Leopold Querfeld (Union Berlin, l.) schaut Schiedsrichter Sören Storks beim VAR-Check über die Schulter

Beim Bundesligaspiel Union Berlin gegen den SC Freiburg standen erneut die Schiedsrichter im Fokus. Foto: imago/Jan Huebner

„Klare Fehlentscheidung“: Ärger über VAR-Wirrwarr in Berlin

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Nach der Nullnummer gegen den SC Freiburg entlud sich bei den Anhängern von Union Berlin der ganze Frust. Die Fans der Köpenicker grölten „Schieber, Schieber“ und schickten die Referees mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine. Auch bei den Spielern herrschte nach einem mauen Duell inklusive VAR-Wirrwarr reichlich Gesprächsbedarf.

Im Fokus? Der Treffer von Unions Andrej Ilic (63.), den Schiedsrichter Sören Storks nach einer schier endlosen VAR-Unterbrechung zurücknahm, weil Berlins Kapitän Rani Khedira im Abseits gestanden und SC-Torhüter Noah Atubolu womöglich die Sicht versperrt hatte. „Der Torwart hat komplett freie Sicht, das muss der Schiedsrichter beantworten“, sagte Khedira: „Für mich ist es eine klare Fehlentscheidung.“ Atubolu beteuerte allerdings, er habe wegen Khedira „nichts mehr“ sehen können.

VAR kassiert auch Tor des SC Freiburg ein

Für Aufregung sorgte auch ein Tor des Freiburgers Matthias Ginter (17./Handspiel), das jedoch richtigersweise ebenfalls nach einer VAR-Überprüfung einkassiert wurde. Am Ende stand ein mageres 0:0, das beiden Teams nur wenig hilft. Freiburg setzte seine Sieglos-Serie fort und steckt im grauen Tabellenmittelfeld fest – so wie auch Union. Die Mannschaft von Coach Steffen Baumgart steht bei nur einem Sieg aus fünf Spielen und liegt lediglich einen Punkt vor der Schuster-Elf. In der ausverkauften Alten Försterei bemühten sich die Gäste früh um Ballkontrolle, Union verlegte sich wie gewohnt auf Konter. So richtig gefährlich wurden beide Teams zu Beginn vorerst nicht, Berlins Andras Schäfer (10.) und Freiburgs Johan Manzambi (11.) prüften die gegnerischen Torhüter aus der Ferne.

Rund sechsminütige VAR-Unterbrechung nach der vermeintlichen Union-Führung

Folgerichtig schien in dieser spielerisch schwachen Phase die Freiburger Führung nach einer Ecke von Jan-Niklas Beste, die Ginter im Getümmel ins Netz beförderte. Da sich der 2014er-Weltmeister den Ball aber zunächst an die Hand geköpft hatte, nahm Schiedsrichter Storks den Treffer nach Rücksprache mit dem Videoassistenten zurück. Im Anschluss flachte die Partie deutlich ab. Unions kompakte Verteidigung hegte die Freiburger gut ein, selbst fehlten den Gastgebern in der Offensive jedoch die Ideen. Erst kurz vor der Pause wurden die Breisgauer wieder zwingender. Nach tollem Pass von Maximilian Eggestein tauchte Beste (38.) alleine vor dem Tor auf, zielte jedoch knapp links vorbei.

Auch nach der Pause sahen die 22.012 Zuschauer eine zähe Partie, in der meist Standardsituationen für gefährliche Aktionen sorgten. So köpfte Freiburgs Lucas Höler (53.) nach Ecke nur knapp drüber. Auch die vermeintliche Union-Führung fiel nach einem Eckball, wobei Ilics Treffer wegen einer Abseitsstellung von Khedira nach einer rund sechsminütigen Unterbrechung einkassiert wurde.

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In der nun aufgeheizten Atmosphäre verhinderte Freiburgs Torhüter Noah Atubolu den Rückstand, als er gegen den eingewechselten Ilyas Ansah (72.) parierte. (sid/fwe)

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