x
x
x
  • Hertha-Profi Salomon Kalou hält nicht viel von Corona-Schutzmaßnahmen.
  • Foto: picture alliance/dpa

Vorschriften missachtet: Hertha BSC suspendiert Profi wegen Corona-Video

Hertha-Star Salomon Kalou hat sich mitten in der Diskussion über eine Wiederaufnahme der laufenden Bundesliga-Saison einen peinlichen Video-Fauxpas erlaubt. Bei Facebook postete der 34-Jährige ein Video, in dem er die Hygiene-Maßnahmen während der Corona-Krise gut gelaunt missachtet. Jetzt haben die Berliner Konsequenzen gezogen – und Kalou suspendiert.

Der fast 25 Minuten dauernde Livestream, den Kalou bei Facebook ausstrahlte, zeigt den Ivorer dabei, wie er auf dem Vereinsgelände von Hertha BSC einige Mitspieler und Mitarbeiter per Handschlag begrüßt. Damit verstößt er gegen die Abstandsregelungen und die Hygiene-Vorschriften, die zu Eindämmung des Coronavirus dienen sollen. Sie sind auch Voraussetzung für einen möglichen Bundesliga-Neustart.

Hertha-Profi Kalou sorgt mit Corona-Video für Aufsehen

In dem Video ist außerdem zu sehen, wie Hertha-Mitarbeiter David de Mel einen Corona-Test bei Innenverteidiger Jordan Torunarigha durchführt – eine eigentlich ebenfalls geheime Aktion. „Sala bitte! Lösch das Video, bitte!“, ruft de Mel am Ende im Hintergrund. Kalou tat dies jedoch zunächst nicht. Inzwischen ist das Video zwar nicht mehr auf Facebook abrufbar, aber hier noch zu sehen.

Hertha BSC suspendiert Salomon Kalou wegen Corona-Video

Am Montagabend reagierten die Berliner auf den Vorfall und suspendierten Kalou. „Salomon Kalou hat mit dem Video aus der Kabine gegen teaminterne grundlegende Regeln verstoßen und ein Verhalten gezeigt, welches weder der Situation angemessen ist noch den Verhaltensregeln des Vereins entspricht“, teilte der Verein in einer offiziellen Stellungnahme mit. „Hertha BSC hat daher entschieden, ihn mit sofortiger Wirkung vom Trainings- und Spielbetrieb zu suspendieren.“

Hertha-Geschäftsführer Preetz reagiert mit Unverständnis 

Hertha-Geschäftsführer Michael Preetz reagierte mit völligem Unverständnis auf die Aktion: „Salomon Kalou hat mit seinem Video nicht nur Hertha BSC einen großen Schaden zugefügt, sondern vor allem in der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion über die Wiederaufnahme des Spielbetriebs und die Rolle des Profifußballs den Eindruck erweckt, dass einzelne Spieler das Thema Corona nicht ernst nehmen“, sagt er. „Hertha BSC bedauert das Verhalten von Salomon Kalou zutiefst, zumal es sich um einen gleichermaßen verdienten wie erfahrenen Spieler handelt. Das Ausmaß des Fehlverhaltens erfordert jedoch konsequentes Handeln.“

Corona: Hertha-Profi Kalou entschuldigt sich für Video

In der Stellungnahme entschuldigte sich Kalou für sein Verhalten. „Es tut mir leid, wenn ich mit meinem Verhalten den Eindruck erweckt habe, dass ich Corona nicht ernst nehme. Dafür möchte ich mich entschuldigen“, wird er dort zitiert. „Das Gegenteil ist der Fall, denn ich mache mir vor allem auch über die Menschen in Afrika große Sorgen, denn dort ist die medizinische Versorgung bei weitem nicht so gut wie in Deutschland. Ich habe nicht wirklich nachgedacht und mich darüber gefreut, dass unsere Tests alle negativ waren. Zudem möchte ich mich auch bei den im Video Gezeigten entschuldigen, die nicht wussten, dass ich live sende und die ich nicht in eine solche Situation bringen wollte.“

DFL: Corona-Video von Kalou „absolut inakzeptabel

Auch die DFL reagierte mit Unverständnis auf die Aktion des Bundesliga-Profis. „Die Bilder von Salomon Kalou aus der Kabine von Hertha BSC sind absolut inakzeptabel“, schreibt die DFL bei Twitter„Hierfür kann es keine Toleranz geben – auch mit Blick auf Spieler und Klubs, die sich an die Vorgaben halten, weil sie die Ernsthaftigkeit der Situation erfasst haben.“

Am Montagnachmittag hatte die DFL bekanntgegeben, dass es im ersten Testlauf insgesamt zehn Corona-Infektionen in der Bundesliga und 2. Liga gegeben hat. Eine zweite Testreihe wird Anfang dieser Woche erstellt. Am Freitag hatten bereits drei positive Fälle beim 1. FC Köln für Wirbel gesorgt. Beim HSV und beim FC St. Pauli hat es keine Erkrankungen gegeben.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp