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Ex-Bundesliga-Profi Jan-Ingwer Callsen-Bracker ist bei der DFB-Frauenmannschaft für das neurozentrierte Training zuständig.
  • Ex-Bundesliga-Profi Jan-Ingwer Callsen-Bracker ist bei der DFB-Frauenmannschaft für das neurozentrierte Training zuständig.
  • Foto: WITTERS

Welche Rolle ein Ex-Bundesliga-Profi bei den DFB-Frauen spielt

Wer mit Nationalspielerin Klara Bühl über Jan-Ingwer Callsen-Brackers neurozentriertes Training spricht, bekommt eine wahre Lobeshymne zu hören. Ihr Körpergefühl, erzählte die Flügelflitzerin vom FC Bayern, habe sich dank des ehemaligen Bundesliga-Profis „enorm“ verbessert. Auch bei der EM in England werkelt der frühere Innenverteidiger als Teil des Betreuerstabs an der „Bewegungseffizienz“ der DFB-Frauen.

„Nicht alltäglich“ seien seine Trainingsmethoden manchmal, wie der 37-Jährige selbst zugibt. Anschauliches Beispiel: „Zungenkreisen“ übte er mit Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften, sozusagen als Vorbereitung auf den Betreuer-Kick am Montagabend bei brütender Hitze in London.

Augen, Gleichgewicht, Körperwahrnehmung: Grob gesagt geht es darum, die Reizverarbeitung des Gehirns im Sinne des Leistungssports zu analysieren und bei Problemen zu optimieren. Werkzeug sind sensomotorische Übungen, mit vielen Wiederholungen, „sei es zur Performance-Verbesserung oder Schmerzreduktion“.

Callsen-Bracker setzt sich mit dem neuronalen Ansatz auseinander

Callsen-Bracker selbst war lange ein „Suchender“, nach seinem Champions-League-Debüt mit 18 bei Bayer Leverkusen ereilte ihn 2004 eine Verletzung, die die kommenden Jahre überschattete. „Ich hatte immer wieder Probleme, alles aus einer Fehlbelastung“, berichtete er. Als er auf den „neuronalen Ansatz“ stieß, war das sein „Aha-Moment“. Schmerzen, Beweglichkeit, Kraft – überall verspürte er Besserung.


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Also wurde Callsen-Bracker selbst zum Fachmann. Während seiner Zeit beim FC Augsburg bildete er sich fort, verbrachte dazu auch mal seine Sommerpause in den USA, schloss Zertifikate ab. Seit 2019 betreut er den Bereich „Neurozentriertes Training“ DFB.

Neurozentriertes Training im US-Sport bereits weiter verbreitet

Dass er auf seine eigene Geschichte verweisen kann, bricht bei Skeptikern oft das Eis. „Es hilft, wenn man eine gewisse Glaubwürdigkeit und Erfahrung hat“, erklärte Callsen-Bracker, der sich bei der EM auch als „wertvolle Unterstützung“ zum medizinischen Staff sieht. Mit seinen Übungen werde beispielsweise bei den typischen Knie-, Hüft- oder Nackenproblemen die passive Behandlung „aktiv gesichert“.

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Chatzialexiou bezeichnete sich als „Fan“ der im US-Sport schon viel weiter verbreiteten Trainingsmethoden. Das Zungenkreisen, berichtete der 46-Jährige lachend, habe jedenfalls auch ihm geholfen, „bei all den Gebrechen, die man hat“. (sid/pw)

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