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Sandro Wagner als TV-Experte für DAZN
  • Seit er seine aktive Karriere als Profi beendet hat, tritt Sandro Wagner regelmäßig als Experte bei Fußball-Übertragungen auf (hier für DAZN).
  • Foto: IMAGO/Eibner

Sandro Wagner genervt von Dauer-Kritik: „Darf man denn gar nichts mehr sagen?“

Sandro Wagner (35) will an seinem unverstellten Stil vor den Kameras festhalten. „Ich arbeite jetzt seit zweieinhalb Jahren als TV-Experte, und wenn ich die Auswertungen bekomme, sind sie absolut positiv. Dass es immer wieder Menschen gibt, die nicht gut finden, was man macht, ist auch normal. Das ist wie bei einem Büfett. Der eine mag lieber Fleisch, der andere lieber Fisch, der eine mag diesen Experten lieber, der andere jenen“, sagte der frühere Fußballprofi. „Ich will mir aber treu bleiben. Wenn man an sich Dinge verändert, nur um allen zu gefallen, ist man schon gescheitert.“

Wagner arbeitet derzeit als Experte für DAZN, für das ZDF kommentierte er die WM in Katar. Ein Spruch über traditionelle Gewänder der Katarer während der Übertragung des Spiels Deutschland gegen Spanien brachte ihm viel Kritik ein. Dafür entschuldigte sich der 58-Jährige anschließend.

Cancel Culture „ist ein ganz schwieriges Thema“

Das Thema Cancel Culture beschäftigt Wagner. „Das ist ein ganz schwieriges Thema, das sich in den letzten Jahren extrem entwickelt hat. Ich habe das Gefühl, wir sind da allmählich an der Spitze. Ich nehme es so wahr, dass sehr viele Leute mittlerweile den Kopf schütteln und sich fragen: Darf man denn gar nichts mehr sagen?“, meint Wagner.


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Wenn man mit Älteren rede, „die lange im Job waren, ob Trainer, Experte oder Kommentator: Sie erzählen, dass es früher viel entspannter war“, sagte er weiter. „Wobei es gut und wichtig ist, das heute bei gewissen Themen mehr Sensibilität eingekehrt ist. Aber: Wie radikal oft direkt verurteilt wird, wie Äußerungen bewusst in die negative Richtung interpretiert werden – das finde ich schlimm.“

Diese Entwicklung hat seiner Einschätzung nach „auch mit der Empörungskultur in den Sozialen Medien und dem zunehmenden Clickbaiting zu tun. Wenn man ständig heftige Reaktionen befürchten muss, raubt das einem irgendwann die Lust, sich anders als 0815-mäßig zu äußern“, sagte Wagner.

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Mit Cancel Culture ist ein öffentliches Anprangern von Einzelnen oder Institutionen nach Aussagen oder Taten gemeint, die die Kritiker als diskriminierend oder als anderweitiges Fehlverhalten werten. (dpa/lmm)

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