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Rudi Völler auf der Tribüne beim zweiten Gruppenspiel der U-21 Nationalmannschaft.
  • Rudi Völler hat nach Niederlage der U21-Nationalmannschaft nur noch wenig Hoffnung.
  • Foto: imago/Beautiful Sports

Völlers bittere DFB-Analyse: „U21 ist ein Spiegelbild zur A-Mannschaft“

Das dunkle Deja-vu am Schwarzen Meer beschäftigte Rudi Völler auch noch am Tag danach.

„Es ist ein bisschen ein Spiegelbild zur A-Mannschaft“, sagte der DFB-Sportdirektor am Montag während seines ernüchternden EM-Besuchs bei den deutschen U21-Fußballern im schwülwarmen Georgien: „Da haben wir auch schon diese Fehler begangen.“

U21-Mannschaft vor dem frühen Aus

Die Junioren stehen nach zwei sehr schwachen Gruppenspielen vor dem Aus – die gewaltigen Probleme des deutschen Fußballs, das hatte Völler am Vorabend beim 1:2 gegen Tschechien mit eigenen Augen gesehen, beschränken sich nicht auf die arg wankenden Stars von Bundestrainer Hansi Flick. Zweikämpfe, Torgefahr, Konzentration, alles zieht sich durch.

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„Die letzten paar Prozent Konsequenz und Entschlossenheit fehlen, den Ball über die Linie zu schieben – und auch hinten“, stellte Völler vor einem guten Dutzend Journalisten im Teamhotel in Batumi fest. Er sprach über die U21. Es war allerdings zugleich eine nur in Nuancen verschwommene Kopie seines Fazits der drei vergeigten A-Länderspiele in den vergangenen Wochen.

Chance lebt noch: Völler hofft auf Schützenhilfe

Ähnlich ist auch: Noch lässt sich die Resthoffnung beschwören, so klein sie sein mag. „Jetzt ist die Konstellation schwierig. Trotzdem ist noch ein Tick Hoffnung da“, betonte Völler. „Wir müssen versuchen, die Engländer zu schlagen – und dann natürlich ein bisschen hoffen.“ Parallel zum Spiel am Mittwoch (18 Uhr/Sat.1) gegen die favorisierten Three Lions muss Israel die Tschechen mit genau passendem Ergebnis bezwingen.

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Wie es sich doch letztlich irgendwie durchwurschteln lässt, erfuhren Trainer Antonio Di Salvo und seine frustrierten Spieler am Montag im dichten georgischen Straßenverkehr. Laut hupend bahnte sich der Bus samt Polizei-Eskorte den Weg, das Training begann 20 Minuten verspätet – mit einem angeschlagenen Youssoufa Moukoko, der immerhin schon wieder grinsend aufs Tor schoss. Aber die Ernüchterung in der so hoffnungsvoll als Titelverteidiger zur EM angetretenen U21 ist dennoch riesig.

Trainer Di Salvo mit Durchhalteparolen

Nur ein kleines Fußball-Wunder hilft, um sich aus fast aussichtsloser Lage ins Viertelfinale zu kämpfen. „Ich glaube fest daran, mit Überzeugung. Jedes Spiel beginnt von vorne, im Fußball ist alles möglich“, sagte Di Salvo. Die Durchhalteparolen reihten sich nur so aneinander. Doch das Minimalziel Halbfinale und die damit verbundene Olympia-Qualifikation sind nun in weite Ferne gerückt. Die „einfache Formel“ der Deutschland-Israel-Siege, die der einzige Torschütze Angelo Stiller (70.) beschwor, könnte immer noch zu wenig sein, auch die Tordifferenz spielt eine Rolle.

Dabei hat das deutsche Team selbst gegen die beiden nominell schwächsten Teams des Turniers nicht gewonnen. Eine Frage der Qualität? „Ich bin ratlos. An der Effizienz können wir wenig ändern. Es liegt dann am Spieler, ob er den Ball zu 100 Prozent über die Linie bringen will“, sagte Stiller. Rudi Völler würde nicken.

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Der DFB-Direktor hatte vor seinem Mittags-Auftritt am Montagmorgen mit Flick telefoniert und ließ beste Grüße ausrichten. Der Bundestrainer wollte zum Viertelfinale nach Georgien kommen, doch eines mit deutscher Beteiligung wird es ja wahrscheinlich nicht geben. Das letzte Gruppenspiel zu besuchen, wäre wohl nicht klug: Bilder von Flick, auf denen er missmutig einer deutschen Mannschaft zuschaut, gab es zuletzt mehr als genug. (sid/mg)

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