Wegen neuen Mäzens: Rechte Fans sorgen für Skandal bei Erstligist in Israel
Nach dem Einstieg eines emiratischen Scheichs in den israelischen Verein Beitar Jerusalem ist es zwischen Fans zu Konfrontationen gekommen.
Hunderte Befürworter und Gegner des Schritts seien am Freitag bei einem Training in Jerusalem aufeinander getroffen, berichtete der israelische Armeesender. Mitglieder der rechtsextremen Fangruppe „La Familia“ seien an den Protesten beteiligt gewesen, es sei zu Übergriffen gekommen. Nach Polizeiangaben wurden vier Personen festgenommen.
Scheich will „friedliches Zusammenspiel“, Fans wollen Zoff
In einem außergewöhnlichen Schritt war der Scheich aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) bei Beitar eingestiegen. Hamad bin Chalifa al-Nahjan, Geschäftsmann und Verwandter der Herrscherfamilie, übernimmt 50 Prozent der Anteile. Der neue Teilhaber hatte am Dienstag mitgeteilt, man wolle den Klub zum Beispiel für das friedliche Zusammenspiel von Israelis und Arabern machen. „Unsere Tür steht allen offen“, sagte er.
Beitar will rechtsextreme Fangruppe loswerden
Teile der Fanszene von Beitar Jerusalem gelten als sehr rechts. Sie hatten in der Vergangenheit immer wieder mit rassistischen Ausfällen vor allem gegen Araber für Empörung gesorgt. Die Vereinsspitze unter Besitzer Mosche Hogeg bemüht sich, dem entgegenzuwirken. Er legte den Mitgliedern von „La Familia“ nach Medienberichten nahe, ihren eigenen Klub zu gründen.
Scheich will 76 Millionen Euro investieren
Nach Angaben des Vereins hat al-Nahjan zugesagt, in den kommenden zehn Jahren 300 Millionen Schekel (etwa 76 Millionen Euro) in den Verein zu investieren. Das Geschäft erfolgt im Zuge einer Annäherung beider Länder. Die Staaten hatten im August die Aufnahme diplomatischer Beziehungen beschlossen