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  • Ganz groß vorm Tor, im Interview ... und vermutlich auch als Möbelpacker: Adebayo Akinfenwa feiert sich und den Aufstieg der Wycombe Wanderers
  • Foto: imago images/PRiME Media Images

Sensations-Aufstieg in England: Klopp gratuliert dem 108-Kilo-Torjäger

Er ist ein Kraftpaket, das selbst Jürgen Klopp beeindruckt: Adebayo Akinfenwa stieg mit den Wycombe Wanderers in die englische Zweite Liga auf – und gab danach ein legendäres Interview.

„Sag mir, was wir geschafft haben“, schrie er den Sky-Reporter an: „Sag mir, was wir geschafft haben!“ Als der ganz sachlich antwortete: „Nun, ihr habt euch einen Platz in der Zweiten Liga gesichert“, setzte Akinfenwa nach: „Ich glaube, da hinten hat man dich nicht gehört. Sag’s nochmal!“

Akinfenwa spielte auch schon in Litauen

Der 38-Jährige versprühte unbändige Freude über den erstmaligen Aufstieg des 133 Jahre alten Vereins in die Championship, die zweite englische Liga. Sein größter Erfolg in zwei Jahrzehnten Fußball, in denen Akinfenwa schon für Atlantas Klaipeda in Litauen, Barry Town in Wales und zwölf weitere unterklassige britische Klubs gespielt hat.

108 Kilo: Akinfenwa ist der schwerste Fußballer der Welt

Ein Star war er bisher nur im FIFA-Videospiel, das den Londoner als schwersten Profifußballer der Welt führt: Akinfenwa bringt 108 Kilo auf die Waage, seine insgesamt 200 Tore hat er eher auf wuchtige Weise erzielt. „Scherze über mein Gewicht motivieren mich“, sagt der Spross nigerianischer Eltern: „Außerdem sieht man im Fernsehen immer etwas dicker aus.“

Adebayo Akinfenwa

Macht mit Ball immer eine gute Figur: Adebayo Akinfenwa

Foto:

imago images/PRiME Media Images

Akinfenwa: „Wir müssen mehr gegen Rassismus tun”

Als der fünffache Vater vor einer Woche von einem Gegner mehrfach als „fetter Wasserbüffel“ beschimpft wurde, nahm er das aber gar nicht locker, sondern meldete den Vorfall dem Verband: „Wenn ich als Schwarzer mit einem schwarzen Tier vergleichen werde, ist das Rassismus. Wir alle, der Sport und die Gesellschaft müssen dagegen mehr tun.“

Akinfenwa: „Nur Klopp darf jetzt anrufen”

Nach dem Aufstieg sprach er mit dem Reporter über Gott („Er hat das Unmögliche möglich gemacht“) und die Welt („Die einzige Meinung, die wirklich zählt, ist die, die du über dich selbst hast“) – und erklärte: „Der einzige, der mich jetzt auf WhatsApp kontaktieren darf, ist Klopp, damit wir gemeinsam feiern können.“

Klopp meldet sich: „Glückwunsch, du hast es geschafft”

Was das Kraftpaket dann richtig rührte: Liverpools Meistertrainer Jürgen Klopp klingelte tatsächlich durch und gratulierte. „Hallo, großer Mann – ich habe das Spiel verfolgt. Herzlichen Glückwunsch!“, sagte Klopp: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass du immer schon ein Championship-Spieler warst – und nun hast du’s geschafft. Gut gemacht! Ein großartiger Erfolg, den du auch in diesen merkwürdigen Zeiten hoffentlich gebührend feierst.”

Akinfenwa: „Klopp, du bist eine Legende!”

Als er seine Fassung wiedergefunden hatte, jubilierte Akinfenwa: „Klopp, du bist eine Legende! Wir haben’s gemacht, wir haben gemeinsam gefeiert. You’ll Never Walk Alone! Beast Mode …“

„You’ll Never Walk Alone“ ist das Motto von Klopps FC Liverpool, „Beast Mode“ ist das Markenzeichen vom selbsternannten „Beast“ Akinfenwa, unter dem er Kleidung verkauft und Fitness-Videos für mehr als eine Million Follower postet.

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Der Guardian urteilt einmal: „Sein Charisma erleuchtet einen Raum.“ Das Interview mit Sky Sports schloss er übrigens vergleichsweise sachlich ab. „Wycombe ist in der Championship. Wycombe ist in der Championship“,  rief Akinfenwa: „Warte, ich sag’s nochmal, damit die Leute da hinten es auch hören: Wycombe ist in der Championship!“

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