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  • Am 4. Juli bejubelte der FC Zürich noch das 2:0 gegen Servette Genf. Inzwischen musste die Mannschaft in Quarantäne
  • Foto: imago images/Pius Koller

Neue Corona-Fälle: Dem Schweizer Fußball droht der Saisonabbruch

Es lief wie in einem Drehbuch mit Happy End: Die Schweizer Super League ist seit dem Corona-Restart superspannend, und inzwischen können sogar wieder 1000 Zuschauer die Spiele live im Stadion verfolgen. Doch nun droht wegen neuer Corona-Fälle sogar der Saisonabbruch.

Beim Erstligisten FC Zürich sind mittlerweile zehn positive Corona-Fälle bekannt. Mannschaft und Trainerstab und seit Sonntag auch Präsident Ancillo Canepa befinden sich deshalb auf Anweisung der Zürcher Kantonsärztin bis 17. Juli in einer zehntägigen Quarantäne. Das Spiel des FCZ gegen den FC Sion am Wochenende wurde abgesagt, die Begegnung am Dienstag beim Tabellendritten FC Basel stand noch auf der Kippe.

Liga-Boss: „Wir haben nicht mehr viele Optionen”

Ligapräsident Heinrich Schifferle ist sich der heiklen Lage durchaus bewusst. „Wir haben nicht mehr viele Optionen“, sagt er, betont jedoch: „An einen Abbruch der Meisterschaft denken wir derzeit noch nicht.“ Bis zum 2. August müssen noch sechs Spieltage absolviert werden, am 3. August will die UEFA wissen, wer die Schweizer Teilnehmer am Europacup sind. Den Europapokalplatz des noch nicht ermittelten Pokalsiegers erhält diesmal der Vierte der Super League.

FC Zürich in Quarantäne – springt die Reserve ein?

Der Montag war erst der sechste Tag der Quarantäne für den FCZ. Zuvor hatte Ligapräsident Schifferle gesagt: „Entweder finden wir noch Möglichkeiten, die Partien nachzuholen. Oder der FCZ muss sich überlegen, wie er weitermachen will.“ Eine Verschiebung der Partie gegen Basel, das auch noch in der Europa League gegen Eintracht Frankfurt spielen soll (6. August) ist nicht möglich. Deshalb denken die Zürcher angeblich daran, ihre zweite Mannschaft spielen zu lassen.

Corona verbreitete sich auf einer Busfahrt

Patient Null beim FC Zürich ist offenbar Mirlind Kryeziu. Der 23-Jährige war am 3. Juli positiv getestet und dann sofort in Quarantäne geschickt worden. Das Virus verbreitete sich dann offensichtlich auf der Busfahrt zu Xamax Neuchatel am 7. Juli, obwohl Trainer Ludovic Magnin, einst Spieler unter anderem bei Werder Bremen und beim VfB Stuttgart, seitdem versicherte, es hätten sich alle an die Hygienevorschriften gehalten, er sei sich deshalb keines Fehlers bewusst.

Spieler werden nicht regelmäßig auf Corona getestet

Entstehen konnte das Chaos, weil die Super League im Gegensatz zur Bundesliga seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs Mitte Juni keine regelmäßigen Corona-Tests durchführt. Die ersten 21 Tage ging alles gut: Der positiv getestete Boris Babic vom FC St. Gallen hatte keinen Kontakt zur Mannschaft gehabt. Beim FC Lugano gab es Verdachtsfälle, sie bestätigten sich allerdings nicht. Jetzt herrscht Ausnahmezustand.

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Auch in der zweiten Schweizer Liga ist die Unsicherheit groß. Beim Grasshopper Club Zürich wurde Amel Rustemoski positiv getestet, die Mannschaft muss aber nicht in Quarantäne, weil Rustemoski im Kanton Aargau lebt. Dort gelten andere Vorschriften. Der kommende Gegner FC Chiasso fordert nun durchgehende Tests bei den Grasshoppers und droht angeblich mit einen Verzicht auf die anstehende Partie.

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