internetseite zitiert. Dabei wolle er „mit meinen Charaktereigenschaften helfen“.

Dass der mehrfache Meister mit Juventus Turin, Real Madrid und dem VfB Stuttgart auch ein persönliches Risiko eingeht, ist ihm bewusst. „Sicherheit wird man im Fußball nirgendwo finden“, sagte der 77-malige Nationalspieler, „und ich habe Herausforderungen immer geliebt.“ Laut Sportdirektor Arne Friedrich wird sein einstiger Nationalmannschafts-Kollege der Hertha „auf jeden Fall weiterhelfen“.

Hertha hat ein Hierarchie-Probelm – kann Khedira es lösen?

Seit dem Umbruch im vergangenen Sommer klagt Hertha über Hierarchie-Probleme, die vielen jungen Profis wie Matheus Cunha können oder wollen keine Verantwortung übernehmen. In dieser Hinsicht könnte der Transfer aufgehen – sofern Khedira auch sportlich überzeugt.

„Ich bin nicht der Big Boss und erzähle allen, was gemacht werden muss“, betonte der gebürtige Stuttgarter: „Ich bin ein ganz normaler Teil des Teams.“

Khedira in Berlin: Hertha-Debüt schon gegen die Bayern?

Vielleicht schon am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) im Heimspiel gegen Rekordmeister Bayern München. Für Khedira würde sich ein Kreis schließen, schließlich hatte er 2006 als 19-Jähriger im Berliner Olympiastadion für den VfB Stuttgart sein Bundesliga-Debüt gegeben.

Seine Gegenspieler bei Hertha hießen damals unter anderem Arne Friedrich und Pal Dardai. Er fühle sich „körperlich und mental definitiv einsatzbereit“, so Khedira, aber Trainer Dardai entscheide über einen Einsatz.

Weltmeister in Berlin: Khedira unterschrieb auf dem Flughafen

Für Khedira, der seinen Vertrag bis Saisonende auf dem Flughafen unterschrieb, ist eine Zusammenarbeit über den Sommer hinaus „nicht ausgeschlossen“. Doch zuerst müssen die kommenden vier Monate zeigen, ob der Titelsammler Khedira nach so langer Pause tatsächlich eine Verstärkung ist.

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Sportdirektor Friedrich schwärmte am Dienstag auch vom zweiten Winter-Zugang. Nemanja Radonjic, der von Olympique Marseille ausgeliehen ist, soll für mehr Tempo auf den Außenbahnen sorgen. „Er ist sehr schnell, geradlinig und dynamisch“, sagte Friedrich, „und er ist ein kleiner Bulle, er hat auch die Robustheit für die Bundesliga.“

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