Positiver Dopingtest: Juve friert Pogbas Gehalt ein – und prüft weitere Schritte
Nach dem positiven Dopingtest bei Paul Pogba hat Juventus Turin das Gehalt des französischen Nationalspielers vorerst eingefroren. „Der Klub prüft die nächsten Schritte“, hieß es in einer Mitteilung.
Pogba war wegen eines zu hohen Testosteronwerts vorläufig gesperrt worden, ihm droht die Entlassung. Laut „Gazzetta dello Sport“ stand der 30-Jährige unter Aufsicht eines US-Spezialisten, der ihm ein Ergänzungsmittel verschrieben habe, das Testosteron enthielt. Pogba habe das Mittel eingenommen, ohne sich davor mit den Juve-Ärzten zu beraten.
Dies sei eine Oberflächlichkeit, die Pogba teuer zu stehen kommen könnte, berichtete „Gazzetta dello Sport“. Je nach Ergebnis der B-Probe und dem Verlauf des Verfahrens droht ihm eine Sperre von bis zu vier Jahren.
Kingsley Coman und Didier Deschamps unterstützen Pogba
Italienischen Medienberichten zufolge soll der Test des Mittelfeldstars beim ersten Meisterschaftsspiel von Juventus bei Udinese Calcio erfolgt sein, Pogba war nicht zum Einsatz gekommen.
Nationalmannschafts-Kollege Kingsley Coman vom FC Bayern München und Nationaltrainer Didier Deschamps haben Pogba derweil öffentlich gestärkt. „Wir alle unterstützen Paul, er ist ein sehr enger Freund, er ist Teil der Familie“, sagte Coman nach dem 1:2 der Franzosen in Dortmund gegen Deutschland laut der Sportzeitung „L’Equipe“: „Wir alle kennen Paul. Wenn so etwas passiert, können wir nicht einen Moment lang glauben, dass es Absicht gewesen sein soll.“

„Ich war natürlich wie die ganze Gruppe überrascht“, sagte auch Deschamps: „Ich habe mich kurz mit ihm ausgetauscht. Ich kann nicht sagen, warum und wieso eine Substanz in seinem Körper nachgewiesen wurde. Aber ich werde ihn unterstützen. Er hat die Kraft und den Charakter, um diese sehr schwierigen Momente zu überstehen.“
Juventus Turin: Paul Pogba verpasste bereits WM in Katar
Auch Stürmer Adil Rami, der mit Pogba 2018 Weltmeister wurde, aber inzwischen nicht mehr für die Equipe Tricolore spielt, will nicht an ein bewusstes Vorgehen Pogbas glauben. „Er ist ein guter Mensch. Und ich würde ihn nie beschuldigen“, sagte der 37-Jährige: „Ich weiß, dass alle dazu neigen, ihn zu beschuldigen. Aber ich nicht, weil wir auch von vielen Leuten umgeben sind: Fitnesstrainern, Ernährungswissenschaftlern… Ich warte ab, wie es weitergeht. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht von ihm kommt.“
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In Turin hat Pogba ein schwieriges Jahr hinter sich. Wegen einer Knie-OP und weiterer Verletzungen kam der Weltmeister von 2018 in der Vorsaison gerade einmal auf zehn Einsätze. Wegen der Verletzungsprobleme verpasste Pogba auch die WM 2022 in Katar. (aw/dpa)
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