x
x
x
VfB Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo
  • VfB Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo ärgern die vielen Coronafälle in seiner Mannschaft.
  • Foto: imago/Laci Perenyi

Stuttgart-Coach über Coronafälle beim VfB: „Spieler lesen Müll im Internet“

Pellegrino Matarazzo hat seine Spieler nach sechs Coronafällen kritisiert. Nach dem Punktgewinn bei Borussia Mönchengladbach gab sich der Trainer des VfB Stuttgart aber versöhnlich. Weiteren Grund zur Freude könnte Montag auf Matarazzo warten – ein möglicher Falsch-Test bei einem seiner Spieler könnte die Personalsituation entspannen, am Montag wisse man Näheres.

Als Pellegrino Matarazzo seinen Torhüter Fabian Bredlow lächelnd in die Arme schloss, war sein Ärger teilweise verraucht. Nach „turbulenten Tagen“ überwog beim Trainer des VfB Stuttgart die Freude über den Punktgewinn bei Borussia Mönchengladbach. Sechs Coronafälle hatten den Erfolg aber gefährdet und Matarazzo wütend gemacht.
Man lege „jedem Spieler nahe, sich impfen zu lassen“, sagte der 43-Jährige schon vor dem 1:1 (1:1) im Borussia-Park bei Sky: „Die Spieler haben aber auch andere Ansprechpartner als uns und lesen viel im Internet, was teilweise Müll ist.“

VfB: Bredlow brilliert nach Quarantäne

Aus dem betroffenen Sextett stand einzig Torhüter Bredlow zur Verfügung, der die häusliche Quarantäne am Freitag verlassen durfte und mit guten Paraden den Achtungserfolg rettete. „Es war eine verrückte Woche. Der Punkt ist definitiv verdient“, sagte der 26-Jährige, den Matarazzo mit einem Extra-Lob bedachte: „Er hat Sicherheit ausgestrahlt.“


Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.


Trotz der widrigen Umstände freute sich der VfB-Coach über „eine schlagkräftige Einheit auf dem Platz“. Seine Mannschaft habe nach den nicht einfachen Tagen „einen Schalter gefunden, um konkurrenzfähig zu sein“. Sein Fazit: „Wir haben Charakter bewiesen.“

Das dritte Saisontor des Defensivspielers Konstantinos Mavropanos (15.) ließ die Schwaben sogar von mehr träumen. Und hätte Tanguy Coulibaly nach einem Fehlpass von Manu Koné frei vor Torhüter Yann Sommer nicht überhastet über das Tor gelupft (31.), wäre sogar ein Sieg möglich gewesen. „Es war technisch unsauber“, monierte Matarazzo.

5:31 Torschüsse: VfB erkämpft Punkt in Gladbach

Ein Dreier wäre angesichts von 5:31 Torschüssen des Guten aber auch zu viel gewesen. Gladbach war dem Sieg deutlich näher, kam aber nur durch Nationalspieler Jonas Hofmann (42.) zum Ausgleich. Neun Punkte aus acht Spielen sind für die Stuttgarter zwar nicht zufriedenstellend, doch Matarazzo sieht den Tabellenzwölften „auf dem Weg, um wieder dahin zu kommen, wo wir hinwollen“. Wenn die an Corona erkrankten Florian Müller, Roberto Massimo, Waldemar Anton, Erik Thommy und Orel Mangala wieder zur Mannschaft stoßen, hat der Trainer auch wieder mehr personelle Möglichkeiten.

Daher sei eine Impfung „auch für den Verein eine wichtige Angelegenheit“, sagte Matarazzo: „Allerdings entscheidet jeder Spieler für sich selbst. Es herrscht in Deutschland keine Impfpflicht und daher werden wir auch keine erheben.“

Falsch-Test? Ex-HSV-Star Mangala vor Rückkehr

Auf Mangala kann der VfB dabei womöglich deutlich schneller als gedacht wieder zurückgreifen. Kurz nach dem ersten PCR-Test fiel ein zweiter PCR-Test beim Belgier negativ aus, wie VfB-Sportdirektor Sven Mislintat am Sonntag sagte. „Es kann durchaus sein, dass Orel falsch positiv war. Ich denke, er wird Montagmorgen einen neuen PCR machen, dann schauen wir mal, wie das Ergebnis ist“, sagte der 48-Jährige.

Impfquote beim VfB: Mislintat zufrieden

Mangala war am Freitag als sechster VfB-Spieler innerhalb weniger Tage positiv getestet worden und befindet sich seitdem in häuslicher Isolation. Obwohl es weiterhin einige ungeimpfte Profis beim schwäbischen Fußball-Bundesligisten gibt, ist Mislintat mit der Impfquote in der Mannschaft einverstanden. „Damit bin ich zufrieden“, sagte er. „Damit liegen wir in der Altersklasse, glaube ich, über dem Bundesdurchschnitt.“ Es werde beim VfB weiter niemand zu einer Impfung gezwungen, betonte er.

Das könnte Sie auch interessieren: DFL-Boss verrät: So hoch ist die Impfquote in der Bundesliga

„Irgendwann ist dann auch gut. Wir haben ein demokratisches Prinzip in unserer Gesellschaft, jeder kann sich frei entscheiden“, sagte Mislintat. „Es geht darum, Argumente zu bringen. Und wenn die nicht überzeugend sind für Einzelne, dann muss man das akzeptieren.“ (kk/sid/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp