DFB-Krise: Watzke wird zum wichtigsten Mann! Holt der Verband einen Ex-HSVer?
Wie geht es nach dem schmachvollen WM-Vorrunden-Aus beim DFB weiter? Verlieren Oliver Bierhoff und vielleicht sogar Hansi Flick ihre Jobs? Und welche Männer sollen künftig für frischen Wind sorgen? Bereits am Mittwoch werden die ersten Weichen gestellt. Hans-Joachim Watzke kommt dabei die Rolle des größten Strippenziehers zu. Wichtig dürften dabei nicht nur seine Drähte zu Jürgen Klopp und Matthias Sammer werden. Spannung birgt auch die Frage, ob ein früherer HSV-Manager beauftragt wird, eine Position innerhalb des Verbandes zu bekleiden.
Wie geht es nach dem schmachvollen WM-Vorrunden-Aus beim DFB weiter? Verlieren Oliver Bierhoff und vielleicht sogar Hansi Flick ihre Jobs? Und welche Männer sollen künftig für frischen Wind sorgen? Bereits am Mittwoch werden die ersten Weichen gestellt. Hans-Joachim Watzke kommt dabei die Rolle des größten Strippenziehers zu.
Dass Watzke eine exponierte Stellung innerhalb des DFB genießt, zeigte sich in Katar auch anhand seiner Unterkunft. Während die Verbands-Delegation im Steigenberger Hotel im Geschäftsviertel Al Matar an der Flughafenstraße untergebracht war, residierte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund und DFB-Vizepräsident im Szene-Viertel „The Pearl“, einer 400 Hektar großen künstlichen Insel etwa 330 Meter vor der Ostküste des Emirats. Am Sonntag brach Watzke seine Zelte dort ab – und zurück nach Deutschland auf.
DFB: Watzke, Bierhoff, Flick und Neuendorf treffen sich in Frankfurt zur Krisensitzung
Eine wichtige Mission wartet auf den 63-Jährigen. Er soll den Fußball hierzulande wieder auf Vordermann bringen. Die Erwartungshaltung von Spielern, Funktionären und Bundesliga-Managern an Watzke ist groß: In ihm sehen alle das entscheidende Zahnrad, um den deutschen Fußball wieder zurück an die Weltspitze zu führen, wie es Oliver Bierhoff (54) bereits nach dem schnellen Aus bei der WM 2018 angekündigt hatte.
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Gerade für den Direktor Nationalmannschaft und Akademie könnte es nun eng werden. Watzke will aufräumen. Bereits am Mittwoch steigt die angekündigte Krisensitzung mit Watzke, Bierhoff, Bundestrainer Flick (57) und Präsident Bernd Neuendorf (61) in Frankfurt. Zuvor wollen Neuendorf und Watzke sich laut Sky Anfang der Woche bereits über ihre Erwartungshaltung und Herangehensweise austauschen. Auch über mögliche Szenarien im Falle einer nicht überzeugenden Fehleranalyse der beiden Verantwortlichen. Neuendorf hatte vor der Abreise aus Katar klar gefordert: „Diese Analyse muss auch umfassen: die Entwicklung der Nationalmannschaft und unseres Fußballs seit der WM 2018. Das ist eine Anforderung und ein Anspruch, den wir als Verbandsleitung an die sportliche Leitung in dieser Situation haben.“
Steht Hans-Joachim Watzke bereits im Austausch mit Liverpool-Trainer Jürgen Klopp?
Klar ist: Bei allem Respekt vor Neuendorf ist dessen fußballerische Fachkompetenz limitiert. Das Verbandsoberhaupt war Profi-Politiker, kein Profi-Fußballer. Watzke kann zwar ebenfalls keine Karriere als Leistungssportler vorweisen, doch durch seine jahrzehntelange Erfahrung als Top-Manager im internationalen Fußball kennt er die Mechanismen. Darüber hinaus kann er nach Belieben auf prominente externe Fachkompetenz zurückgreifen.
Nicht ausgeschlossen, dass Watzke bereits bei Kumpel und Liverpool-Trainer Jürgen Klopp (55) durchgeklingelt und sich nach dessen Meinung erkundigt hat. Und: Er wäre auch der Erste, der erfahren würde, wenn Klopp (entgegen aller Dementi) doch in naher Zukunft für das Amt des Bundestrainers zur Verfügung stünde. Mit BVB-Berater Matthias Sammer (55) steht Watzke ohnehin permanent im Austausch und wird sich von ihm für Mittwoch ein Stück weit briefen lassen.
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Einen kleinen Vorgeschmack seiner Sicht der Dinge gab Ex-Nationalspieler Sammer bei Magenta TV. „Ein Sportsystem ohne einen übergeordneten sportlichen Leiter – das ist das Bild des Deutschen Fußball-Bundes. Ich habe genug Fehler gemacht in meinem Leben. Aber den Fehler, diese Position abzuschaffen, auf die Idee musst du erst mal kommen“, sprach Sammer Klartext. Zwischen 2006 und 2012 war er selbst als DFB-Sportdirektor tätig und fordert nun die Wiedereinführung dieses Postens: „Fakt ist, dass diese Person auch ein Stück weit verantwortlich ist für die großen Leitlinien. Ein Sportdirektor gibt die großen Linien vor und sie brauchen für meine Begriffe alle zwei Jahre ein Korrektiv, um an den kleinen Stellschrauben in die richtige Richtung zu drehen.“
Sommer, Matthäus, Rangnick und Peters – bekommt der DFB einen neuen Sportdirektor?
Steht Sammer womöglich selbst noch mal zur Verfügung? Fakt ist: Bierhoff hat sich zuletzt – vor allem wegen der Vergrößerung seines Aufgabenbereichs als Leiter der DFB-Akademie – zu weit von der A-Mannschaft entfernt. Ein reiner Sportdirektor könnte den vollen Fokus auf das sportliche Geschehen rund um die Nationalmannschaft legen und Bundestrainer Flick, der im Normalfall eine zweite Chance im Hinblick auf die Heim-EM 2024 erhalten soll, dementsprechend den Rücken freihalten.
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An prominenten Namen und potenziellen Kandidaten mangelt es nicht. Neben Sammer, der prädestiniert wäre, werden Lothar Matthäus (61) oder Ralf Rangnick (64) in der Öffentlichkeit gehandelt. Auch der ehemalige HSV-Direktor Bernhard Peters (62) war für dieses Amt bereits 2006 im Gespräch und gilt als enger Vertrauter von Hansi Flick.