Patrick Glöckner beim Auswärtsspiel in Aue

Patrick Glöckner stand in Aue zum letzten Mal als Cheftrainer von 1860 München an der Seitenlinie. Foto: picture alliance / nordphoto GmbH | Trienitz

„Scheißsituation“: Ex-St. Pauli-Coach bei 1860 gefeuert – auch sein Chef muss gehen

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Der Traditionsklub TSV 1860 München steht schon früh in der Saison gehörig unter Druck – und zieht jetzt drastische Konsequenzen: Nach dem 0:2 bei Erzgebirge Aue, der bereits dritten Niederlage in Folge, hat der Drittligist seinen Trainer Patrick Glöckner und Geschäftsführer Christian Werner mit sofortiger Wirkung freigestellt. Die Verantwortlichen reagierten damit auf einen dramatischen Leistungsabfall, der die ambitionierten „Löwen“ in der Tabelle immer weiter abrutschen ließ. Besonders bitter für Glöckner: Der 48-Jährige war erst im Januar dieses Jahres verpflichtet worden und galt eigentlich als Hoffnungsträger für den Wiederaufstieg.

Sein Start verlief ordentlich mit drei Siegen und zwei Remis aus den ersten fünf Spielen, doch danach brach das Team ein – erst ein 1:2 in Rostock, dann ein peinliches 1:5 gegen Hoffenheim II und nun die nächste Pleite in Aue. Nach Toren von Marvin Stefaniak (20.) und Eric Uhlmann (82.) stand Glöckner wieder mit leeren Händen da. „Es ist momentan eine Scheißsituation“, stöhnte er nach dem Abpfiff, „aber die Mannschaft lebt.“ Doch das reichte nicht mehr, die Klubführung zog die Reißleine. Glöckner hat auch eine Hamburger Vergangenheit: 2017 war er für fünf Monate Co-Trainer beim FC St. Pauli unter Olaf Janßen – am Sonntag endete sein Engagement in München nach nur neun Monaten vorzeitig.

Neuer Mann soll schnell kommen

Gemeinsam mit Glöckner muss auch Geschäftsführer Christian Werner gehen. Er hatte noch kurz vor dem Spiel betont, nicht die Punkteausbeute, sondern die ausbleibende Weiterentwicklung des Teams sei das größte Problem. Für ihn wie für Glöckner ist jetzt Schluss. Interimsmäßig übernimmt Manfred Paula, der bisherige Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, zusätzlich zur Sportdirektorenrolle auch die Geschäftsführung und soll in den kommenden Tagen einen neuen Trainer präsentieren. Noch ist offen, wer die „Löwen“ am Mittwoch im Heimspiel gegen Viktoria Köln betreuen wird.


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Als potenzielle Nachfolger für Glöckner werden laut „Kicker“ und „AZ“ mehrere Namen gehandelt. Ganz oben auf der Liste steht angeblich Rüdiger Rehm, zuletzt beim FC Ingolstadt tätig und bekannt für seine akribische Arbeit in der 3. Liga. Ebenfalls genannt wird Rico Schmitt, der bereits Aue und Halle trainiert hat und als „Feuerwehrmann“ gilt. Ein weiterer Kandidat ist Marc Kienle, ehemaliger 1860-Profi und derzeit U19-Trainer des VfB Stuttgart.

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Mit nur elf Punkten aus den ersten acht Spielen hat 1860 München bereits sechs Punkte Rückstand auf den zweiten direkten Aufstiegsplatz, den derzeit der 1. FC Saarbrücken belegt. (fa/dpa)

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