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  • Demien Wicke von Hamm United zog sich beim 2:2 in Curslack eine Platzwunde am Kopf zu. Der Oberliga-Punkteteilung droht wie allen anderen ausgetragenen Saisonspielen die Annullierung 
  • Foto: imago images/Hanno Bode

Verbands-Ultimatum: Das tut weh! Hamburgs Amateure stehen vor Saison-Abbruch

Nach 126 Jahren droht Hamburg zum ersten Mal eine annullierte Fußball-Saison. Wie der Hamburger Fußball-Verband (HFV) bekanntgab, müssten die Amateurvereine Mitte Februar wieder trainieren können, um die Spielzeit noch ordnungsgemäß abzuschließen – angesichts der Corona-Zahlen in und um Hamburg schwer vorstellbar.

„Sollte eine Öffnung der Sport-Anlagen im Bereich des HFV ab dem 13. Februar 2021 stattfinden, könnte die Meisterschaft und der Pokalwettbewerb durchgeführt werden“, heißt es in einem Schreiben von HFV-Präsident Dirk Fischer an die Vereine: „Sollte der 13. Februar 2021 verstreichen, ohne dass bis dahin Mannschaftstraining wieder möglich ist, wird die Saison 2021/2022 am 1. Juli 2021 mit dem Stand 1. Juli 2020 neu begonnen.“

Saisonabbruch der Hamburger Amateure: Für Altona 93 wäre ein Oberliga-Platz frei

Heißt: Die Saison, die seit Ende Oktober unterbrochen ist, würde abgebrochen und nicht gewertet. Dann gäbe es keine Auf- und Absteiger, die Saison 2021/22 begönne mit denselben Liga-Besetzungen wie jetzt bei Null. Regionalliga-Schlusslicht Altona 93 würde in die Oberliga eingegliedert werden, falls der norddeutsche Verband seine Serie mit Absteigern werten sollte.

Der HFV-Beschluss: schmerzhaft, aber richtig und wichtig

Es ist ein schmerzhafter Beschluss, den das HFV-Präsidium am Donnerstag fällte – aber ein richtiger und wichtiger. Mit der klaren Fokussierung auf den 13. Februar gibt der Verband, der in der Corona-Krise nicht immer das beste Bild abgab, allen Betroffenen eine maximale Planungsmöglichkeit – soweit es das Virus eben zulässt.

Amateurfußball vor dem Aus: Was wird aus dem Lotto-Pokal?

Über den Lotto-Pokal, dessen Gewinner im DFB-Pokal startet, wird gesondert entschieden. In der abgebrochenen, aber gewerteten Saison 2019/20 hatte sich der Verband entschlossen, den Pokal unter den acht verbliebenen Mannschaften noch auszuspielen, als die Pandemie-Lage es ermöglichte. 

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Das Problem: Im aktuellen Pokal-Wettbewerb sind noch 107 Mannschaften vertreten. Notfalls müsste gemäß Paragraf 24 der Spielordnung der bestplatzierte noch im Wettbewerb befindliche Teilnehmer für den DFB-Pokal nominiert werden. Das wäre nach jetzigem Stand Eintracht Norderstedt, das in der Regionalliga Nord einen etwas besseren Punktequotienten besitzt als Teutonia 05 Ottensen.

Saisonabbruch droht: HFV-Präsidium lädt Vereine zur Videokonferenz ein

Am 22. Januar will das HFV-Präsidium mit den Vereinen in einer Videokonferenz über die Lage beraten. Insgesamt nehmen 3185 Teams im Männer-, Frauen- und Jugendbereich am Spielbetrieb in Hamburg teil. „Unser aller Bestreben ist, dass wir alle und vor allem unsere Mädchen und Jungs schnellstmöglich wieder kicken können“, erklärte HFV-Präsident Fischer: „Über allen Bemühungen steht aber auch die Verantwortung für die Gesundheit aller unserer Mitglieder.“

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