Kurios! Neuer Schalke-Trainer feiert allein vor den Fans: „Habe das so gespürt“
Schalke 04 feiert gegen Hertha BSC einen Traumstart in die neue Zweitliga-Saison. Einen großen Anteil am Aufschwung hat Trainer Miron Muslic.
Muslic ließ seinen Emotionen für einen kurzen Moment freien Lauf. Nach dem erlösenden Schlusspfiff stürmte er mit geballter Faust allein Richtung Nordkurve, „weil ich das so gespürt habe“, sagte der neue Schalke-Trainer, der diesen besonderen Abend für immer festhalten wollte: „Ich bin einfach sehr, sehr stolz auf die Jungs. Wir haben dem ganzen Stadion gezeigt, dass wir es ernst meinen.“
Es gab auch Kritik in den sozialen Medien dafür, dass sich der Coach als Erster ohne seine Mannschaft feiern ließ.
„Es ging uns nie um ein Statement“: Muslic entfacht neue Euphorie auf Schalke
Mit dem über weite Strecken eindrucksvollen 2:1 (2:0)-Sieg im Eröffnungsspiel der 2. Bundesliga gegen den Aufstiegsfavoriten Hertha BSC befeuerte Muslic die ohnehin schon riesige, neu entfachte Euphorie bei Königsblau weiter. Eine Talfahrt wie in den letzten Jahren soll es in dieser Saison nicht geben. „Es ging uns nie um ein Statement, es ging um Performance. Wir wollten den Fans ein neues Gesicht zeigen“, sagte Muslic.
Das gelang. Die grandiose Atmosphäre auf den Rängen schwappte von Beginn an auf seine Mannschaft über, der Muslic vor allem in der ersten Halbzeit eine „bärenstarke Leistung“ bescheinigte. „Unglaubliche Stimmung, geiles Spiel. Ich habe immer noch Gänsehaut“, sagte Offensivspieler Peter Remmert bei Sky.
Neuzugang Timo Becker ist von den Fans beeindruckt
Der Beinahe-Abstieg in die 3. Liga in der Vorsaison? Scheint vergessen und verziehen. „Das war unglaublich. Ich wusste gar nicht, wohin mit meinen Emotionen. Zum Glück haben sie das Dach noch aufgemacht, sonst wäre das weggeflogen“, sagte Rückkehrer Timo Becker: „Wir haben gesehen, wie geil es ist, hier zu feiern. Das will ich noch öfter erleben.“
Schalke überzeugte mit Wille und Leidenschaft, Muslic mit seiner offensiven Spielidee und Mut zu Veränderungen. Remmert etwa feierte ein starkes Startelf-Debüt, legte den Führungstreffer von Moussa Sylla (16.) auf und hätte das Spiel gleich zweimal vorzeitig entscheiden können (40./59.). Für das 2:0 sorgte Nikola Katic (26.), der ebenfalls mehrfach im Mittelpunkt stand.
„Sehr emotional“: Muslic genießt die Stimmung
Der Bosnier, den Muslic von Plymouth Argyle mit nach Gelsenkirchen geholt hatte, flog nach dem Anschlusstreffer der Hertha durch Sebastian Grönning (89.) mit Gelb-Rot vom Platz (90.+8). Kurz zuvor war er wegen eines Kopftreffers behandelt worden und sah „ein bisschen benommen aus“, sagte Torhüter Loris Karius, der aber ebenso wie sein Trainer keine Schnelldiagnose geben wollte.
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Karius selbst erlebte bis in die Schlussphase einen ruhigen Abend. Auch, weil die Berliner um Kapitän Fabian Reese, die eigentlich mit aller Macht aufsteigen wollen, ihre Qualität einfach nicht auf den Rasen bekamen. Sportdirektor Benjamin Weber sprach von einem „Warnschuss“, Trainer Stefan Leitl war „sehr enttäuscht“ von seiner Mannschaft.
Ganz anders Muslic, der den Abend in vollen Zügen genoss. „Wir Trainer verpassen ja viele Momente, sind oft im Tunnel und zu fokussiert“, sagte der 42-Jährige: „Aber ich habe mir heute den ein oder anderen Moment genommen, um zu realisieren, wo hier Fußball gespielt wird. Es war sehr emotional.“ (sid/hen)
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