Österreich-Star wird nach Graz-Amoklauf emotional: „Fragt mich nicht über das Spiel“
Unter dem Eindruck des Amoklaufs in Graz hat die österreichische Nationalmannschaft in San Marino auch ihr zweites WM-Qualifikationsspiel gewonnen. Nach dem 4:0 (4:0) in Serravalle und dem Sieg gegen Rumänien fünf Tage zuvor in Wien (2:1) liegt das Team von Ralf Rangnick mit sechs Punkten auf dem zweiten Platz in der Gruppe H.
Tabellenführer mit drei Siegen aus drei Spielen ist Bosnien-Herzegowina. Die mit Österreich punktgleichen Rumänen bestritten beim 2:0 (2:0) gegen Zypern schon ihre vierte Partie.
Vor dem Spiel wurde eine Schweigeminute abgehalten
Vor dem Spiel gab es im Stadion in Serravalle eine Schweigeminute, nachdem am Vormittag ein Amokläufer an einer Schule in Graz zehn Menschen und auch sich selbst getötet hatte.

Zweifacher Torschütze der Österreicher, die mit Trauerflor spielten, war der ehemalige Bundesliga-Profi Marko Arnautovic (3. und 15.), der allerdings auch einen Foulelfmeter vergab (85.). Außerdem trafen Michael Gregoritsch vom SC Freiburg (15.) und Christoph Baumgartner von RB Leipzig (27.).
Arnautovic: „Man sollte über die Sicherheit unserer Kinder reden“
Nach dem Spiel zeigte sich Arnautovic beim Interview mit Sky Sport Austria emotional. „Ich bin ehrlich, es hat nichts mit euch zu tun, aber ich habe überhaupt keine Lust, hier gerade zu stehen und mit euch zu reden“, erklärte der Ex-Bremer im Interview. Über das Spiel wollte der 36-Jährige nicht reden: „Fragt mich gar nicht über das Spiel, weil ich freue mich nicht, mich interessiert es nicht. Ich bin nur mit meinen Gedanken dort gerade. Horror. Ich musste den ganzen Tag schon meine Emotionen zurückhalten. Man sollte über die Sicherheit unserer Kinder reden.“
Auch Nationalmannschaftskollege Michael Gregoritsch zeigten sich bestürzt. Der Freiburger, der aus der Nähe von Graz stammt, fand kaum Worte, um seine Gefühle zu beschreiben. „Das ist fürchterlich. Es ist leider so nah, und das ist das Schlimme.“
Sabitzer: „Es sind alle natürlich sehr geschockt“
Der direkt aus Graz stammende Marcel Sabitzer konnte sich nur anschließen. „Man hat sich erkundigt, wie die Lage ist, wie die Situation ist. Es sind alle natürlich sehr geschockt. Und wie gesagt, es nimmt einen ja selbst auch mit. Wenn man schon mal selber Sachen erlebt hat, die nicht so schön sind, und Schicksalsschläge, dann kann man da mitfühlen“, sagte der Dortmunder. (sid/vb)
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