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Sorge um die ukrainischen Fußballerinnen
  • Die ukrainische Nationalmannschaft der Frauen 2019 im Spiel gegen die DFB-Auswahl.
  • Foto: picture alliance/dpa

„Sie verstecken sich”: Große Sorge um Top-Fußballerinnen der Ukraine

Die Sorge um die Spielerinnen der ukrainischen Nationalmannschaft wächst von Stunde zu Stunde. „Sie erzählen uns nicht genau, wo sie sind, weil sie große Angst davor haben, von den Russen abgehört und ausspioniert zu werden“, sagte Nationaltrainer Lluis Cortes der Süddeutschen Zeitung: „Sie sagen, es geht ihnen gut, das beruhigt uns. Aber die Situation ist schwer zu verstehen.“

Wenige Tage vor Beginn der russischen Invasion in der Ukraine hatte Cortes mit seiner Mannschaft das Turnier um den Turkish Women’s Cup in Alanya gewonnen. „Eine unserer Spielerinnen hat noch vor ein paar Tagen eine Trophäe hochgehalten – nun wäscht sie Camouflage-Kleidung für das ukrainische Militär“, sagte der Spanier.


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Ein paar Spielerinnen seien nach dem Turniersieg in der Türkei geblieben, „weil sie mit ihren Vereinen dort Trainingslager hatten“, erklärte Cortes: „Aber etwa die Hälfte des Teams ist zurück nach Kiew und am Mittwoch zu ihren Familien. Diese Spielerinnen haben das Land noch nicht verlassen, soweit ich weiß.“ Es sei gerade sehr gefährlich, sich in der Ukraine zu bewegen: „Sie verstecken sich in Bunkern und ländlichen Zonen, dort ist es am sichersten.“

Ukraines Nationaltrainer Lluis Cortes:„Eine sehr heikle Situation“

Ob sich seine Spielerinnen aktiv an der Verteidigung ihrer Heimat beteiligen, weiß Cortes nicht: „Vielleicht tun sie das – und sagen es uns nicht. Es ist eine sehr heikle Situation.“ Die Spielerinnen könnten das Land verlassen, „aber viele von ihnen möchten das nicht. Sie denken: Wenn alle gehen, wer verteidigt dann ihre Heimat gegen die russische Invasion? Sie wollen bleiben, sie wollen helfen, wo sie können.“

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Er selbst habe zuletzt vor allem darüber nachgedacht, „wie wir Leben retten können“, sagte Cortes. Seine Aufgabe als Nationaltrainer sei es nun nicht mehr, „mir Aufstellungen zu überlegen – sondern mich um die Gesundheit und das Leben meiner Spielerinnen zu kümmern“. Er wisse nicht, was mit den Partien im April passieren wird: „Hoffentlich haben die Angriffe bis dahin aufgehört, und wir können spielen, weil das Leben wieder normaler ist. Aber ich habe große Zweifel, dass das möglich sein wird.“ (sid/jvd)

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