Thomas Tuchel gestikuliert

Thomas Tuchel kann als England-Trainer bislang noch nicht überzeugen. Foto: Imago / Shutterstock

„Verprügelt!“ Englische Presse nimmt Tuchel nach Blamage auseinander

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Drei Gegentore, Buhrufe und fliehende Fans: Trainer Thomas Tuchel hat seine erste Niederlage mit der englischen Fußball-Nationalmannschaft kassiert – und hat ein Jahr vor der WM jede Menge Arbeit auf seiner neuen Mission. Im Test gegen Senegal unterlagen die Three Lions am Dienstag mit 1:3 (1:1), im vierten Spiel unter Tuchel gingen sie damit erstmals als Verlierer vom Platz. Nur drei Tage zuvor hatte sich der Vize-Europameister allerdings bereits gegen den krassen Außenseiter Andorra nur zu einem 1:0 gemüht.

„Das ist nicht gut genug“, sagte Bayern-Stürmer Harry Kane, erneut einziger Torschütze Englands: „Wir hatten unsere Momente, aber insgesamt greifen die Dinge mit und ohne Ball nicht ineinander. Wir finden nicht das richtige Tempo, und wir haben unsere aggressive Grundeinstellung verloren.“

England verliert trotz früher Kane-Führung

In Nottingham brachte Kane (7.) die Engländer in Führung. Ismaila Sarr (40.), Habib Diarra (62.) und Cheikh Tidiane Sabaly (90.+3) sorgten aber für den verdienten Testspiel-Sieg Senegals – der sportlich keine Folge hat, in England aber Fragen aufwerfen dürfte. Der zwischenzeitliche, vermeintliche Ausgleich (84.) des eingewechselten Jude Bellingham zählte aufgrund eines Handspiels in der Entstehung zu Recht nicht. Spätestens nach dem dritten Gegentor machten die Fans ihrer Enttäuschung hörbar Luft, viele verließen schon vor dem Abpfiff das Stadion.

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Auch die Presse ließ das Debakel nicht unkommentiert. So titelte „The Sun“: „Vom Senegal verprügelt. Die Three-Lions-Flops werden nach einer demütigenden Niederlage für Thomas Tuchel und einem beschämenden Auftritt vom Platz gebuht.“ Die „Daily Mail“ sprach von einer „Blamage für England“ und machte sich über Tuchels Titelambitionen bei der WM 2026 lustig: „Die Three Lions als Weltmeister 2026, das hört sich an wie ein schlechter Witz.“

Das Ziel WM 2026 ist in Gefahr

Die WM 2026 sieht auch die „BBC“ in Gefahr. Sie titelte: „Ein Jahr vor der WM – verschlechtert sich England nach der Southgate-Ära? Thomas Tuchels Forderung, England solle mit einem Lächeln spielen, ging böse nach hinten los.“ Auch der „Evening Standard“ kritisierte den blamablen Auftritt der englischen Nationalmannschaft: „Eine schlimme Nacht offenbart die klaffende Lücke zur Fußball-Elite. Thomas Tuchel hat aufregenderen Fußball versprochen, aber seine Mannschaft liefert keine Leistung. Ein extrem frustrierendes Länderspielfenster.“ Passend dazu schreibt der „Mirror“, dass Tuchel „ein paar Tage zum Vergessen erlebe“.

Schon nach dem enttäuschenden Auftritt gegen Andorra hatten die englische Presse und auch Tuchel selbst nicht an Kritik gespart. Gegen den um ein Vielfaches gefährlicheren Gegner aus Afrika legte England nun stark los, presste hoch und erfolgreich, erzwang auf diese Weise gleich die frühe Führung durch Kane. Während die Gastgeber im Verlauf der ersten Halbzeit aber immer passiver wirkten, erspielte sich Senegal gleich eine ganze Reihe guter Chancen. Die Treffer entblößten dann auch einige Defensiv-Schwächen in Tuchels Team.

England in der WM-Quali-Gruppe trotzdem Favorit

Es waren zudem die ersten Gegentore unter Tuchel: In der WM-Qualifikation hatte sein Team zwar nicht geglänzt, aber Siege gegen Lettland (3:0), Albanien (2:0) und eben Andorra eingefahren. England ist dort daher klarer Spitzenreiter der Europa-Gruppe K. Vierter Gegner in der WM-Qualifikation ist Serbien. (sid/vb)

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