Schiri soll Fehler eingeräumt haben: Stuttgart kündigt nach Werder-Spiel Einspruch an
Der VfB Stuttgart wird gegen die Gelb-Rote Karte für Angreifer Nick Woltemade im Bundesliga-Spiel gegen Werder Bremen (1:2) wohl Einspruch einlegen. Dies kündigte der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle nach der Begegnung an.
Wehrle berichtete, Schiedsrichter Daniel Schlager (Rastatt) habe ihm gegenüber erklärt, dass es sich bei dem Platzverweis um eine Fehlentscheidung gehandelt habe. Die Stuttgarter gehen deshalb davon aus, dass Woltemade nicht gesperrt wird.
Gelb-Rot für Woltemade – eine Fehlentscheidung
Der ehemalige Bremer hatte nach einem Zweikampf mit Niklas Stark (49.), bei dem er seinen Gegenspieler mit dem Arm im Gesicht traf, zunächst die erste Gelbe Karte gesehen. Der Platzverweis (65.) war überhart, Woltemade hatte Mitchell Weiser nicht wie anzunehmen im Gesicht getroffen, sondern mit der Fußspitze leicht am Knöchel berührt.

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Auch Trainer Sebastian Hoeneß sprach von einer Fehlentscheidung. „Das war einfach keine Gelb-Rote Karte. Das hat einen faden Beingeschmack“, befand er. Und selbst Werder Trainer Ole Werner sagte: „Das ist nicht zwingend Gelb-Rot.“
Werder nur noch drei Punkte hinter Platz sechs
Die VfB-Profis waren nach der Niederlage frustriert. „Das ist sicherlich ein kleiner Dämpfer. Wir hatten uns viel vorgenommen“, sagte Mittelfeldspieler Atakan Karazor. Die Bremer machten mit ihrem dritten Sieg in Serie dank Doppeltorschütze Oliver Burke in der Tabelle einen kleinen Sprung und dürfen von der ersten Europapokal-Teilnahme seit der Saison 2010/11 träumen. „Das haben wir uns hart erarbeitet. Und unter dem Strich war es auch verdient“, befand Werders Einwechselspieler Leonardo Bittencourt.

In einer flotten Begegnung gingen die Hausherren durch Leonidas Stergiou zwar in Führung (19.). Werder kämpfte sich vor 60.000 Zuschauer aber noch im ersten Durchgang zurück und durfte dank Burkes erstem Treffer über den Ausgleich jubeln (32.). Nach dem Platzverweis von Woltemade drehte Werder die Partie durch den zweiten Treffer des 28-jährigen Schotten mit Ablauf der regulären Spielzeit.
Stuttgart: Über den DFB-Pokal in die Europa League?
Sollte es mit dem anvisierten sechsten Tabellenrang aus Stuttgarter Sicht nun tatsächlich nicht klappen, könnten sie sich noch mit einem Sieg im Endspiel des DFB-Pokals am 24. Mai für die Europa League qualifizieren. Im Berliner Olympiastadion trifft der deutsche Vizemeister als Favorit auf Drittligist Arminia Bielefeld.
Hoeneß hatte vor der ansteigenden Form der Norddeutschen gewarnt. Dass diese Warnung berechtigt war, zeigte sich gleich zu Beginn. VfB-Torhüter Alexander Nübel musste sowohl gegen Burke (7.) ran als auch gegen Senne Lynen, dem nach einer Ecke der Ball an den Rücken und von dort aus zu Nübel prallte (9.).
Burke gleicht Stuttgarts Führung durch Stergiou aus
Aber auch die Stuttgarter waren längst im Spiel angekommen. Woltemade – dank seiner Formstärke zuletzt in aller Munde – scheiterte mit einem Schussversuch, der von Amos Pieper geblockt wurde. Besser machte es Stergiou nur neun Minuten später. Der aufgerückte Außenverteidiger vollendete einen präzisen Pass von Angelo Stiller.
Die Hausherren hatten das Spiel nach der Führung etwas besser im Griff. Jamie Leweling verpasste allerdings das 2:0 – ein Versäumnis, das sich rächen sollte. Lange hatte SVW-Coach Werner, die Schildkappe mit dem Werder-Wappen tief ins Gesicht gezogen, die Partie beinahe regungslos verfolgt. Doch als Burke nach einem von Finn Jeltsch verloren Zweikampf entwischte und ausglich, zeigte auch der 36-Jährige Emotionen.
Jeff Chabot muss verletzt ausgewechselt werden
Er hatte ein ähnliches Auftreten wie beim 2:2 in der Hinrunde gefordert. „Wir wollen es von der Herangehensweise und Qualität wieder so machen, um wieder ein Spiel auf Augenhöhe herzustellen“, hatte er gesagt. Und tatsächlich: Werder hatte weitere Möglichkeiten, die jedoch ungenutzt blieben.

Die Stuttgarter mussten nach dem Gegentor einen weiteren Rückschlag verdauen. Bei einem Klärungsversuch zog sich Abwehrchef Jeff Chabot eine Oberschenkelverletzung zu und musste ausgewechselt werden.
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Die erste Chance nach Wiederbeginn gehörte den Schwaben. In der 56. Minute tönten schon die ersten Takte der Torhymne aus den Lautsprechern. Doch die Musik verstummte schnell wieder, weil Woltemade am Ziel vorbeigeköpft hatte. Es war die letzte positive Aktion des Stürmers, denn wenig später war die Partie für ihn zu Ende. Schiedsrichter Daniel Schlager zeigte Woltemade die Gelb-Rote Karte. Werder drückte nun. Nübel parierte zunächst einige Chancen, ehe Burke den Sieg für die Gäste perfekt machte. (sid/dpa/abl)
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