Die Spieler von Paris St. Germain jubeln

So wie hier will Paris St. Germain auch am Samstagabend in München jubeln. Foto: IMAGO / IP3press

Champions-League-Finale: PSG will „Geschichte schreiben“ – Trainer-Unruhe bei Inter

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Paris Saint Germain strebt nach dem endlich ganz großen Triumph, Inter Mailand will eine lange Durststrecke beenden – und die großen Favoriten, wie der FC Bayern, sind beim Champions-League-Finale nur Zuschauer.

Joshua Kimmich, Leroy Sané und Co. trafen sich am Freitag im beschaulichen Herzogenaurach mit der Nationalmannschaft zur Vorbereitung auf das Final-Four-Turnier der Nations League. Doch viel lieber hätten sich die Stars des FC Bayern 190 Kilometer südlich auf ihren großen Traum vom „Titel dahoam“ eingeschworen.

Große Sehnsucht bei Paris und Inter auf den Henkelpott

Wenn am Samstag (21 Uhr/ZDF und DAZN) Paris Saint Germain und Inter Mailand im Finale der Champions League in München Europas Fußball-Thron erklimmen wollen, bleibt aber nicht nur dem deutschen Rekordmeister die unliebsame Zuschauerrolle. Auch weitere große Favoriten auf den begehrten Henkelpott wie Rekordsieger Real Madrid, Manchester City oder der FC Liverpool blieben vorzeitig auf der Strecke.

Umso größer ist die Sehnsucht bei PSG und Inter vor dem großem Showdown in der Münchner Arena. Die Italiener, immerhin schon dreimal gekrönt, warten seit 15 Jahren auf den wichtigsten Titel. Für PSG wäre es die Premiere. Dabei hatten die von Katar milliardenschwer unterstützten Franzosen jahrelang alles versucht, um den „heiligen Gral“ zu gewinnen. Doch auch Weltstars wie Lionel Messi, Neymar oder Kylian Mbappé brachten nicht den erhofften Triumph.

Al-Khelaifi: „Der neue Star bei Paris Saint-Germain ist das Team“

Das könnte nun Trainer Luis Enrique mit einem der jüngsten Teams um Routinier Marquinhos und Schlüsselspieler Ousmane Dembélé endlich gelingen. Man habe „die Spieler, um die Champions League zu gewinnen“, sagte der katarische Klubboss Nasser Al-Khelaifi selbstbewusst und fügte an: „Der neue Star bei Paris Saint-Germain ist das Team, und ich bin wirklich stolz darauf, wie wir die Philosophie des Vereins in so kurzer Zeit verändert haben.“

Man gehe „entschlossen“ in das Duell gegen Inter, „um Geschichte zu schreiben“. Ein möglicher Sieg, der mit 25 Millionen Euro UEFA-Prämie honoriert wird, soll mit einer Fahrt im Doppeldecker-Bus über die Champs Elysées gebührend bejubelt werden. 2020 war PSG im Finale noch am FC Bayern gescheitert (0:1).


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Und Inter? Die verloren vor zwei Jahren im Finale gegen ManCity (0:1) und wollen ihre 15 Jahre andauernde Durststrecke beenden. 2010 holten die Nerazzurri letztmals die wichtigste europäische Vereinstrophäe (2:0 gegen die Bayern). Er wisse, dass es „gegen ein Super-Team schwierig wird“, sagte Trainer Simone Inzaghi und ergänzte lapidar: „Alles, was wir tun können, ist zu versuchen, im Finale eine großartige Leistung zu zeigen.“

Inzaghis Zukunft bleibt offen

Bisher konnte sich Inzaghi auf sein routiniertes Team um die Alterspräsidenten Henrikh Mkhitaryan (36), Yann Sommer (36) und Francesco Acerbi (37) in der Königsklasse immer verlassen, wenn es darauf ankam. So auch im Viertelfinale, als die Italiener den Münchner Heimfinaltraum (2:1/2:2) platzen ließen. Oder im Halbfinale, als Hansi Flick mit seinem favorisierten FC Barcelona an Inters pragmatischem Fußball und einem überragenden Sommer scheiterte (3:3, 4:3 n.V.).

Doch ausgerechnet Inzaghi sorgte zur Unzeit für einigen Wirbel, als er vor wenigen Tagen seine Zukunft bei Inter offen ließ. Der 49-Jährige kokettierte mit Angeboten, unter anderem aus Saudi-Arabien. Da half es auch nicht, dass er bemüht war, der ganzen Geschichte die Brisanz zu nehmen. Er wäre ja „komplett verrückt, jetzt darüber nachzudenken. Jetzt konzentrieren wir uns auf Samstag. Danach werden wir reden – und zwar mit einem einzigen Ziel: Inters Erfolg“, sagte Inzaghi. Mit dem Henkelpott im Gepäck ließe es sich noch besser verhandeln.

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Für die 73,5 Zentimeter hohe und 7,5 Kilogramm schwere Trophäe verleugnet Benjamin Pavard, vor fünf Jahren schon mit den Bayern Gewinner der Königsklasse, sogar kurzzeitig seine Herkunft. „Ich spiele gegen einen französischen Verein, werde aber einen Tag kein Franzose sein“, sagte der Nationalspieler vor dem Finale, in dem erstmals seit 2004 (Porto gegen Monaco 3:0) kein Team aus Spanien, England oder Deutschland vertreten sein wird. Dabei hätten es sich gerade die Bayern so sehr gewünscht, endlich das legendäre „Drama dahoam“ aus dem Jahre 2012 vergessen zu machen.(sid/abl)

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