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Die Ulmer Spieler feiern den 2:0 Treffer
  • Max Brandt, der von 2019 bis 2022 beim FC St. Pauli spielte, feiert seinen Treffer zum 2:0.
  • Foto: IMAGO / Langer

Sie hoffen auf Spiele gegen den HSV: Erster Zweitliga-Aufsteiger steht fest

Platzsturm und Party – der SSV Ulm kehrt nach 23 Jahren in die 2. Fußball-Bundesliga zurück. Die Spatzen setzten sich am drittletzten Spieltag der 3. Liga mit 2:0 (0:0) gegen Viktoria Köln durch und legten als fünfter Klub den Durchmarsch von der Regionalliga ins Unterhaus hin.

Das war zuvor nur RB Leipzig 2014, den Würzburger Kickers 2016, Jahn Regensburg 2017 und in der vergangenen Saison der SV Elversberg gelungen. Weil Verfolger Regensburg beim SC Freiburg II 1:3 (0:1) verlor, steht Ulm überdies vorzeitig als Meister fest.

Trainer Thomas Wöhrle: „Es ist unfassbar“

„Wahnsinn! Die Mannschaft hat etwas ganz, ganz Großes vollbracht. Wir sind gestartet als sicherer Absteiger und spielen so eine Saison, so stabil, so konstant und so geschlossen“, sagte Trainer Thomas Wöhrle im SWR: „Wir sind überglücklich, es ist unfassbar. Was wir hier auf die Beine gestellt haben…“

Geschäftsführer Markus Thiele ergänzte im weißen „Aufsteiger“-Shirt und mit Tränen in den Augen: „Es ist überragend. Vor allem auch der Weg, den wir gegangen sind. Wir haben vor drei Jahren vor 1200 Zuschauern angefangen, jetzt sind wir in der 2. Liga!“

Ulm-Coach über Aufstiegs-Party: „Nicht meine Welt“

Die Fans feierten den Erfolg zu Tausenden auf dem Platz des Donaustadions, das mit 17.756 Zuschauern ausverkauft war. Und Trainer Wöhrle? „Da muss ich viele enttäuschen, das ist gar nicht meine Welt“, sagte er über die anstehenden Aufstiegsfeier. Thiele aber hielt lachend dagegen: „Ich glaube schon, dass wir heute richtig Gas geben werden, das wird ein langer Abend.“

Eingeläutet hatte ihn Leonardo Scienza (59.), der einen schmeichelhaften Foulelfmeter nach einem eher harmlosen Vergehen des Kölners Lars Dietz an Dennis Chessa zu seinem neunten Saisontor nutzte. Ein tolles Solo von Max Brandt (64.) brachte die Entscheidung für Ulm, das in der Liga in diesem Kalenderjahr ungeschlagen ist.

Ulm bekam Zweitliga-Lizenz nur unter Auflagen

Dennoch wird die 2. Liga zu einer großen Herausforderung. Die Lizenz wurde Ulm zwar bereits bewilligt, allerdings unter Auflagen. Unter anderem muss eine Rasenheizung her. „Es sind noch ein paar Sachen zu machen“, sagte Thiele, „die zeitlich auch drängen.“ So müssen bis zum 17. Juli auch die Flutlichter nachgebessert werden.

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Wirtschaftlich erfülle Ulm jedoch alle Bedingungen, betonte Thiele. „Das ist mit der Vergangenheit des SSV eine wichtige Botschaft.“ Schließlich schlitterte der Klub nach der bislang einzigen Bundesliga-Saison (1999/2000) gleich dreimal in die Insolvenz. In der Bundesliga hatte der SSV Ulm 1846 übrigens auch gegen den HSV gewonnen. Mit 2:1 triumphierten die Donaustädter damals im Volkspark. Rainer Scharinger (35.) und Bernd Maier (65.) trafen damals für Ulm, Thomas Gravesen konnte in der Schlussminute nur noch verkürzen für den HSV, der das Hinspiel dank zweier später Tore von Nico-Jan Hoogma (87.) und Anthony Yeboah (90.) noch gewonnen hatte. Nun werden die Ulmer hoffen, dass man sich in der kommenden Saison erstmals wieder begegnet. Der HSV hätte darauf weniger Lust. Die Wahrscheinlichkeit eines Wiedersehens aber ist aktuell groß. (sid/fs)

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