x
x
x
  • Das DFL-Präsidium unter Boss Christian Seifert äußert sich in einem Statement überraschend selbstkritisch.
  • Foto: imago images/Poolfoto S

Überraschend selbstkritisch: DFL will an „entscheidenden Werten“ arbeiten

Frankfurt –

Am Donnerstag treffen sich die Vertreter aller Klubs der ersten und zweiten Bundesliga zu einer virtuellen Sitzung. Anlass ist natürlich die mögliche Wiederaufnahme der Saison, der zuletzt die Ministerpräsidenten Armin Laschet und Markus Söder grünes Licht gegeben haben (hier lesen Sie mehr).

Es wird zweifelsohne eine richtungsweisende und historische Konferenz sein, denn es geht schlicht und ergreifend um die Zukunft der des deutschen Profifußballs. In einer am Dienstagnachmittag veröffentlichten Stellungnahme zeigt sich die Deutsche Fußball Liga überraschend selbstkritisch.

Während sich SPD-Politiker Karl Lauterbach und die Fan-Organisation „Unsere Kurve“ zuletzt kritisch gegenüber einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs äußerten (hier lesen Sie mehr), redet die DFL von der gesellschaftlichen Verantwortung des Profifußballs. „Es steht außer Frage, dass künftig Nachhaltigkeit, Stabilität und Bodenständigkeit zu den entscheidenden Werten gehören müssen“, teilt die DFL mit.

„Diese Werte gilt es nach Überwindung der akuten Krise in konkrete Maßnahmen umzusetzen“, heißt es weiter. Auch der DFL sei klar, dass niemand Spiele ohne Zuschauer möchte. Sie seien für einige Klubs aber die einzige Möglichkeit, die wirtschaftliche Existenz zu sichern.

DFL: Task Force stellt ein ausführliches vor Konzept

Die von der DFL ins Leben gerufene „Task Force Sportmedizin/ Sonderspielbetrieb“ wird dabei ein „detailliertes verbindliches Konzept mit strengen Hygiene-Vorgaben, erforderlichen Testungen und permanentem Monitoring vorstellen“, wie die DFL in dem Statement bekanntgab. Zusätzlich soll es auch übergeordnete Vorgaben für die Organisation der Spiele geben. Die Geisterspiele sollen tatsächlich in so leeren Stadien wie möglich stattfinden.

Die DFL weißt weiter darauf hin, dass die durchgetaktete Testung der Teams zu keiner Unterversorgung in der Bevölkerung führe. Die Testkapazität in Deutschland liegt momentan bei knapp 640.000 Tests pro Woche – in der vergangenen Woche ab Ostermontag (13.-19. April) wurden allerdings nur 260.024 Tests durchgeführt, wie der Verein „Akkreditierte Labore in der Medizin“ (ALM) mitteilt.

DFB-Boss Fritz Keller: „Gesellschaft kann sich auf den Fußball verlassen“

Auch DFB-Präsident Fritz Keller (63) macht deutlich, dass der Fußball „keine Sonderrolle“ einnehme. „Wir sind sehr dankbar für die positiven Signale aus der Politik und der Medizin. Das ist ein großer Vertrauensvorschuss“, erklärte der Boss des Deutschen Fußball-Bundes auf der Verbandswebseite: „Fest steht: Die Gesellschaft kann sich auf den Fußball verlassen. Ich bin davon überzeugt, dass wir die nachvollziehbaren Sorgen, Ängste und Bedenken mit den Fakten sowie guten Argumenten entkräften können.“

Keller tauschte sich am Dienstag mit weiteren Vertretern der „Initiative Teamsport Deutschland“, zu der unter anderem die Chefs der Handball-, Eishockey- und Volleyballverbände gehören.

Tests für Bundesliga nur 0,5 Prozent der Kapazitäten

Die DFL sagt dazu: „Das derzeit diskutierte Konzept der DFL erfordert weniger als 0,5 Prozent der aktuellen Testkapazität. Völlig klar ist aber auch: Sollte es durch künftige Entwicklungen – z.B. eine zweite Corona-Infektionswelle – tatsächlich Engpässe geben, wird die DFL die Versorgung der Bevölkerung selbstverständlich nicht beeinträchtigen.“

Hier lesen Sie mehr: Alexander Wehrle zu Bundesliga-Neustart: „Nehmen keine Tests weg“

Ziel muss es aus Sicht der Liga sein, dass die Bundesliga und 2. Bundesliga in ihrer Form bewahrt werden können. So „wie viele Menschen sie seit Jahrzehnten schätzen – mit großer Tradition, Stimmung in den Stadien und einer Vielfalt an Vereinen.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp