Florentino Pérez auf einer Versammlung
  • Real-Präsident Florentino Pérez übte erneut scharfe Kritik an der UEFA.
  • Foto: imago/ZUMA Wire

„Sie töten den Fußball“: Real-Boss attackiert öffentlich die UEFA

„Die Lage ist sehr ernst. Entweder wir reagieren jetzt, oder der Fußball wird nicht überleben.“ Mit diesen deutlichen Worten hat Florentino Pérez, Präsident des spanischen Topklubs Real Madrid, bei der Generalversammlung des Vereins am Samstag die UEFA attackiert. Nur für Topstürmer Bellingham fand der 79-Jährige am Ende seines Rundumschlages noch lobende Worte.

Schon in der Vergangenheit hatte sich der Real-Präsident negativ über die Pläne der UEFA geäußert. Für ihn befindet sich der Fußball „in einer beispiellosen institutionellen Krise“, wie er am Samstag unterstrich: „Das Hauptproblem ist, dass es Manager gibt, die handeln, ohne an die Fans zu denken.“

UEFA reagiert mit harter Strafe auf Super-League-Kritik

Ganz uneigennützig ist Pérez’ harsche Kritik nicht. Der spanische Klubboss gilt als großer Verfechter der Neugründung einer Super League – um dem europäischen Fußball neuen Aufschwung zu verleihen, wie er sagt. Für den Plan einer Super League erhielt Pérez bereits Unterstützung anderer europäischer Vereine wie vom FC Arsenal oder dem italienischen Topklub AC Mailand. Nun sei sie „notwendiger denn je“, findet Pérez.

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Die UEFA sieht sich durch die prominenten Befürworter bedroht und droht den teilnehmenden Vereinen mit einem Ausschluss aus allen nationalen Wettbewerben. Dass die UEFA stattdessen die internationalen Wettbewerbe aufblähte und von Grund auf reformierte, sorgt für großen Ärger bei Pérez: „Sie töten den europäischen Fußball, sie sind nicht innovativ, sie stellen sich nicht der Bedrohung durch andere wachsende Sportarten und andere Freizeitangebote“.

UEFA reformiert Champions-League-Modus ab 2024

Die UEFA hatte erst jüngst das Spielsystem der Champions League reformiert. Ab kommendem Jahr werden 36 statt 32 Mannschaften – ohne Gruppensystem – um den Titel spielen. Für Madrids Boss Pérez ein „ungewöhnliches und absurdes Projekt“, das „die Fans unseres Sports weiter entfremden, insbesondere die jüngeren“.

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Das Lob für den 20-jährigen Jude Bellingham, der erst zur angefangenen Saison zu Real Madrid wechselte, rückt durch die Kritik schnell in den Hintergrund. Für Pérez ist Bellingham „bereits einer der besten Spieler der Welt. Er wird eine Legende bei Real Madrid werden.“

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