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Union Berlin bricht nach dem Last-Minute-Treffer in Jubelstürme aus.
  • Nach dem Last-Minute-Treffer war in der Alten Försterei niemand mehr zu halten.
  • Foto: imago/Matthias Koch

Siegtor in der 90.+7! So wird Union zum Titelkandidaten

Furioser ging es nicht. Fast 60 Minuten lang tat sich Union Berlin gegen Borussia Mönchengladbach schwer, geriet sogar in Rückstand. Dann aber kam die Schlussphase und Union sicherte sich in letzter Sekunde den Sieg und die Tabellenführung. Seit Spieltag Fünf grüßen die Berliner nun schon von der Tabellenspitze.

Der umjubelte Torschütze Kevin Behrens strahlte nach dem Last-Minute-Sieg trotz seiner dicken Beule, durch die Alte Försterei schallte „Deutscher Meister wird nur Union Berlin“: Mit einem aberwitzigen Schlussspurt haben die Überflieger aus Köpenick auch Borussia Mönchengladbach nach Rückstand mit 2:1 (0:1) nach Hause geschickt, die Alte Försterei zum Kochen gebracht und vor allem erneut die Tabellenführung behauptet.

Union wieder einen Punkt vor den Bayern

„Wir haben einfach eine geile Mentalität, jeder ist heiß“, sagte Behrens, der mit dem Ausgleich in der 79. Minute die Wende eingeleitet hatte – und dabei die Faust von Gladbachs Ersatzkeeper Tobias Sippel im Gesicht spürte. „Er hat mich schon ordentlich getroffen. Egal. Geil, dass der reingegangen ist”, sagte Behrens.

Weil Danilho Doekhi tief in der Nachspielzeit (90.+7) auch noch das Siegtor köpfte, grüßt Union weiter von der Spitze, mit 26 Punkten thront das Überraschungsteam einen Zähler vor Meister Bayern München. Dabei war die auswärts weiter sieglose Borussia durch Nico Elvedi (33.) sogar in Führung gegangen.

Die Meister-Gesänge der Fans rangen Trainer Urs Fischer ein Lächeln ab. „Gewöhnen werde ich mich nie daran. Aber ist doch toll, wenn die Fans das feiern. Für uns bleibt es eine Momentaufnahme – eine tolle Momentaufnahme”, sagte der Union-Coach. Gladbachs Marvin Friedrich traute seinem Ex-Klub dagegen die Sensation zu: „Warum nicht? Ich bin mir sicher, dass sie bis zum Ende da oben mitspielen werden.”


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Vor 22.012 Zuschauern taten sich die verletzungsgeplagten Gladbacher zu Beginn schwer gegen die kompakte Unioner Defensive. Beim ersten gefährlichen Ball von Lars Stindl in die Tiefe konnte Marcus Thuram nur durch ein Foul gestoppt werden, den fälligen Freistoß von Alassane Plea (23.) kratzte Union-Torwart Frederik Rönnow gerade so aus dem Winkel.

Union dominiert Gladbach in der zweiten Hälfte – und belohnt sich

Und dann wurde es wild. Erst pfiff Schiedsrichter Harm Osmers nach Rücksprache mit dem VAR einen Unioner-Treffer zurück, weil Sheraldo Becker (29.) einen Fernschuss von Rani Khedira mit der Hand ins Tor abgefälscht hatte, ehe nur drei Minuten später Elvedi eine Ecke von Stindl zur Gladbacher Führung einköpfte.

Derweil hätten die Fohlen noch höher führen können. Frei vor dem Tor hob Thuram (35.) den Ball zunächst über Rönnow, setzte dann den Ball per Kopf aus spitzem Winkel jedoch auf das Tornetz.

In der letzten Viertelstunde dreht Union dann auf, das Spielgeschehen lief mittlerweile nur noch vor dem Strafrum der Fohlen ab. Unions Mittelfeldspieler Rani Khedira, der gerüchteweise das Interesse von FC Barcelona geweckt haben soll, sagte nach der Partie bei DAZN: „Ich habe in meinen anderthalb Jahren noch nie so ein Spiel erlebt, wo wir den Gegner wirklich komplett eingeschnürt haben in der gegnerischen Hälfte.“ Beachtenswert auch die Laufleistung der Unioner: Obwohl die Eisernen erst am Donnerstag in der Europa League im Einsatz waren, spulten sie acht Kilometer mehr als die Borussen ab. Und die hatten eine komplette Trainigswoche hinter sich

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Und so gelang Behrens per Kopf der Ausgleich, Gladbachs Ersatzkeeper Sippel sah dabei alles andere als glücklich aus. Wenig später köpfte der eingewechselte Christopher Trimmel gar das vermeintliche 2:1 (86.), der Treffer wurde wegen einer Abseitsstellung aber zurückgenommen. Tief in der Nachspielzeit war dann Doekhi ebenfalls per Kopf erfolgreich – und startete die Party. (sid/nis)

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