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Byron Castillo im Zweikampf
  • Laut des chilenischen Fußballverbands ist Byron Castillo (l.) kein Ecuadorianer.
  • Foto: imago/Photosport

Identitäts-Schummelei? Diesem Land droht der Ausschluss von der WM

Byron Castillo stammt aus Ecuador. Oder etwa nicht? Chile hat Zweifel – und hofft auf ein WM-Ticket am grünen Tisch.

Byron Castillo schrieb sich seinen ganzen Frust über die „Heuchler“ von der Seele. Der ecuadorianische Nationalspieler schimpfte in seiner Instagram-Story über „dumme, tratschende und schwachsinnige Menschen“, er klagte die „Parasiten, die gerne andere verletzen“ an. Die Zweifler, schimpfte er, „haben keine Eier“ – und „jetzt bin ich der Bösewicht, über den alle reden“.

Doch die Frage blieb: Wer ist „ich“? Byron David Castillo Segura, behauptet der ecuadorianische Fußballverband, wurde am 10. November 1998 in der Küstenstadt General Villamil Playas geboren. Der chilenische Verband aber will herausgefunden haben: Alles Lüge! Und deshalb soll am 21. November nicht Ecuador das WM-Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Katar bestreiten, sondern das ausgeschiedene Chile.

Ecuadorianische Identität bei Byron Castillo nicht nachzuweisen

Dessen Verband begründet einen entsprechenden Protest bei der FIFA so: In Wahrheit heiße der Verteidiger Byron Javier Castillo Segura und sei am 25. Juli 1995 im kolumbianischen Tumaco geboren – und deshalb mitnichten Ecuadorianer. Dies zeigten Dokumente, deren Echtheit die kolumbianische Regierung bestätigt habe, behauptet der Anwalt der Chilenen. Die angeblich ecuadorianische Identität des Profis sei dagegen nicht nachzuweisen.

Auch den Grund für die vermeintliche Schummelei will Chile erfahren haben: Sie soll Castillo die Teilnahme an der Südamerika-Meisterschaft und der WM der U17-Junioren 2015 ermöglicht haben. Pikant: Sein Ex-Klub Emelec bestätigte, das Talent damals wegen Zweifeln an dessen Identität abgegeben zu haben. Chile fordert nun, alle Quali-Spiele mit Castillo gegen Ecuador zu werten – dann würde das eigene Team um Arturo Vidal nach Katar fliegen.


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Der Verband Ecuadors spricht von „unbegründeten Gerüchten“, man habe das WM-Ticket „rechtmäßig auf dem Platz“ gelöst. Die Unterlagen seien „ordnungsgemäß“, alle Regularien eingehalten worden.

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Das sieht auch Castillo so. Zu seiner Schimpftirade im Netz stellte er ein Foto, das die Chilenen am Tag des WM-Eröffnungsspiels zu Hause auf der Couch zeigt. Der Fernseher läuft – und Castillo jubelt. (sid/brb)

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