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Sami Khedira und Laura Wontorra beide mit DAZN-Mikrofon in der Hand im Signal-Iduna-Park.
  • DAZN-Moderatorin Laura Wontorra mit DAZN-Experte Sami Khedira beim Bundesliga-Spiel zwischen Borussia Dortmund gegen Bayer Leverkusen.
  • Foto: imago/Kirchner-Media

TV-Streit eskaliert: DAZN zieht vor Gericht

Der Streit zwischen DAZN und der Deutschen Fußball Liga (DFL) um die Bundesliga-Medienrechte eskaliert: Wie der Streaminganbieter am Freitag mitteilte, werde er rechtliche Schritte einleiten, um doch noch das bei der Ausschreibung angestrebte Rechtepaket B zu erhalten.

„Angesichts der mangelnden Reaktion der DFL auf unsere Beschwerde über die unrechtmäßige Vergabe von Rechtepaket B wird DAZN den Rechtsweg beschreiten, um die Vergabe des Pakets zu erreichen“, sagte ein DAZN-Sprecher. Nach SID-Informationen plant DAZN zudem, sich aus dem Verfahren zurückzuziehen, falls es das gewünschte Paket nicht erhalten oder der Prozess neu gestartet werden sollte.

Langwieriger Prozess zu erwarten

DAZN zeigt sich entschlossen, durch sämtliche Instanzen zu gehen, was einen langwierigen Prozess bedeuten könnte. „Der Rechtsweg kann sich über Jahre hinziehen, beginnend mit einer Klage vor einem Schiedsgericht und möglicherweise über mehrere Instanzen vor deutschen Zivilgerichten ggf. unter Einbeziehung des Europäischen Gerichtshofs“, hieß es.

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DAZN hatte in der Vorwoche in einem Brief an die DFL eine Ungleichbehandlung im Bieterverfahren beklagt. Das Unternehmen fühlt sich benachteiligt, weil sein Angebot für das Rechtepaket B abgelehnt wurde, obwohl es „das finanziell attraktivste und überzeugendste“ gewesen sei.

DFL kontert DAZN-Kritik

Die DFL wies die Vorwürfe daraufhin deutlich zurück. Für eine Rücknahme der Rechtevergabe gebe es „keine Grundlage und keine Berechtigung”, teilte die DFL am Freitag mit. Sollte DAZN tatsächlich rechtliche Schritte einleiten, seien sie „gut aufgestellt”. Die DFL konterte, sie habe „ihren Standpunkt in mehreren Schreiben an DAZN verdeutlicht und mehrfach Gesprächsangebote unterbreitet”. Einen langwierigen Prozess, wie ihn der Anbieter erwartet, will der Ligaverband verhindern. „Die DFL erwartet im Sinne zügiger Prozess- und Rechtssicherheit, die im allseitigen Interesse liegt, dass alle Beteiligten einen Schiedsspruch als endgültig und abschließend akzeptieren.”

Der Ligaverband hatte die von DAZN abgegebenen Finanzgarantien nicht akzeptiert und innerhalb von 24 Stunden eine Bankgarantie verlangt. Diese gab es erst mit größerer Verzögerung.

Rund 400 Millionen Euro für das Rechtepaket B

Das Rechtepaket B enthält die Samstagsspiele der Bundesliga um 15.30 Uhr sowie die Einzelspiele am Freitagabend und die Relegation. DAZN soll nach Informationen der Bild-Zeitung rund 400 Millionen Euro pro Saison für das Paket geboten haben, die eingeholte Bankbürgschaft belaufe sich auf rund 200 Millionen Euro. Ansonsten galt vor allem Sky als Interessent für das Rechtepaket B.

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Derzeit prüft das eingeschaltete Bundeskartellamt den Streitfall. Allerdings ist nicht klar, ob und in welcher Form das Amt zuständig ist. Die Behörde hat nicht die Autorität oder den Status eines Gerichts, um den Prozess nach einer Entscheidung wieder freizugeben. Das Kartellamt kann höchstens die Funktion eines Mediators übernehmen. (sid/fs)

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