• Die Profis des österreichischen Erstligisten FC Red Bull Salzburg kommen mit Mundschutz zum Training.
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Sogar Körpertemperatur wird gemessen: Taskforce enthüllt Geister-Pläne für Liga-Betrieb

Köln –

Es ist eine der zentralen Forderungen der Politik: Die Deutsche Fußball Liga muss einen klaren Plan aufstellen, wie sie sich den Trainingsbetrieb und die Geisterspiele in Corona-Zeiten vorstellt. Bei der Video-Konferenz der DFL-Klubs am Donnerstag liegen den Klubs gleich mehrere Leitfäden vor.

Die Taskforce Sportmedizin unter Leitung des Saarbrücker Professors Tim Meyer (52) enthüllt ihre Geister-Pläne!

DFL: 11 Freunde-Merklisten für die Spieler

Für die Spieler gibt es gleich mehrere Merklisten, die vom Portal „90min“ gestern veröffentlicht wurden. So gibt es die Regeln „11 Freunde für zu Hause“, die neben den üblichen Hygiene-Regeln auch das Tragen eines Mundschutzes in der Öffentlichkeit empfehlen.

Klar: Bei Infektionsbeschwerden soll sofort der Mannschaftsarzt informiert werden. Die „11 Freunde fürs Training“ raten zu Abstand von Personen abseits des Teams, Händedesinfektion, zu Hause duschen.

Bundesliga-Profis: Händeschütteln verboten

Händeschütteln ist verboten, die Profis sollen auch möglichst keine Türklinken, Fitnessgeräte oder medizinisches Equipment anfassen.
Im Stadion und beim Spiel soll es kein Buffetessen geben, die Zeit in der Kabine minimiert werden, genauso wie der Kontakt mit der gegnerischen Mannschaft außerhalb des Spielfelds. „Wenn alle Regeln rund um das Spielfeld eingehalten werden, kannst du dich auf dem Spielfeld frei bewegen.“

300 Personen bei Geisterspiel zugelassen

Viel genauer wird die Taskforce bei einem 41-seitigen Schreiben an die Vereine, das die „FAZ“ veröffentlichte. Da gibt es eine Einteilung des Stadions in drei Zonen (Innenraum, Tribüne, Außengelände) wo sich insgesamt maximal 300 Personen aufzuhalten haben. Alle Abläufe rund um das Spiel – vom Aufbau am Morgen um 8 Uhr bis hin zum Veranstaltungsende am Abend – sind exakt durchgetaktet.

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Minutiös ist selbst die Hotelauswahl bei Spielen vorgegeben: Es soll möglichst ein exklusiv für die Mannschaft gebuchtes Hotel sein, oder aber das Team soll einen eigenen, separaten Eingang nutzen. Der Mitarbeiter- und Betreuerstab der Klubs soll auf ein Minimum reduziert werden, der Wellness-Bereich ist genauso tabu wie Selbstbedienung oder Buffet-Essen. Sogar die empfohlene Luftfeuchtigkeit ist bei 50 bis 60 Prozent festgelegt.

Die Hotelzimmer sollen für die Dauer des Aufenthalts zudem nicht gereinigt werden, um Kontakt mit dem Personal zu vermeiden. Hygieneartikel und Handtücher sollen auf den Fluren oder beim Zeugwart deponiert werden. Außerhalb der eigenen Zimmer sowie des Essensraumes herrscht für die Spieler ein Masken-Gebot.

Taskforce: „Keine hundertprozentige Sicherheit“

Vor dem Spiel wird geraten, dass die Teams zeitlich versetzt anreisen, auch der Einlauf ins Stadion soll getrennt voneinander erfolgen. Nach der Partie bleibt die Mixed Zone geschlossen, Journalisten müssen mit einer virtuellen Pressekonferenz Vorlieb nehmen. Die Möglichkeiten für Interviews werden reduziert. Zudem sollen alle „Zugangsberechtigte“ bei der Einlasskontrolle nach ihrem Gesundheitszustand befragt werden – und ihre Körpertemperatur gemessen werden. Beim Spiel soll dann jeder Profi unter anderem eine personalisierte Trinkflasche verwenden.

Neben diesem Katalog gibt es noch ein neunseitiges „medizinisches Konzept“ für die Profi-Ligen und die Frauen-Bundesliga. Da wird gleich eingestanden, dass es „hundertprozentige Sicherheit nicht geben wird“. Das Ziel: Ein angesichts der gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Bedeutung des Fußballs sowie der Pandemie-Entwicklung ein medizinisch vertretbares Risiko zu erarbeiten.

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Mit Screening, engmaschiger Testung und einem Ausschluss gefährdeter Spieler sollen Infektionen vermieden werden. Wichtig: Die Taskforce befürwortet eine Freiwilligkeit der Teilnahme am Trainings- und Spielbetrieb, um Schadenersatzansprüche im Fall einer Infektion zu vermeiden.

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