Harry Maguire bejubelt sein Tor zum 5:4 gegen Lyon

Harry Maguire wurde durch sein Tor zum 5:4 in der Nachspielzeit der Verlängerung zum Helden für Manchester United. Foto: IMAGO / Every Second Media

Unfassbare Szenen in der Verlängerung: Manchester macht es wie 1999 gegen die Bayern

Ab der 114. Minute verwandelt Manchester United einen Zwei-Tore-Rückstand in einen Sieg. Dank der Vibes von 1999 kann der Titel in der Europa League weiter die Saison retten.

Als ausgerechnet Aushilfs-Mittelstürmer Harry Maguire das größte Comeback dieser Europacup-Saison perfekt machte, drehte das Old Trafford komplett durch. Es sei eines der „verrücktesten Spiele, die je erlebt habe“, sagte der in den vergangenen Jahren so oft als Sündenbock abgestempelte Maguire: „So zurückzukommen, ja, das ist eine unglaubliche Leistung von allen in den letzten Minuten.“ Eine, die Erinnerungen an das Champions-League-Finale 1999 gegen Bayern München weckte.

Manchester United dreht 2:4-Rückstand in sieben Minuten

2:4 lag Manchester United in der Verlängerung des Rückspiels im Viertelfinale der Europa League gegen Olympique Lyon zurück, der Tiefpunkt einer ohnehin schon miserablen Saison drohte, doch es kam ganz anders. Nach einer der größten Aufholjagden der Klubgeschichte mit drei Toren ab der 114. Minute träumt der englische Rekordmeister weiter vom Titel. Man habe nun trotz aller berechtigten Kritik noch die Gelegenheit, „etwas Besonderes aus dieser Saison zu machen“, betonte Ruben Amorim.



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Der Trainer hatte sich vor der Partie extra eine Dokumentation über das dramatische 2:1 im Finale der Königsklasse 1999 angesehen. „Um mich für diesen Moment inspirieren zu lassen“, erklärte der Portugiese. Damals drehten Teddy Sheringham (90.+1) und Ole Gunnar Solskjær (90.+3) die Partie gegen die Münchner mit zwei Treffern in der Nachspielzeit. Dies habe ihm gezeigt, dass es für einen Verein wie Manchester United „nie vorbei“ sei, so Amorim.

Englische Presse schwärmt von der verrückten Nacht

„MAG-NIFICENT – Harry Maguire rettet die Saison der Red Devils“, titelte die „Sun“. Die „Daily Mail“ schrieb von einem „wundersamen Comeback“ und einer „der verrücktesten Nächte in der Geschichte von United – und davon gab es einige“. Bruno Fernandes (114., Foulelfmeter), Kobbie Mainoo (120.) und eben Maguire (120.+1) drehten den schier aussichtslosen Rückstand, nachdem sich Lyon nach einem 0:2 in die Verlängerung gerettet hatte und dort in Unterzahl sogar mit 4:2 in Führung gegangen war.

Der von Fans und Medien wegen seiner Defensivpatzer gerne verspottete Maguire lief in der zweiten Halbzeit der Verlängerung mangels Alternativen als Mittelstürmer auf. „Er weiß, wie man sich in diesem Raum verhält“, begründete Amorim seine Maßnahme: „Er war der Einzige, der mit dem Kopf ein Tor erzielen konnte.“ Und so rettete sich United dank des Abwehrchefs in ein Halbfinal-Duell mit Athletic Bilbao, mögliche Finalgegner wären Außenseiter FK Bodø/Glimt oder Ligakonkurrent Tottenham Hotspur.

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Da in der Liga mit Platz 14 das internationale Geschäft bereits außer Reichweite ist, werde sich sein Team nun „voll und ganz auf die Europa League“ konzentrieren, kündigte Amorim an. Er werde in der Premier League seine Stammkräfte weitgehend schonen und Nachwuchsspieler einsetzen: „Die Fans müssen das verstehen.“ Wenn sie am 21. Mai nach dem Finale in Bilbao einen Titel feiern können, fällt das sicher leichter. (sid/mp)

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