Skandal in Hamburg: Schiri ins Krankenhaus geprügelt! Ex-St. Pauli-Profi beteiligt?
Bei einem Kreisliga-Spiel in Hamburg ist es zu skandalösen Szenen gekommen: Laut Augenzeugenberichten kam es zu einer Auseinandersetzung, in dessen Folge der Schiedsrichter mit Faustschlägen verletzt und ins Krankenhaus gebracht wurde. Auch ein Ex-St. Pauli-Profi soll daran beteiligt gewesen sein. Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) reagierte geschockt.
Bei einem Kreisliga-Spiel in Hamburg ist es zu skandalösen Szenen gekommen: Laut Augenzeugenberichten kam es zu einer Auseinandersetzung, in dessen Folge der Schiedsrichter mit Faustschlägen verletzt und ins Krankenhaus gebracht wurde. Auch ein Ex-St. Pauli-Profi soll daran beteiligt gewesen sein. Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) reagierte geschockt.
In der Kreisliga 5 empfing am vergangenen Samstagnachmittag der FC Hamburger Berg den SV Krupunder/Lohkamp im Sternschanzen-Park. Es sei ein sehr hitziges und körperbetontes Spiel gewesen, wie Zuschauer im Nachgang berichten. Beim Stand von 0:0 in der Nachspielzeit (90.+1) wurde ein Strafstoß für Lohkamp gepfiffen und anschließend zur 1:0-Führung verwandelt.
Kreisliga 5: Spiel zwischen Hamburger Berg und Lohkamp eskaliert
Im Anschluss eskalierte das Spiel, es kam zu einer Rudelbildung. Der Torwart von Hamburger Berg, Patrick A., soll über das ganze Spielfeld gesprintet sein und sich mit Lohkamp-Spielern angelegt haben. Dafür kassierte der 35-Jährige die Gelb-Rote Karte. Daraufhin soll er den 24 Jahre alten Schiedsrichter mit Fäusten geschlagen haben!
Zuvor soll laut Augenzeugen bereits der Trainer von Hamburger Berg, Ex-St. Pauli-Profi Morike Sako (41), den Referee und mehrere Spieler der Gästemannschaft attackiert haben.
Das Spiel wurde abgebrochen, der Schiri ins Krankenhaus gebracht. Laut HFV-Mitteilung habe er auch drei Tage nach dem Vorfall gesundheitliche Probleme.
Schiedsrichter im Krankenhaus – HFV-Präsident Okun entsetzt
Die Polizei war zunächst mit fünf Streifenwagen vor Ort, ließ dann aber weitere Kräfte dazukommen. Es wird nun zum einem wegen einer Körperverletzung zum Nachteil des Schiedsrichters gegen Torwart Patrick A. und Trainer Sako ermittelt, wie gegenüber der MOPO erklärt wurde. Zum anderen geht es aber auch um Körperverletzung zum Nachteil aller Spieler.
HFV-Präsident Christian Okun sagte in einer Reaktion: „Ich bin angesichts der beschriebenen Vorfälle erschrocken über die Gewalt, die hier vermeintlich angewendet wurde. Dieses werden wir sorgsam aufarbeiten müssen. Unsere Rechtsinstanzen werden ein entsprechendes Verfahren einleiten. Dem Schiedsrichterkollegen wünsche ich eine schnelle und vollständige Genesung.“
Aufgrund des Vorfalls wurde verfügt, dass das nächste Spiel der Mannschaft von Hamburger Berg am Freitag gegen Rissen zunächst abzusetzen ist, um die Vorfälle aufarbeiten zu können.
Das sagt der Vorsitzende des FC Hamburger Berg
Eine Aufarbeitung findet derzeit auch beim FC Hamburger Berg statt. Ralph Hoffmann, 1. Vorsitzender des Klubs, sagte gegenüber der MOPO: „Wir sind aktuell noch in der Sichtung von Videos und in Gesprächen mit Beteiligten. Ich kann aber garantieren, dass wir alles zur Aufklärung tun und alle beteiligten Personen, die sich unsportlich verhalten haben, des Vereins verweisen werden.” Für den Schiedsrichter tue es ihm „unfassbar leid“.

Der Verein muss nun weitreichende Konsequenzen befürchten. Auch Sako, der zwischen 2007 und 2010 für den FC St. Pauli spielte – sollten sich die Vorwürfe bestätigen. Seit 2020 ist er beim FC Hamburger Berg aktiv, aktuell als Trainer. Als Spieler erreichte der lange Stürmer 2022 mit seinem damals in der Kreisklasse spielenden Klub sensationell das Hamburger Pokal-Viertelfinale.
Morike Sako spielt einst für den FC St. Pauli
Die Vereinsphilosophie lautet: „FC Hamburger Berg steht grundsätzlich allen Menschen auf der Welt offen, unabhängig von Nationalität, Religion, Geschlecht, Sexualität, Alter und Spielstärke! Uneigennützigkeit, Selbstlosigkeit, durch Rücksicht auf andere gekennzeichnete Denk- und Handlungsweise ist der Boden, auf dem wir wachsen oder untergehen.“
Am Samstag im Sternschanzen-Park wurde diese Philosophie ganz offensichtlich verraten.