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Jorge Vilda jubelt
  • Trainer Jorge Vilda feiert mit Esther Gonzalez den Gewinn des WM-Titels.
  • Foto: dpa

Trotz Rebellion gegen Trainer: Spanierinnen sind erstmals Weltmeister!

Spaniens Ballzauberinnen sind allen Streitereien zum Trotz zum ersten Stern gestürmt. La Roja besiegte in einem mitreißenden WM-Finale den Europameister England 1:0 (1:0) und stürzte das Mutterland des Fußballs in tiefe Trauer.

Kapitänin Olga Carmona (29.) traf vor 75.784 Fans in Sydney für das verjüngte Team des umstrittenen Jorge Vilda. Der Nationaltrainer hatte nach einer Rebellion von 15 Spielerinnen (traten alle zurück) massiv unter Druck gestanden. Drei Spielerinnen –  Aitana Bonmati, Mariona Caldentey und Ona Batlle – kehrten wieder in die Auswahl zurück.

Olga Carmona schießt Spanien zum Champion der Frauen-WM

Elf Monate später gelang der erste Titelgewinn bei den Frauen, obwohl Jennifer Hermoso (70.) noch einen Handelfmeter nach Videobeweis vergab.

„Es ist schwierig, das zu beschreiben, eine riesige Freude”, sagte Vilda. „Ich bin wahnsinnig stolz auf dieses Team. Wir haben gezeigt, dass wir auch kämpfen können, leidensfähig sind.” Hermoso sagte mit brüchiger Stimme: ”Wir haben so viele Tage versucht, uns vorzustellen, wie es ist, Weltmeister zu sein. Wir konnten es nicht.”

England beweinte derweil den geplatzten Traum vom ersten WM-Triumph 57 Jahre nach dem Erfolg der Nationalhelden um Bobby Moore. Spanien ist nun nach Deutschland die zweite Nation, die bei den Männern (2010) und Frauen triumphiert hat.

Royale Unterstützung für beide Teams

Das Endspiel hatte seit Tagen die beiden Fußball-Nationen elektrisiert. Die englischen Royals jedoch verzichteten auf die weite Reise und handelten sich viel Kritik ein. Prinz William als FA-Präsident drückte wie sein Vater aus der Ferne die Daumen – anders als die spanische Königin Letizia und Tochter Sofia im Stadium Australia. 

In Deutschland fieberte Harry Kane mit den Lionesses um Georgia Stanway vom FC Bayern. „Wir stehen alle hinter euch“, versicherte der neue Bundesliga-Star in einer Videobotschaft: „Holt euch den Titel und bringt die Trophäe nach Hause!“

Während Englands Trainerin Sarina Wiegman bei ihrer vierten Finalteilnahme in Serie (zweimal EM, zweimal WM) auf Kontinuität setzte, sorgte Vilda wieder einmal für Aufsehen. Weltfußballerin Alexia Putellas musste bis zur Einwechslung in der 90. Minute auf der Bank bleiben, stattdessen begann der formstarke Shootingstar Salma Paralluelo (19). 

Chancenreicher Beginn – England trifft die Latte

Beim intensiven Beginn suchten beide Teams den Weg nach vorne. Mit einem Lattentreffer setzte Lauren Hemp (16.) das erste englische Ausrufezeichen. Für Spanien hatte umgehend Alba Redondo (17.) die Führung auf dem Fuß, die Torhüterin Mary Earps mit einem starken Reflex verhinderte. Ein Anti-Putin-Flitzer sorgte für eine kurze Atempause (24.).

Dann krönte Carmona mit einem satten Linksschuss ins lange Eck einen spanischen Konter nach Ballverlust durch Lucy Bronze. Paralluelo (45.+1) traf kurz vor der Pause noch den Pfosten. Nach dem Seitenwechsel drückte England auf den Ausgleich, Lauren James kam nach abgesessener Rotsperre als Joker zum Zug.

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Doch nach einem Handspiel von Keira Walsh im Strafraum und VAR-Hilfe entschied die Unparteiische Tori Penso (USA) auf Elfmeter für Spanien. Earps ahnte allerdings die Ecke und verhinderte die Vorentscheidung.

Schweden sichert sich den dritten Platz

Ohne Trostpflaster endete das Fußball-Fest für Co-Gastgeber Australien. Die Matildas um Superstar Sam Kerr unterlagen am Vortag im kleinen Finale Schweden mit 0:2 (0:1) und konnten ihr historisch gutes Abschneiden nicht mit Edelmetall krönen.

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Die Skandinavierinnen gewannen zum vierten Mal Bronze. Erfreut über Rekorde bei Zuschauern und Einnahmen hatte FIFA-Präsident Gianni Infantino die neunte Auflage der Frauen-WM bereits als „beste“ der Geschichte gerühmt. (SID/ps)

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