Bayern-Trainer Thomas Tuchel schaut nachdenklich
  • Bayern-Trainer Thomas Tuchel fürchtet, dass der Genesungsprozess von Noussair Mazraoui durch die Abstellung zum Afrika-Cup unterbrochen wird.
  • Foto: IMAGO / Jöran Steinsiek

Tuchel fürchtet Ärger: „Nicht verwundert, wenn sie sich nicht an diese Mail erinnern“

Nach seiner Verletzung ist Bayern-Profi Noussair Mazraoui früher zum Afrika-Cup gereist als das dem Verein lieb war. Trainer Thomas Tuchel würde eines nicht wundern.

Die Abstellung des Marokkaners zum Afrika-Cup missfällt dem FC Bayern München. Es sei eine „paradoxe Situation“, sagte Tuchel. Man bezahle einen Spieler und noch während er im Aufbautraining sei, werde dieser vom Verband angefordert. Rechtsverteidiger Mazraoui trainierte nach einem Muskelbündelriss zuletzt individuell.

Bayern mit „dringenden“ Empfehlungen im Fall Mazraoui

Die Entscheidung des marokkanischen Verbandes kann Tuchel nachvollziehen. „Ich verstehe jeden Nationaltrainer, der auf seine Interessen schaut, und jeden Verband, der die bestmögliche Mannschaft aufstellt“, sagte Tuchel vor dem eigenen Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim am Freitagabend (20.30 Uhr). Daher wolle er keinen Vorwurf äußern. Dennoch geschehe diese Abstellung „zu unserem Leidwesen“.

Noussair Mazraoui (r.) soll auf Wunsch der Bayern beim Afrika-Cup zunächst nicht zum Einsatz kommen. xIMAGO / Sebastian Frej
Noussair Mazraoui im Zweikampf um den Ball
Noussair Mazraoui (r.) soll auf Wunsch der Bayern beim Afrika-Cup zunächst nicht zum Einsatz kommen.

Der Zeitpunkt der Abreise des 26-Jährigen sei ein Kompromiss gewesen, eigentlich habe man ihn erst später zum Nationalteam entsenden wollen. Dieses wollte ihn dagegen noch früher berufen. Beim Kontakt zwischen den Verbands- und Vereinsärzten habe der FC Bayern „dringende“ Empfehlungen ausgesprochen, führte Tuchel aus.

FC Bayern muss auch Min-Jae Kim verzichten

Nach Ansicht der Münchner wäre ein Kurzeinsatz im dritten Gruppenspiel sinnvoll. „Das sind Empfehlungen auf einem Blatt Papier oder in einer Mail. Die Wahrheit ist, wie das Turnier läuft“, sagte Tuchel. „Wenn sie Bedarf haben nach Qualität auf der rechten Außenverteidigerposition im dritten Spiel, wäre ich nicht komplett verwundert, wenn sie sich nicht an diese E-Mail erinnern.“ Außer Mazraoui fehlt auch der Südkoreaner Min-Jae Kim wegen seiner Berufung zum Asien-Cup.

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Die Münchner hoffen, dass Mazraoui gesund vom Turnier zurückkehrt. Denn gerade auf der Rechtsverteidigerposition sind die Bayern nach den Abgängen von Benjamin Pavard und Josip Stanisic nicht üppig besetzt. Wiederholt kam dort Mittelfeldakteur Konrad Laimer zum Einsatz. Die Münchner verpflichteten am Freitag Eric Dier. Der Engländer ist Innenverteidiger, kann aber auch die Position des Rechtsverteidigers bekleiden. (lg/dpa)

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