Dramatische Szenen nach dem Fan-Unfall in Heidenheim

Heidenheims Trainer Frank Schmidt (2.v.r.) und einige FCH-Spieler versuchen einen wegen des Vorfalls aufgebrachten Fans zu beruhigen. Foto: imago/Jan Huebner

Schrecklicher Fan-Unfall in der Bundesliga: Dramatische Szenen in Heidenheim

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Schlimme Szenen beim 2:1 des 1. FC Heidenheim gegen den FC Augsburg: Der erste Saisonsieg der Gastgeber tritt völlig in den Hintergrund, nachdem ein Fan im Stadion schwer verunglückt ist. Direkt hinter dem Augsburger Tor kam es nach dem 2:0 zu einem dramatischen Zwischenfall. Ein Heidenheim-Anhänger stürzte über den Zaun, schlug mit dem Kopf auf und blieb „länger bewusstlos“, wie Trainer Frank Schmidt bei Sky erklärte. Der Fan wurde vor Ort medizinisch versorgt und anschließend ins Krankenhaus gebracht. Sein Zustand ist bislang unklar.

„Ich habe von den Fans gehört, dass beim 2:0 ein Fan über den Zaun gestürzt ist, mit dem Kopf aufgeschlagen ist und länger bewusstlos war“, sagte Schmidt. „Es ist Fußball, es ist wichtig – aber nicht das Wichtigste, das sage ich schon mein ganzes Leben lang.“

Rudelbildung nach Abpfiff – Schmidt geht dazwischen

Sichtlich betroffen kämpfte der Trainer mit den Emotionen: „Ich drücke jetzt alle Daumen. Vor dem Spiel haben wir gehofft, dass wir das Spiel gewinnen können, jetzt geht es um die Gesundheit eines Menschen. Ich würde es gerne eintauschen, das geht aber nicht. Ich hoffe und weiß, dass er gut versorgt ist, das Krankenhaus ist gegenüber. Jetzt drücken wir alle Daumen, dass der junge Mann wieder auf die Beine kommt.“


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Die Nachricht vom Unfall sorgte auch auf den Rängen und am Spielfeldrand für große Aufregung. Nach dem Schlusspfiff stürmten mehrere Heidenheim-Fans auf den Platz und liefen auf die Augsburger Spieler zu. Schmidt schilderte die Situation so: „Aber wenn die Fans sehen, dass einer von ihnen bewusstlos um sein Leben kämpft, dann gehen die Emotionen hoch. Ich bin froh, dass wir schnell dazwischen sind. Das ist kein normaler Zustand gewesen, sondern ein Ausnahmezustand. Ich glaube, es ist menschlich, dass jeder sich um seinen Freund kümmern würde – aber das nach dem Spiel hätten wir uns sparen können.“

Dahmen entschuldigt sich nach Missverständnis

Der Coach musste sogar selbst eingreifen: „Ich musste mich da schützend vor die Augsburger stellen, weil die haben andere Emotionen im Kopf, wussten wahrscheinlich gar nicht, worum es geht. Ich glaube, dass wir beherzt eingegriffen haben – und es ist nichts passiert.“

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Auslöser für die aufgeheizte Stimmung war offenbar eine Szene in der Nachspielzeit. Augsburgs Torhüter Finn Dahmen hatte an der Stelle, wo der Fan behandelt wurde, energisch den Ball gefordert – ohne zu wissen, was geschehen war. Danach kam es zu einer Rudelbildung. Dahmen entschuldigte sich später bei Sky: „Ich habe nicht mitbekommen, dass da jemand verletzt ist. Ich wollte einfach nur einen Ball haben, weil sie den nicht herausgegeben haben. Das haben die Heidenheimer falsch aufgefasst.“

„Andere Dinge in meinem Kopf“

Über den sportlichen Aspekt konnte Frank Schmidt angesichts der Ereignisse kaum sprechen. „Sportlich war das sehr wichtig, wir haben uns nicht befreit, aber der Glaube ist zurück und wir haben eine tolle Leistung gezeigt. Aber es sind gerade andere Dinge in meinem Kopf“, sagte er.

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